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Don Camillo und Peppone

Don Camillo und Peppone

Titel: Don Camillo und Peppone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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dir Peppones Gattin eine Ohrfeige gegeben, hättest du sie wohl verdient.»
    «Hätte mir Peppones Gattin eine Ohrfeige gegeben, hätte ich sie alle drei am Kragen gepackt und ...»
    «Und?» fragte streng Jesus.
    «Nichts, nur so ...», antwortete Don Camillo und entfernte sich eilig.
    «Don Camillo, nimm dich in acht!» ermahnte ihn Jesus.
    Don Camillo zog die Kirchengewänder an und stellte sich zum Taufbecken.
    «Wie wollt ihr ihn nennen?» fragte Don Camillo Peppones Gattin.
    «Lenin Libero Antonio», erwiderte diese.
    «Laß ihn in Rußland taufen», sagte Don Camillo ruhig und deckte das Taufbecken wieder zu.
    class="calibre2">Don Camillo hatte Hände, groß wie Schaufeln, und die drei gingen, ohne ein Wort zu sagen. Don Camillo versuchte, in die Sakristei zu schlüpfen, Christi Stimme nagelte ihn aber fest.
    «Don Camillo, du hast wieder etwas sehr Schlechtes getan. Geh, rufe die Leute zurück und taufe das Kind!»
    «Jesus», antwortete Don Camillo, «bedenke, daß die Taufe keine Komödie ist. Die Taufe ist eine heilige Sache. Die Taufe ...»
    «Don Camillo», unterbrach ihn Christus. «Wen willst du denn belehren, was die Taufe ist? Mich vielleicht, der sie eingesetzt hat? Ich sage dir, daß du einen bösen Streich gespielt hast – stell dir nur vor! – stirbt das Kind jetzt, wird es deine Schuld sein, wenn es nicht in den Himmel kommt.»
    «Jesus, bitte, nur nicht tragisch!» erwiderte Don Camillo. «Warum sollte es denn sterben? Es ist weiß und rot wie eine Rose!»
    «Das besagt noch nichts», ermahnte ihn Christus. «Es kann ihm ein Ziegel auf den Kopf fallen, es kann einen Schlaganfall erleiden. Du hättest es taufen müssen!»
    Don Camillo breitete die Arme aus: «Jesus, bitte, bedenke einen Moment.
    Wenn man sicher wäre, daß es später einmal in die Hölle kommt, könnte man's noch machen. Aber, obwohl es der Sohn eines großen Taugenichts ist, ist es nicht ausgeschlossen, daß es eines Tages Dir im Paradies zur Last fällt. Und dann, sag mir, bitte, wie kann ich denn gestatten, daß zu Dir ins Paradies Leute kommen, die Lenin heißen? Ich habe es für den guten Ruf des Himmels gemacht.»
    «Für den guten Ruf des Himmels sorge ich», rief Jesus, wie unangenehm belästigt, Don Camillo zu. «Was mich interessiert, ist, ob jemand ein anständiger Mensch ist. Ob er Lenin oder Bottone heißt, ist mir gleich. Du hättest höchstens diesen Leuten vor Augen führen können, daß es später für die Kinder, sind sie erst groß, sehr unangenehm sein kann, solch unmögliche Namen zu tragen.»
    «Ist schon gut», antwortete Don Camillo. «Ich habe nie recht Ich werde versuchen, es wieder gutzumachen.»
    In diesem Moment betrat jemand die Kirche. Es war Peppone allein, mit dem Kind auf dem Arm. Peppone schloß das Kirchentor und schob den Riegel vor. «Ich gehe nicht von hier», sagte er, «solange mein Sohn nicht auf den Namen getauft ist, den ich will!»
    «Siehst Du, o Gott», murmelte lächelnd Don Camillo. «So sind diese Leute.
    Man ist von den heiligsten Absichten erfüllt, und schau, wie sie einen behandeln!»
    «Versetze dich in seine Haut», erwiderte Christus. «Man kann diese Anschauung nicht billigen, man kann sie aber verstehen.» Don Camillo schüttelte den Kopf.
    «Ich geh hier nicht weg, solange mein Sohn nicht auf den Namen getauft ist, den ich will!» wiederholte Peppone, legte das Bündel mit dem Kind auf eine Bank, zog die Jacke aus, krempelte die Ärmel auf und näherte sich drohend.
    «Jesus», betete Don Camillo. «Ich verlasse mich auf Dich. Wenn Du es für gerecht erachtest, daß einer Deiner Priester der Gewalt der Laien weicht, ich weiche. Aber auf jeden Fall sei nicht traurig, wenn sie mir morgen ein Kalb bringen und mich zwingen, es zu taufen. Du weißt es, man darf keine Präzedenzfälle schaffen.»
    «Gut», antwortete Christus. «Du mußt versuchen, es ihm verständlich zu machen ...»
    «Und wenn dieser da mir eine herunterhaut?»
    «Nimm sie, Don Camillo. Ertrage, leide, wie ich es getan.»
    Da wandte sich Don Camillo um. «In Ordnung, Peppone», sagte er. «Das Kind wird getauft, aber nicht auf den verfluchten Namen.»
    «Don Camillo», murmelte Peppone, «denken Sie daran, daß ich sehr empfindlich bin, seitdem mich damals, im Gebirge, eine Kugel in meinen Hintern traf. Versetzen Sie keine zu niedrig gezielten Hiebe, oder ich beginne mit dieser Bank zu schlagen!»
    «Sei ruhig, Peppone, ich werde dich schon am Oberteil zurechtbiegen», antwortete Don Camillo und

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