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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Land besitzen –, wurden immer weniger Mädchen dazu ermutigt, sich bei dem Schlüpfvorgang an der Brutstätte aufzustellen.
    Die Drachen, die an der Luftparade teilgenommen
    hatten, setzten nun ihre Reiter auf der breiten Straße hinter dem Burghof ab. Dann schwangen sie sich wieder in die Lüfte, um sich ein Plätzchen zu suchen, wo sie die letzten wärmenden Strahlen der Herbstsonne genießen konnten. Etliche flogen zu den angrenzenden 19
     
    Klippen, da die Spitzen von Burg Fort zu beiden Seiten der Sonnenpaneele bereits von Drachen besetzt waren.
    Zum Glück konnte man sich darauf verlassen, dass die Drachen die letzten noch funktionierenden kostbaren Installationen zur Energiegewinnung nicht zertrampel-ten.
    Die Sonnenpaneele der Festung Fort waren natürlich
    die ältesten, und im vergangenen Winter waren zwei
    Anlagen während der ungemein heftigen Stürme zerstört worden. Als größte und älteste Wohnburg auf dem Nördlichen Kontinent war Fort darauf angewiesen,
    dass sämtliche Apparaturen ständig einwandfrei arbeiteten, um das Labyrinth aus Gängen und Höhlen mit
    Wärme zu versorgen, sowie die Generatoren zu speisen, die die Luftzirkulation aufrecht erhielten und die restlichen noch intakten Maschinen betrieben. Erfreuli-cherweise hatten die Vorfahren der derzeitigen Bewohner Perns während der ersten großen Bauphase, in der man neue Felsensiedlungen und Weyr gründete, massenhaft Paneele auf Vorrat produziert. Noch viele Generationen konnten von diesem Depot zehren.
    Die Weyrführer begaben sich an ihre Tische, die ein wenig erhöht standen, auf gleicher Ebene wie die Hohen Tafeln der Burgherren und anderen Würdenträger; die Reiter mischten sich einfach unter das gemeine Volk und nahmen Platz, wo immer es ihnen gerade beliebte.
    Wohlwollend bemerkte K'vin, dass auf dem geräumigen Burghof nicht ein einziges Unkraut wuchs. S'nan, der Weyrführer von Fort, galt wohl zu Recht als ord-nungsliebend und pedantisch.
    Die Musiker stimmten eine mitreißende Melodie an,
    und die aus Holzplanken bestehende Tanzfläche füllte sich mit Paaren. Dahinter befand sich ein buntes Sam-melsurium aus Buden, Zelten und Tischen, wo alle
    möglichen Waren verkauft oder getauscht wurden. Den ganzen Tag über war emsig gefeilscht und gehökert
    worden; besonders gut gingen Artikel, die man für den 20
     
    nahen Winter benötigte, wenn größere Zusammenkünfte ohnehin sehr selten stattfanden. Die Händler und Handwerker konnten mit dem Geschäft zufrieden sein, und die Drachen mussten nur wenige Ladenhüter
    zurücktransportieren.
    Charanth kreiste nun über den Anbauten, die Perns
    wichtigstes medizinisches Forschungsinstitut sowie die Ausbildungsstätte für Lehrer erweitern sollten. Die großen Schlafsäle waren für die vielen freiwilligen Helfer gedacht, die eifrig dabei waren, Dokumente zu res-taurieren, die im vergangenen Frühling durch einen Wassereinbruch in den Archiven beschädigt worden
    waren.
    Alle bedeutsamen Berichte und Aufzeichnungen lagerten in riesigen Höhlen unter der Festung. Auch Drachenreiter hatten ihre Freizeit geopfert, wann immer es ihr Trainingsplan zuließ, um sich an dem enormen Unterfangen zu beteiligen. Jeder, der eine leserliche Handschrift hatte, wurde als Gehilfe begrüßt, und Lord Paulin hatte keine Mühe gescheut, als es darum ging, die Kopisten behaglich unterzubringen. Andere Burgen hatten sich mit Material und Arbeitskräften beteiligt.
    Die Außengebäude des Kollegiums waren so konstruiert, dass die Fäden keinen Schaden anrichten konnten. Die hohen, spitzgiebeligen Dächer bestanden aus Telgar-Schiefer, und Dachtraufen sowie Abwasserrin-nen führten in tiefe unterirdische Zisternen, in denen die dort hineingespülten Organismen ertranken. Sämtliche Baumeister, die an dem Projekt mitwirkten, hätten lieber das bereits bestehende Höhlensystem erweitert, doch zwei Kavernen waren bereits eingestürzt, und die Bergwerksingenieure hatten dringend vor weiteren Aushöhlungen gewarnt, da das Risiko bestand, dass
    das gesamte Felsmassiv instabil wurde.
    Selbst die mutierten, flugunfähigen, lichtempfindlichen Wachwhere weigerten sich, bestimmte Höhlen—
    gänge zu inspizieren, woraus ihre Führer schlossen, sie 21
     
    witterten Gefahren, die das menschliche Auge nicht
    wahrnahm. Also baute man draußen massive Mauern,
    die am Fuß drei Meter dick waren und sich unter dem Dach bis auf weniger als zwei Meter verjüngten. Die vollschichtig arbeitenden Eisenhütten in Telgar

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