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Dornröschengift

Dornröschengift

Titel: Dornröschengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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Moment die energisch e Stimme vom Dunkelmann. »Es geht hoffentlich um Chemie. «
    Im Chemiesaal wurde es still. Alle warteten auf meine Antwort , froh über die Unterbrechung . »Aber ja, Herr Dunkelmann.« Es war Jamaica, die mich rettete . Sie war geübt in so etwas. »Ich habe da mal eine Frage zu m Thema. « »Tja, Lena, es wäre das erste Mal, dass du einen wertvollen Bei trag zum Unterricht leistest. « Jamaica holte tief Luft und lächelte. »Ich habe etwas über da s Phänomen der Chemie in der Liebe gelesen. Wissenschaftle r behaupten, beim Küssen zeigt sich, ob die Chemie zwische n zwei Menschen stimmt oder nicht. Denn über den Speiche l wird auch eine Art biologischer Signale ausgesandt. Stimm t das? Können wir nicht dazu einmal Experimente machen? « Dann hob sie den Kopf. Ihre Augen funkelten. »Vielleicht stelle n Sie sich freiwillig zur Verfügung? « Der Dunkelmann lief rot an . Lautes Gegröle erfüllte den Raum . Erleichtert hörten wir den Gong. Alle sprangen auf . »Jamaica«, jammerte ich. »Musst du immer so übertreiben? « »Muss ich«, grinste Jamaica. »Aber lass uns lieber verschwinden , bevor der Dunkelmann wieder zu sich kommt. « Sie zog mich in den Flur und von dort zum Ausgang . Carlotta und Valerie tauchten hinter uns auf, ganz in Schwarz . Seit Lisas Tod bildeten sie gemeinsam mit Ruven und weitere n Schülern aus den oberen Klassen eine eigene Gruppe, die sic h stärker als je zuvor von allen anderen abschottete. Flüstern d schlichen sie durch die Schule wie die Rächer von Lisas Tod . Jetzt verschwanden die beiden in der Toilette. Jamaica blieb ab rupt stehen. »Mann«, flüsterte sie aufgeregt, »ich möchte z u gerne wissen, was mit denen los ist. « Ich aber schaute mich nervös nach dem Dunkelmann um . Direkt hinter mir stand Finn .
    Dieser erste und einzige Kuss, den wir getauscht hatten…e s schien mir eine Ewigkeit her zu sein . Ich hatte ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen und trotz de r Ereignisse hatte ich die ganze Zeit an ihn gedacht. Diese Erin nerung an den Moment im Hotel war der einzige Lichtblick i n all dem Chaos um mich herum. Ich sehnte mich danach, mit ih m allein zu sein . Die Starre, die ich die letzten Tagen spürte, löste sich auf . »Sofie!« Seine Hand legte sich auf meine Schulter. Meine Finger spitzen prickelten und ich hatte das Gefühl, ich könnte jed e einzelne Nervenfaser spüren . Jamaica schaute mich überrascht an. »Sag mal, gibt es etwas , das ich vielleicht wissen sollte? « »Ich möchte Sofie nur etwas fragen«, erklärte Finn . Jamaica wirkte für einen Moment irritiert, dann rollte sie di e Augen: »Oh, klar, versteh schon! Ich gehe mal kurz für klein e Mädchen. Aber warte auf mich, Sofie. Fahrt in keinem Fall ohn e mich los! « Ich nickte und wandte mich Finn zu . »Lange nicht gesehen. « »Ich dich auch nicht. « Wir schwiegen. Verlegen . »Wo hast du gesteckt? « Er wurde ein bisschen rot. Oder bildete ich mir das ein? »Is t doch egal. « Wieder Schweigen . Sag etwas, Sofie! Los ! Doch er kam mir zuvor. »Möchtest du mit mir auf den Ab schlussball gehen?«, platzte er heraus . Der Ball . Plötzlich schien mir der Gedanke an den Abschlussball, auf de n wir alle so sehr hingefiebert hatten, absurd. Und doch :
    Am liebsten hätte ich sofort Ja gesagt . »Meinst du denn, er findet statt? « »Warum sollte er nicht?«, gab er verwundert zurück . »Wegen Lisa. « »Bis in zwei Wochen hat sich die Aufregung gelegt. Die Beerdi gung ist vorbei. Es wird heißen, wir bräuchten eine Abwechs lung und müssten zur Normalität übergehen. « Mein Blick fiel auf die Eingangstür. Dort stand Tom. Er starrt e zu uns herüber . »Der schon wieder!«, stöhnte Finn. »Man kann dich ja nich t mehr alleine treffen. Entweder hast du Jamaica im Schleppta u oder Crocodile Dundee spielt deinen Bodyguard. « »Seit der Sache mit Lisa darf ich nicht mehr mit dem Fahrra d fahren«, verteidigte ich mich . »Ich könnte dich auch begleiten«, meinte er. »Ich würde dic h morgens mit dem Roller abholen und nach der Schule wiede r nach Hause bringen. « Ja, dachte ich, das wäre schön . Doch nun kam Tom auf uns zu. Ein Grinsen im Gesicht, fragte e r leicht spottend: »Du kennst ihn also nicht? « »Das ist Finn«, erklärte ich seufzend und fuhr fort: »Tom au s Brisbane. Mike hat bei seiner Mutter gewohnt. « Tom nickte Finn kurz zu und tippte mir dann auf die Schulter : »Deine Mutter wartet mit dem Essen. Wir müssen uns beeilen. « Er wandte

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