Denn vergeben wird dir nie
Denn vergeben
wird dir nie
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Ellie Cavanaugh ist außer sich, als der Mörder ihrer Schwester
vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Zumal er nach wie
vor behauptet, unschuldig verurteilt worden zu sein. Ellie ist seit dem
Geschehen zwanzig Jahre zuvor fest von seiner Schuld überzeugt. Jetzt
will sie den endgültigen Beweis dafür erbringen.
ISBN: 3 -453-86499-9
Original: Daddy’s Little Girl
Aus dem Amerikanischen von Andreas Gressmann
Verlag: Wilhelm Heyne
Erscheinungsjahr: 2002
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Buch
Nach mehr als zwanzig Jahren soll Rob Westerfield, Sohn
einer reichen und äußerst einflussreichen Unter
nehmerfamilie, auf Bewährung aus dem Gefängnis
entlassen werden. Bis zum heutigen Tag schwört er, den
Mord an der jungen Nachbarin, dessen man ihn bezichtigt
hatte, nicht begangen zu haben.
Doch außer der Staatsanwaltschaft war und ist noch
jemand fest von Robs Schuld überzeugt: Ellie Cavanaugh,
die Schwester des Opfers, die damals die Leiche in einem
Wald unweit des gemeinsamen Elternhauses fand. Ihre
Aussage im Prozess war es, die entscheidend zur
Verurteilung von Rob Westerfield beigetragen hatte. Ellies
Hass auf den Mann, den sie für das Zerbrechen der
Familie und den Selbstmord der Mutter verantwortlich
macht, ist ungebrochen.
Als Rob schließlich entlassen wird, zählt für Ellie nur
noch eins: Sie will seine Schuld endgültig beweisen. Doch
plötzlich kommen der 28-jährigen Journalistin Zweifel. Ist
es möglich, dass ihre kindliche Wahrnehmung sie ge
täuscht hatte und Rob tatsächlich unschuldig ist? Um ihren
Erinnerungen und den Umständen von Andreas Tod
nachzuspüren und der Wahrheit auf den Grund zu gehen,
besucht Ellie den Ort ihrer Kindheit. Doch die Suche wird
für die junge Frau – und nicht nur für sie – zu einem
lebensgefährlichen Unterfangen.
»Dies ist ganz eindeutig Mary Higgins Clarks bester
Thriller seit Jahren.«
Publishers Weekly
Autor
Mary Higgins Clark, geboren in New York, gilt als eine
der erfolgreichsten und meistgelesenen Krimiautorinnen
der Welt. Ihre Bücher führen regelmäßig alle
internationalen Bestsellerlisten an und haben allein in den
USA eine Gesamtauflage von über 50 Millionen
Exemplaren erzielt. Viele ihrer Thriller wurden für das
Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt und arbeitet in
Saddle River, New Jersey.
Meinem Vater
Luke Joseph Higgins
in liebender Erinnerung
ERSTER TEIL Als Ellie an jenem Morgen aufwachte, hatte sie das
Gefühl, dass etwas Schreckliches passiert war.
1
Instinktiv griff sie nach Bones, ihrem weichen Schmuse
hund, mit dem sie, soweit sie zurückdenken konnte, das
Kopfkissen geteilt hatte. Als sie im letzten Monat sieben
Jahre alt geworden war, hatte ihre fünfzehnjährige
Schwester Andrea sie deswegen gehänselt und gemeint, es
sei an der Zeit, dass sie Bones zum alten Eisen werfe.
Dann fiel Ellie ein, was nicht stimmte: Andrea war
gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Nach dem
Abendessen war sie zu ihrer besten Freundin Joan
gegangen, um für eine Mathearbeit zu lernen. Sie hatte
versprochen, um neun Uhr wieder zu Hause zu sein. Um
Viertel vor neun war Mommy zu Joans Haus gegangen,
um Andrea abzuholen, aber sie hatten ihr gesagt, dass
Andrea schon um acht Uhr aus dem Haus gegangen sei.
Mommy war besorgt und den Tränen nahe
zurückgekehrt, und fast im gleichen Augenblick war
Daddy von der Arbeit gekommen. Daddy war Lieutenant
bei der New York State Police. Sofort hatten er und
Mommy bei sämtlichen Freundinnen von Andrea
angerufen, aber niemand hatte etwas von ihr gehört. Dann
hatte Daddy gesagt, er wolle zur Bowlingbahn und zur
Eisdiele fahren, vielleicht sei Andrea dorthin gegangen.
»Wenn sie gelogen hat und gar nicht bis neun Uhr
Hausaufgaben machen wollte, dann lass ich sie das
nächste halbe Jahr nicht mehr ausgehen«, hatte er mit
grimmiger Miene gesagt und sich dann an Mommy
gewandt: »Ich hab es schon tausendmal gesagt: Ich
möchte nicht, dass sie alleine draußen herumläuft, wenn es
dunkel wird.«
Daddys Stimme war laut geworden, aber Ellie spürte,
dass er mehr besorgt als wütend war.
»Ich bitte dich, Ted, sie ist um sieben Uhr aus dem Haus
gegangen und wollte nur zu Joan. Sie wollte um neun
wieder zu Hause sein, und ich bin sogar hingegangen, um
sie abzuholen.«
»Aber wo steckt sie dann, zum Teufel?«
Sie hatten Ellie ins Bett geschickt, und nach einiger
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