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Dornröschengift

Dornröschengift

Titel: Dornröschengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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derjenige, der ihn organisiert. « »Finn?« Es wurde immer absurder . »Zumindest gibt es Leute, die das denken. « »Welche Leute? « Tom zuckte mit den Schultern .
    »Ehrlich«, ich begann zu lachen, »er wäre der Letzte, der sich a n so etwas beteiligt. Finn ist ein Einzelgänger. « »Ein Einzelgänger«, Tom hob kurz die Hände vom Lenkrad , »der stundenlang in der Gegend herumstreift, und keine r weiß genau, was er so treibt. Warum hält er sich von alle n fern? « »Du bist verrückt! « »Sorry, ich erzähle dir nur, was ich gehört habe. « »Und was hast du sonst noch gehört?«, fragte ich spöttisch . »Die Gruppe hält ihre Geheimtreffen in dem abgebrannten Ho tel ab. « Das Hotel! Finn hatte mich dorthin geführt . »Du bist ja wirklich gut informiert«, bemerkte ich möglichs t gleichgültig . »Man muss nur mit den Menschen reden. Außerdem hat mi r Mike viel über die Gegend und die Leute hier erzählt. Mi r kommt es vor, als kenne ich euch alle schon seit Jahren. Nur vo n diesem … wie ist noch sein Name? « »Finn!«, zischte ich wütend . »Von ihm hat er nie gesprochen. « »Konnte er ja auch nicht«, gab ich zurück. »Er wohnt erst seit ei nem halben Jahr hier. « »Genau!« In diesem kurzen Wort schwang ein Argwohn mit, de r mich wahnsinnig machte. Und ich war wütend, dass Tom mei nen Bruder erwähnte. Als ob Mike mich persönlich vor Fin n warnen wollte . »Mike hat dir viel zu viel über uns erzählt. « Tom lachte. »Kann sein, aber ich fand seine Geschichten inte ressant. Die von der Weißen Frau zum Beispiel. « »Du meinst die Geschichte vom Waschstein? « Er schaute kurz zu mir herüber. »Findest du das nicht auch selt sam? «
    »Was? « Das Auto bog in unsere Einfahrt ein . »Lisa wurde nicht weit von dem Stein gefunden und sie trug ei n weißes Kleid.« Ein merkwürdiger Ausdruck ging über sein Ge sicht. »Vielleicht hat das was mit der Geschichte zu tun? « »Du glaubst doch nicht etwa an Geistergeschichten? « Er lachte erneut. »Nein, wahrscheinlich hast du recht und da s sind alles nur Gerüchte. «
    Alles nur Gerüchte . Vielleicht . Aber sie waren wie ein schleichendes Gift. Während sich mein e Mutter und Tom beim Essen darüber unterhielten, ob sie ei n neues Rosenbeet anlegen sollten, dachte ich die ganze Zeit nu r darüber nach, was die Rollerspuren im Wald zu bedeuten hat ten. An dem Abend, als wir im Restaurant gewesen waren , wann war da Finn erschienen? Wie hatte er ausgesehen? Er hat te Gummistiefel angehabt, das wusste ich noch. Aber sonst wa r mir nichts auffällig vorgekommen . »Die alten Bäume hier im Park«, hörte ich Tom, »sind einfac h wunderbar. Wenn ich mir vorstelle, die stehen da seit Hunder ten von Jahren. « »Leider mussten wir einige fällen. « »Oh, wie schade. « »Mein Mann fürchtete, sie könnten bei einem starken Wind um stürzen. Hier in der Gegend haben wir immer wieder orkanarti ge Stürme. « »Und das ist Ihnen nicht schwergefallen? « »Natürlich, mein Mann war sehr traurig. Die Eiche zum Beispiel , die man zur Geburt seines Großvaters gepflanzt hatte, die hät te er gerne stehen lassen. « »I love this house«, erklärte Tom meiner Mam .
    »Mike …«, meine Mutter atmete tief durch, »hat es auch seh r geliebt. « Ich wusste genau, was in ihr vorging. Wie ich hoffte sie, ja si e sehnte sich danach, Tom möge noch etwas über Mikes Pläne er zählen, darüber, dass mein Bruder einen Ausflug machen woll te, um nachzudenken . Nachdenken, dachte ich, worüber wollte er nachdenken ? Doch Tom schwieg, wie er überhaupt Mikes Namen seit de m ersten Abend nicht wieder erwähnt hatte . Ich beobachtete, wie Mam kurz davor war, in Tränen auszubre chen . »Übrigens«, sagte ich schnell, »nächste Woche findet der Ab schlussball statt. « Stille . »Tom«, sagte meine Mutter »würdest du Sofies Tanzpartne r sein? « Tom lächelte mir zu. »Natürlich! Gerne! « »Aber«, widersprach ich entsetzt, »Finn hat mich bereits einge laden. « »Welcher Finn? « »Finn Jansen, seiner Mutter gehört das Fischrestaurant. « Meine Mutter runzelte die Stirn. »Hast du nicht gesagt, d u kennst den Jungen nicht? « Ich gab ihr keine Antwort . Sie warf mir einen seltsamen Blick zu. »Tut mir leid, Sofie. Abe r das kommt überhaupt nicht infrage. Solange nicht geklärt ist , was mit Lisa passiert ist, wird Tom dich begleiten. Ihm vertrau e ich. « »Aber Mam! « »Keine Diskussion! Entweder Tom oder du bleibst zu Hause! « Meine Mutter stand auf und

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