Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Johannes.
Gilfea verstand nichts. Kratzte sich nur am Kopf.
»Ok, Gilfea, du fliegst bei Akira mit. Mithval ist noch zu jung zum fliegen. Er wird noch viel lernen müssen, bevor er eine Strecke wie die bevorstehende hinter sich bringen zu können. Toldin wird ihn tragen.«
Noch während Turondur sprach, war Akira Yamato zu Gilfea gegangen und sein Handgelenk ergriffen. Mit höfflicher und angenehmer Stimme sagte er: »Komm, meine Seri wird uns beide mit Leichtigkeit tragen. Ich helf dir auf ihren Rücken.«
Die rote Drachendame hatte bereits ihren linken Flügelarm so ausgebreitet, dass Gilfea und Akira den Rücken des Drachens erklimmen konnten. Auf dem Rücken befand sich ein zweisitizger Aufbau. Akira zeigte auf den vorderen Platz und Gilfea setzte sich. Ihm war etwas mulmig, schließlich war er noch nie geflogen, schon gar nicht mit einem Drachen.
»Alles in Ordnung bei dir?« , fragte Gilfea seinen Drachen. Turondur war bereits wieder auf Toldin geklettert und der Silberdrachen war sofort gestartet. Mit einer fast nicht vorstellbaren Präzision hatte er Mithval mit seinen rießigen Klauen gegriffen und trug nun den Jungdrachen sanft in die Höhe.
»Toldin meint, ich wäre ein lächerliches Fliegengewicht.«
Akira beugte sich zu Gilfea vor, legte ihm eine Hand auf die Schulter und fragte: »Ã„ngstlich?«
Gilfea nickte.
»Ich versteh das. Du bist noch nie mit einem Drachen geflogen, also erscheck dich nicht, wenn Seregil gleich abhebt. Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Aber habe keine Angst, sie wird niemals zulassen, dass jemand, den sie tragen will, herunterfällt. Nicht war Baby?«
Bei den letzten beiden Worten streichelte Akira über die Schuppen seines roten Drachens. Seregil drehte ihren Hals und sah Akira an. Gilfea war beeindruckt. Er konnte die enge Bindung zwischem Drachen und Reiter regelrecht spühren. Es war eine Art Intimität zwischen den beiden, die weit über so etwas wie Liebe hinaus ging.
»Natürlich geht es über Liebe hinaus.« , meldete sich Mithval in seinem Kopf, »Die beiden sind ein Wesen. So wie wir beide. Ich bin ein Teil von dir und du bist ein Teil von mir. Ich will dir keine Angst machen oder dich mit Informationen überfordern. Es wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern, sowohl bei dir als auch bei mir, aber eines Tages, werde ich mich in eine nette Drachenlady verlieben oder du dich in ein nettes Mädchen oder in... egal... auch du wirst dich verlieben. Wenn das passiert, wird der andere es fühlen, den ganzen emotionalen Sturm miterleben. Wir sind aneinander gebunden. Aber ich bin glücklich, so wie es ist. Und das nicht nur, weil es der Weg der Drachen ist. Ich bin glücklich, dass du es bist, der meine Seele ist. Ich weiß einfach, dass ich dir immer vollkommen und uneingeschränkt vertrauen kann und ich weiß auch, dass du es umgekehrt ebenfalls tust. Und keine Angst, du und ich werden jeder soviel private Zeit für uns selber haben, wie wir brauchen. Schließlich werden wir ein paar Jahre zusammen bleiben, so um die 1000.«
»Wie viel?«
»Viele...« , kiecherte es in seinem Kopf. Gilfea konnte sich nicht helfen, er liebte diesen Drachen. So absurd diese Art des Zusammenlebens auch sein mochte, er konnte sich nichts schöneres vorstellen. Mithval war wie ein großes emotionales Kissen, auf dass er sich fallen lassen konnte. Ja, er liebte Mithval.
»Ich liebe dich auch, Gilfea!«
»Aahh...«, hörte Gilfea Akiras Stimme hinter sich, »Es ist einach immer wieder süß, zwei frisch verbundene zu erleben. Du glühst regelrecht. Achtung, es geht los.«
»Wow!«, kreischte Gilfea auf, als sich die rote Drachendame unter ihm in die Lüfte erhob. Zuerst entfaltete sie nur ihre Flügel, aber bereits das, wirbelte massenweise Staub auf. Als sie dann aber mit dem ersten Schlag abhob, sakte Gilfea das Herz in die Hose. Vier Flügelschläge weiter, befanden sie sich bereits hoch über dem Kessel. Höher und höher stiegen sie, die anderen Drachen dicht daneben. Gilfea krallte sich an seinem Sattel fest und hielt den Atem an. Plötzlich hörte die Aufwärtsbewegung auf und ging in einen Gleitflug über. Gilfea schaute sich vorsichtig um. Die Drachen hatten die gleiche Formation eingenommen, wie bei ihrer Ankunft. Links und rechts außen waren die grünen Drachenzwillinge gefolgt von den roten Drachen und in der Mitte war Toldin, der Silberdrache.
Gilfea sah, wie sich Turondur nach links und rechts umschaute, dann beugte er sich vor und streichelte den Hals
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