Dornröschens Erlösung
Laurent
besitzen würde, sondern weil sie ohne die anderen verloren war. Völlig verloren.
. . Und dann traf es sie mit aller Wucht: Sie hatte nicht die geringste
Vorstellung von dem, was ihr im Reich des Sultans widerfahren würde, und hatte
absolut keine Kontrolle darüber.
Was sie im Dorf erwartete, hatte sie gewusst. Man hatte es
ihr erzählt. Sogar auf das Schloss war sie vom Kronprinzen vorbereitet worden. Doch
dieser Ort war jenseits ihrer Vorstellungskraft. Die Pagen bedeuteten ihren
Schützlingen aufzustehen. Es waren die gewohnten, übertriebenen und drängenden
Gesten, die ihnen sagten, dass sie still zu sein hatten, während sie einander
zugewandt im Kreis standen.
Dornröschen fühlte, wie ihre Hände gehoben und auf dem
Rücken verschränkt wurden, als ob sie ein geistloses kleines Etwas wäre, das
noch nicht einmal dazu in der Lage war. Der Junge berührte ihren Nacken und küsste
sanft ihre Wange, als sie den Kopf senkte. Noch immer konnte sie die anderen
deutlich sehen.
Tristans Genitalien waren mit Perlen geschmückt, und er
glänzte vom Kopf bis zu den Füßen, seine blonden Locken leuchteten noch
goldener als seine glühende Haut. Und als sie Dimitri und Rosalinde anschaute, sah
sie, dass beide mit roten Rubinen besetzt waren. Ihr schwarzes Haar bot einen
vortrefflichen Kontrast zu ihrer eingeölten Haut.
Rosalindes strahlendblaue Augen wirkten müde - fast
verträumt - unter den bemalten Wimpern, und Dimitris breiter Brustkorb glich
dem einer Statue, aber seine muskulösen Schenkel zitterten. Domröschen wimmerte,
als der Page etwas mehr Goldfarbe auf ihre Brustwarzen strich. Sie konnte die
Augen nicht von seinen schmalen, braunen Fingern lassen; die Sorgfalt, mit der
er arbeitete, bezauberte sie, und sie spürte jede einzelne Perle an ihrer Haut.
Die vielen Stunden der Entbehrung auf See hatten ihre
Sehnsucht ins Unerträgliche gesteigert. Die Aufseher hatten eine weitere kleine
Überraschung für sie bereit. Domröschen beobachtete verstohlen, den Kopf noch
immer geneigt, wie die Burschen aus ihren Taschen neue und beängstigende kleine
Spielzeuge hervorholten - Goldklemmen, an denen lange Ketten aus feingearbeiteten,
aber robusten Gliedern befestigt waren. Diese Klemmen kannte und fürchtete
Dornröschen. Doch die Ketten brachten sie aus der Fassung -sie sahen wie Zügel
mit schmalen Ledergriffen aus.
Dornröschens Page legte ihr einen Finger an die Lippen, um
sie zum Schweigen zu bringen. Er streichelte schnell ihre rechte Brustwarze und
klemmte sie zusammen mit einem Stück der Brust in die kleine muschelförmige
Klemme und ließ diese zusammenschnappen. Obwohl die Klemme mit einem weißen
Fell umrandet war, peinigte Dornröschen der feste Druck. Plötzlich schien sich ihre
ganze Haut zusammenzuziehen. Als die andere Klemme fest an ihrem Platz war, nahm
der Page die Griffe der langen Ketten in die Hand und bedeutete Dornröschen mit
einem Ruck, dass sie sich bewegen sollte.
Sie wurde scharf nach vorn gezogen und keuchte vor Schmerz. Der
Junge schalt Dornröschen ungehalten und schlug ihr mit den Fingern fest auf die
Lippen. Sie senkte den Kopf tiefer, betrachtete diese zwei feinen kleinen
Ketten, die an ihren zartesten Körperregionen befestigt waren. Es schien kein Entkommen
mehr zu geben. Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie sich die Hände des Pagen
erneut um die Griffe legten und die Ketten angezogen wurden. Dornröschen wurde
ein weiteres Mal vorwärts gezerrt. Dieses Mal stöhnte sie, aber sie wagte nicht,
die Lippen zu öffnen. Und dafür erhielt sie einen anerkennenden Kuss von ihrem
kleinen Pagen.
Das Verlangen brannte noch schmerzvoller. Oh, wir können
nicht so vorgeführt werden, dachte sie. Laurent stand ihr gegenüber, ebenso
geklammert wie sie, und er errötete heftig, als sein kleiner Aufseher die verhassten
Ketten anzog und ihn voranschreiten ließ. Laurent sah hilflos aus, hilfloser
noch als am Bestrafungskreuz im Dorf. Für einen Moment dachte Dornröschen
wieder an die wunderbare Grausamkeit der Bestrafung im Dorf. Und noch
leidenschaftlicher bewunderte sie diese köstliche Beherrschung und die neue
Qualität der Dienerschaft.
Sie sah, wie ein anderer Junge Laurents Wange anerkennend küsste,
weil der Prinz weder gestöhnt noch aufgeschrien hatte, aber sein Schwanz wippte.
Tristan befand sich in demselben elenden Zustand und wirkte doch so
majestätisch und gefasst wie immer. Dornröschens Brustwarzen brannten, als
würden sie gepeitscht werden. Und Verlangen
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