Dorian
schickte. Gott hatte mich wohl erhört. Die Wolken brachen auf und er schenkte mir mit dem ersten Strahl meine Freiheit zurück. Die Hofdamen waren geblendet und verloren die Orientierung.“
Dorian schwieg - das was ihm Sarah erzählte, war nicht zu glauben.
„Menschen, die sich von Blut ernähren.“ flüsterte er schockiert.
Aber Darren hatte gesehen, dass Sarah gebissen wurde. Wenn Sarah verrückt war, war es sein Bruder auch.
„Kannst du jetzt verstehen, warum ich dich nicht heiraten kann?“
Dorian drehte Sarah zu sich herum. Vom vielen weinen waren ihre Augen gerötet.
„Du meinst, wenn du mich heiraten würdest, dann würdest du deine Freiheit und dein Leben verlieren?“
Sarah nickte.
„Du Dummchen. Ich bin nicht wie diese Männer. Ich liebe die Sonne, und wenn ich Blut sehe, wird mir schlecht. Ich würde dir deine Freiheit niemals nehmen und ich kann verstehen, dass du in manchen Dingen noch Zeit brauchst.“
Er hätte am liebsten diesem Lascar persönlich sein Schwert zwischen die Rippen gestoßen.
„Ich habe Angst, dass er mich eines Tages holen kommt. Du kennst seinen Zorn nicht. Ich bringe euch alle in große Gefahr.“
„Aber es weiß nicht, wo du bist oder?“
Der Gedanke, dass sie alle in Gefahr schwebten, war Dorian noch gar nicht gekommen. Diese Leute mussten schleunigst des Landes verwiesen werden.
„Nein, nur wenn er von meinem Blut getrunken hätte, hätte er mich überall gefunden.“
Dorian brauchte frische Luft. Diese ganze Blutgeschichte war zuviel für ihn. Er öffnete die kleine Dachbodenluke.
Sarah ging zu ihm. Sie hatte Angst ihn zu berühren. Was dachte er nur von ihr?
„Dorian, sag doch bitte etwas.“
„Er wird dich nicht bekommen… niemals. Das verspreche ich Dir.“
Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Die Vorstellung, dass ein anderer Mann, ob sterblich oder nicht, sie ihm wegnehmen würde, brachte ihn um den Verstand.
„Nur bitte Dorian, halt dich von seinem Haus fern. Sie sind unberechenbar und gefährlich… du würdest es nicht überleben. Deine Familie braucht dich und ich… ja, Dorian, ich brauche dich auch.“
„Das was du von mir verlangst, ist schwer einzuhalten. Da draußen laufen Mörder herum und keiner kann etwas dagegen unternehmen? Ich frage mich, warum ich mich anstrenge auf den Richterstuhl zu kommen. Das Unrecht soll siegen?“
Fast schon flehend zog Sarah an seinem Hemd.
„Dorian, bitte gib mir dein Wort. Halte dich nicht nach Anbruch der Dunkelheit draußen auf. Sorge auch dafür, das Ruth, Dan und dein Bruder sich dann im Haus aufhalten… bitte.“
„Ich verspreche es.“ grummelte Dorian.
Sein Weltbild war vollkommen ins wanken geraten. Doch er liebte Sarah, was hätte er sonst sagen sollen?
„Danke Dorian…“
„Komm her, du kleiner irischer Sturkopf.“
Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich.
Sarah seufzte tief. Sie war die Last der letzten Monate endlich los. Sie hatte einen Mann an ihrer Seite, dem sie vertraute und soviel zu verdanken hatte. Sie war frei, frei für ein neues Leben.
„Ja… Dorian.“
Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und drehte ihn zu sich. Seine Augen funkelten in dem aufgehenden Mondlicht.
„Was ja?“
„Ja,… ich will deine Frau werden und das so schnell wie möglich.“
Dorian Gefühle spielten verrückt. Zuviel war in den letzten Monaten passiert. Er hatte Sarah fast verloren und nun willigte sie in seinen Heiratsantrag ein. Es lagen ungewisse Zeiten vor ihnen, aber das war ihm egal. Sarah würde seine Frau werden. Überschwänglich drehte er sich mit ihr im Kreis. Zaghaft suchten seine Lippen ihren Mund. Sie ließ ihn gewähren. Sarah war zuvor noch nie geküsst worden und sie wollte sich für immer daran erinnern. Sie wusste Dorian würde ihr niemals Gewalt antun. Er war ihr Retter, ihr Engel… ihre Zukunft.
„Komm Sarah…“
Er trug sie die Holztreppe hinunter. Sie war leicht wie eine Feder.
„Mom, Dad… stellt euch vor. Sarah und ich… wir werden heiraten.“
Ruth hatte ihren Sohn noch nie so glücklich gesehen. Sie mochte Sarah, wie eine eigene Tochter und war froh, das Dorian sich für sie entschieden hatte.
„Dorian, du kannst mich jetzt runter lassen.“
Sarah zappelte in seinem Arm.
„Nie wieder, Sarah… nie wieder.“
Sie boxte ihm zärtlich gegen die Brust.
„Also wirklich mein Sohn, nun lass mich unsere Schwiegertochter auch einmal umarmen.“
Dan drohte ihm mit dem Suppenlöffel.
„Nur ungern Dad.“ lachte er und lies Sarah
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