Dornröschens Erlösung
strahlte wie an unzähligen warmen Sommertagen zuvor, und andere Karren
zogen an uns vorbei.
Ich kann nicht sagen, dass es auf der Landstraße leichter
war als auf der Straße des Dorfes. Als wir auf die Straße zum Gutshof einbogen,
bedeutete unser kurzer Halt, unser kurzes Ausruhen kaum ein Entkommen. Die
nackten und staubigen Sklaven des Gutes huschten umher, entluden den Karren und
füllten ihn dann, so hoch es ging, mit Früchten und Gemüse für den Markt. An
der Tür zur Küche lehnte eine Küchenmagd und beobachtete uns müßig. Die
erfahrenen Ponys scharrten mit ihren Pferdestiefeln und schüttelten die Köpfe, wenn
Fliegen sie peinigten.
Tristan und ich verharrten eher regungslos, und es schien, als
würde jede Einzelheit dieser ländlichen Szenerie meine Seele tiefer sinken
lassen und die Empfindung meiner Niedrigkeit vertiefen. Falls sich jemand am
Anblick unserer harten Schwänze und unserer gepeinigten Brustwarzen erfreute, so
wurde es uns nicht gezeigt. Der Kutscher des Karrens schritt auf und ab und verpasste
uns ab und zu einen Hieb - mehr aus Langeweile denn aus Lust oder Neigung. Und
als sich zwei Ponys aneinander rieben, bestrafte er sie mit harter und kalter
Verärgerung.
“Keine Berührungen!“ rief er.
Und die Küchenmagd erhob sich, um ihm ein hölzernes Paddel
zubringen. Er trat zwischen uns, und es blieb genügend Platz, um die beiden
Sünder vor uns zu bestrafen; er sprang hin und her zwischen den beiden
Hinterteilen, zog den Phallus am Haken mit der Linken hoch, während er ihnen
krachend den Hintern und die Oberschenkel verprügelte. Tristan und ich sahen
ihm wie versteinert zu, die Ponys ächzten unter den harten Schlägen, und die
Muskeln ihrer geröteten Hinterteile zuckten hilflos.
Ich wusste, dass ich diesen Fehler mich an einem anderen
aufgezäumten Körper zu reiben - niemals begehen durfte. Schließlich ging es
wieder zurück ins Dorf. Wir trotteten schnell, die Muskeln krabbelten, und die Hinterseiten
brannten unter dem Riemen, die Trensen drückten, und das Tempo, das wir einschlagen
mussten, war ein wenig zu schnell für uns. Als wir den Marktplatz erreichten, war
es uns erlaubt zu rasten. Es war später Nachmittag, und die Menge nahm nur
wenig Notiz von uns. Kaum jemand blieb stehen, um ein Hinterteil hier oder einen
Schwanz dort zu tätscheln.
Und geschah es doch, dann schüttelten die Ponys ihr Haupt
und stampften mit den Füßen, als würden sie es mögen! Ich wusste, dass ich bei
einer Berührung genauso reagieren würde. Und dann plötzlich tat ich es, schüttelte
das Haar und kaute hart auf der Trense, als ein junger Kerl mit einem Sack über
der Schulter stehenblieb, uns feine Rösser nannte und mit den Gewichten spielte,
die an meinen Brustwarzen hingen. Es wird zu unserer zweiten Natur, dachte ich.
Der Nachmittag verging mit weiteren Fuhren, und ich hatte mich endgültig mit
der Demütigung abgefunden. Das wahre Verständnis, die wahre Wertschätzung des
Ponylebens war nur noch eine Frage der Zeit - vielleicht von Tagen oder Wochen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es in einem halben Jahr
in mir aussehen würde. Als die Nacht hereinbrach, waren wir zum letzten Mal
unterwegs, aber diesmal nicht vor den Karren des Oberbürgermeisters gespannt. Wir
zogen den Müllwagen über den Markt, um den Kehricht aufzunehmen. Schwerfällig
trotteten wir dahin, während der Wagen gefüllt wurde und nackte Sklaven von
unwirschen und ungeduldigen Aufsehern zur Arbeit angetrieben wurden. Die
Bewohner des Dorfes, nun für den Abend gekleidet, schlenderten an den
geschlossenen Läden und Ständen vorbei zum nahegelegenen Platz der öffentlichen
Bestrafung. Wir konnten die Riemen und Paddel ebenso hören wie das Geschrei und
den Jubel der Menge.
Es war eine Wohltat, von den Stiefeln befreit zu sein, die
Ballen der Füße auf dem weichen, feuchten Boden zu spüren und das Schrubben der
Bürste zu genießen. Meine Arme wurden losgebunden, und ich durfte sie für einen
Moment ausstrecken, bevor ich sie wieder auf dem Rücken verschränken musste. Diesmal
musste uns niemand sagen, mit Begeisterung zu essen und zu trinken. Wir waren
hungrig! Aber Lust und Verlangen quälten uns. Und als ich über dem Balken lag
und der Stalljunge meinen Kopf hob, um mein Gesicht und meine Zähne zu säubern,
fühlte ich meinen Schwanz – ein wippender Stiel puren Hungers. Aber er war zu
weit entfernt vom rauhen Holz, das mich stützte.
Dafür waren sie viel zu klug. Und ich wusste, was mit
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