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Don Fernando erbt Amerika

Titel: Don Fernando erbt Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewald Arenz
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gemacht und jeder hält sie für furchtbar kostbar, aber sobald sie weg ist, sind alle Beteiligten froh und denken sich, dass man das Ganze schon viel früher hätte machen sollen.«
    Calipsee hielt sich entsetzt die Ohren zu und schrie Erik an: »Sagen Sie ihm, dass er damit aufhören soll! Pfui! Wie kann man nur so eine Sprache verwenden. Er zieht die Verfassung in den Schmutz.«
    »In was für Schmutz?«, fragte Erik eifrig. »Ich hätte das gerne genauer, fürs Protokoll, verstehen Sie?«
    »Was soll das heißen, in was für Schmutz. Woran denken Sie denn?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Erik. »Ich stelle mir unter Schmutz immer Lehm vor. Nassen, gelben Lehm.«
    »Lehm?«, schrie Calipsee. »Sie sind irre, wissen Sie das? Komplett irre!«
    Er legte den Kopf auf die Arme und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Als er aufsah, weiteten sich seine Augen vor Schreck. Quetzal, den die Verhandlung langweilte, hatte angefangen, mit seiner Maschine herumzuspielen, und materialisierte in kurzen Abständen auf dem Kronleuchter, auf Bills Schoß, neben Fernando und im Gemälde von George Washington, aus dessen Augen nun Quetzals braune durchdringend starrten.
    »Was ist das?«, flüsterte Calipsee entsetzt. »Sagt ihm, er soll damit aufhören. Das ist nicht gut für meine Verfassung.«
    »Die der USA oder Ihre kaputte?«, fragte Erik teilnahmsvoll.
    Calipsees Mund ging auf und zu, als Quetzal in rasender Geschwindigkeit abwechselnd am rechten und am linken Rand des Richtertisches materialisierte. Dann versuchte Quetzal, in Fernando zu materialisieren, was den etwas abstoßenden Effekt eines Menschen mit zwei Köpfen zur Folge hatte, die sich fragend anstarrten. Das war zu viel für Calipsee. Mit gebrochener Stimme befahl er Erik ins Richterzimmer.
    Als sich die Tür zum Richterzimmer öffnete, steckte Hillary schnell das dicke Buch wieder in Calipsees Aktentasche, in dem sie eben noch geblättert hatte. Calipsee kam herein, gefolgt von Erik. Hillary bedeutete den Männern, sich zu setzen, und sah Erik lange an.
    »Also«, sagte sie dann, »machen Sie einen Vorschlag!«
    »Haben Sie einen Hammer?«, versuchte Erik zu fragen, aber Hillary schnitt ihm das Wort ab und schnappte:
    »Sparen Sie sich das für Calipsee. Sie wissen genau, dass er Ihre Klage ohne Weiteres abweisen kann, auch wenn es vielleicht nicht ganz legal ist. Also sollten Sie besser einen Vorschlag machen, wenn Sie noch irgendetwas für Ihren Klienten rausholen wollen. Wie ich höre, ist Ihr Klient einige Hundert Jahre alt!«
    »Ah«, sagte Erik, »daher weht der Wind. Sie und der Präsident wollen gerne ein bisschen unsterblich werden, ja?«
    »Nicht der Präsident«, erwiderte Hillary kalt. »Aber im Gegenzug für gewisse Informationen wäre ich nicht abgeneigt, Judge Calipsee zu einem Kompromiss zu bewegen.«
    Calipsee wurde bleich. Er hasste schon den Klang dieses Wortes. Er hatte in seinem ganzen Leben noch in keinen Kompromiss eingewilligt. Er verurteilte zum Tode, und der Angeklagte sagte: ›Danke, Sir.‹ So hatte die Welt auszusehen. Und nun kam diese Präsidentenschlampe und wollte ihm einen Kompromiss anhängen! Er hasste sie.
    Erik dachte nach.
    »Also gut«, sagte er. »Im Gegenzug für die Information, wo und wie die Unsterblichkeit zu erreichen ist, gewährleisten Sie mir Folgendes …«
    »Niemals!«, schrie Calipsee und sprang auf. »Diese Ratte von Rechtsanwalt gehört an den Strang! Lassen Sie mich ihn töten. Ich will, dass er stirbt.«
    »Und ich«, sagte Hillary kühl, »will, dass Sie hinausgehen und folgendes Urteil sprechen …«
    »Nie!«, schäumte Calipsee, als er auf das Papier sah, das Erik und Hillary ausgehandelt hatten. »Niemals!«
    »Sie möchten sicher nicht«, sagte Hillary eisig, fasste in Calipsees Aktentasche und fischte das dicke Buch hervor, »dass ich hinausgehe und den Kameras im Gerichtssaal diesen Katalog vorstelle, in dem einer der höchsten Verfassungsrichter für Spitzenunterwäsche Modell steht, oder?«
    Eine halbe Stunde später, in der man sehr viel Geschrei und das Zersplittern vieler Möbel aus dem Richterzimmer gehört hatte, kam Erik fröhlich heraus.
    »Er ist wie eine große Robbe«, sagte er zu seinen wartenden Freunden.
    »Erst hat man Angst vor ihr, aber dann häutet man sie doch! Wir haben einen Vergleich geschlossen.«
    Sie kehrten in den Gerichtssaal zurück, über den sich nun tiefes Schweigen legte. Nach einigen Minuten kehrten die Richter, an ihrer Spitze Judge Calipsee, in den

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