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Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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du.“
    „Das stimmt. Und ich liebe dein Essen. Trotzdem nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich ausnahmsweise mit einer Portion zufrieden bin.“
    „Solange deine Diät nur einen Bogen um Kalorien und nicht um mich macht, werde ich versuchen, mich damit zu arrangieren.“
    „Es ist keine Diät, Alex. Nur ein gesundes Maß von allem.“
    Sein Lächeln formt winzige Falten um seine Augen. „Gesundes Essen ist auch in meinem Sinne.“
    Die Art, wie er mich ansieht, beflügelt mich. Ist es überhaupt möglich, einen Mann nach fünfmonatiger Beziehung noch genauso anziehend zu finden wie am ersten Tag? Dass selbst das alltagserprobte Herz noch immer waghalsige Sprünge macht, wenn er den Schlafzimmerblick aufsetzt (der nebenbei bemerkt nicht immer ein Schlafzimmer braucht, um sich frei zu entfalten)?
    „Hast du eigentlich schon den Artikel von Bergmann gesehen?“, frage ich.
    „Du meinst den Toupet-Typen, der mich bei der Eröffnung interviewt hat?“
    „Genau den. Ich habe ihn heute in der Mittagspause gelesen.“
    „Ich wusste gar nicht, dass er schon heute erscheint.“
    „Ich habe ihn ausgeschnitten.“ Ich fange an, in meiner Handtasche nach dem Ausschnitt zu suchen. „Es ist sogar ein Foto von dir dabei.“
    Der Versuch, in den Tiefen meiner Tasche etwas wiederzufinden, erweist sich wie gewohnt als schwieriges Unterfangen. Ich lege mein Portmonee, meinen Autoschlüssel und das Handy auf den Tisch, bis ich schließlich unter meinem Brillenetui den Zeitungsausschnitt entdecke. Als ich ihn stolz auseinanderfalte und Alexander zeigen will, zieht er eine Karte, deren Ende aus meinem Portmonee ragt, mit interessiertem Blick heraus. Schweigend beginnt er zu lesen.
    „Helge Renzel, Innenarchitekt?“ Er schaut mich an, als wäre der Name eine Frage.
    „Ein alter Klassenkamerad“, erkläre ich. „Ich habe ihn heute beim Einkaufen getroffen.“
    „Und da gibt er dir gleich seine Karte?“ Eine Eifersuchtsfalte schiebt sich auf seine Stirn.
    „Er denkt darüber nach, ein Klassentreffen zu veranstalten, und da wir in derselben Klasse waren …“ Ich stocke kurz. „Wieso? Hast du ein Problem damit?“
    „Nein, nein. Ich wundere mich nur.“
    Er bemüht sich um Haltung, während ich versuche, ein Grinsen zu unterdrücken. Wer auch immer gesagt hat, Eifersucht sei unangenehm, hat niemals Alexander dabei zugesehen. Die Art, wie er stirnrunzelnd und mit zusammengepressten Lippen die aufkeimende Unsicherheit unterdrückt und sich vor dem geistigen Auge ausmalt, wie ein Innenarchitekt namens Helge wohl aussehen mag, ist nicht nur unheimlich süß, sondern gleichzeitig die schönste Bestätigung, die man sich als Frau wünschen kann. Allerdings lässt sich Eifersucht vermutlich leicht als etwas Schönes betrachten, wenn man bisher keine Erfahrungen mit wutentbrannten Szenarien in überfüllten Restaurants, Kontrollanrufen oder heimlichen Handy-Ortungen gemacht hat.
    „Ich werde sowieso nicht hingehen, sollte er tatsächlich so ein Treffen veranstalten“, sage ich.
    „Gut.“
    „Gut?“
    „Ich meine: Gut, wenn du selbst es nicht willst.“ Er scheint seinen Hinterkopf nach einer möglichst harmlosen Antwort abzuklopfen. „Wenn du deine alten Schulkameraden gerne wiedersiehst, ist es selbstverständlich etwas anderes. Dann solltest du natürlich hingehen. Hauptsache du tust das, was sich richtig für dich anfühlt.“
    Ich lächle, während ich mit dem Finger über seinen Unterarm streiche. „Keiner meiner Schulkameraden von damals könnte mit dem mithalten, was ich heute habe.“
    Anstelle einer Antwort gibt er meinen Kuss. Die Art von Kuss, die es schafft, die Zeit und jeden Atemzug für einen Moment anzuhalten.
    Gerade als ich darüber nachdenke, was für Unterwäsche ich anhabe, reißt mich das Klingeln meines Handys aus den schmutzigen Gedanken. Fest entschlossen, es zu ignorieren, lege ich meine Hände um seinen Nacken und taumele, versunken in seinen Lippen und Armen, in Richtung Schlafzimmer. Als „Handle With Care“ von den Traveling Wilburys jedoch nach einer ungeduldigen ersten Strophe den Refrain erreicht, werde ich unruhig.
    „Nur kurz“, murmele ich und greife nach dem dröhnenden Störenfried.
    Veronika.
    Für gewöhnlich legt sie immer direkt auf, wenn ich nicht gleich rangehe. Irgendetwas muss passiert sein.
    „Hey Süße. Was ist los?“, frage ich.
    „Tut mir wirklich leid, dich zu stören, aber es ist ein absoluter Notfall.“
    „Das habe ich mir gedacht. Ich hatte vor, das Klingeln

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