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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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Lehrer, Vater Johannes, der mittelbar für seine momentane Situation verantwortlich war. Gildofal war sich nicht sicher, was er machen sollte. Er stand vor einem Dilemma. Ein Ork, zumal ein Uruk, den plötzlich ein Drang zur Freiheit packte, war so wahrscheinlich, wie in der königlichen Lotterie 9 aus 111 den Hauptpreis zu gewinnen. Vermutlich war der Lottogwinn sogar wahrscheinlicher.
    »Du mistraust mir und ich kann es dir nicht einmal übel nehmen.«, Uskav zuckte linkisch mit seinen Schulter, ein leichtes Grinsen war auf seinen Lippen: »Ich bin ein Ork, sogar ein Uruk, eine echte Mordmaschine.«
    Dann wurde er wieder ernst und schaute in die Ferne: »Ich habe einen Blick in die Zuchtdatenbank geworfen. Das wir Elben- und Menschenfleisch lieben, wurde in uns hineingezüchtet. Oh, Sie weiß, wie man soetwas macht. Sie kennt sich sehr gut mit Magie aus! Wir sind Ihre magischprogrammierten Mordmaschinen. Orks! Schon vor tausenden Jahren wurden wir für diesen Zweck erschaffen, um zu töten. Hast du dich mal gefragt, warum wir Orks Genitalien besitzen? Eigentlich doch völlig überflüssig, da es nur männliche Orks gibt? Zur Fortpflanzung können die wohl kaum dienen. Ich weiß es jetzt. Ich habe es gelesen.«
    Gildofal sah Uskav ängstlich an.
    »Zum Vergewaltigen!«, fuhr Uskav fort und bestätigte Gildofal schlimmste Ahnung, »Man hat uns diesen Trieb eingepflanzt, uns an den Frauen unserer Opfer zu vergehen, solange wir sie nicht ebenfalls abgeschlachten sollen. Und eine Frau, egal ob Elb, Hobbit oder Mensch, die von einem Ork vergewaltigt wurde, wird immer schwanger, immer! Ich vermute, du weißt, was dabei heraus kommt.«
    Gildofal wusste es. Er hatte Bücher gelesen und Beiträge im Bildungsnetz gesehen. Natürlich waren es immer nur die Orks der Feinde, die diese Abscheulichkeiten begingen. Es verging kein Monat, in dem nicht ein Horrorbeitrag über mordende und brandschatzende feindliche Orks gezeigt wurde. Das Fazit war immer das gleiche: Der Feind war erbarmungslos und schreckte selbst vor dem Einsatz dieser bösartigsten Kreaturen nicht zurück. Und Orks konnten bösartig sein. Frauen, die von Orks vergewaltigt wurden, brachten tatsächlich immer etwas zur Welt, es sei denn, sie zogen es vor, sich vorher zu entleiben.
    Die eigentliche Absurdität an der Sache war, dass natürlich nur die Orks der feindlichen Reiche, derartige Bestien waren. Jedenfalls, wenn man der offizielen Propaganda glauben wollte. Die Orks des Reiches waren, so der König, natürlich etwas ganz anderes. Sie waren ehrenwerte Kämpfer in seinem Namen, was man allein schon daran sehen könne, dass die jugendlichen Orks die gleichen Schulen besuchten, wie die anderen Bürger des Reiches. Das die Orks mit einem Haß auf alle feindlichen Lebewesen gezüchtet werden mussten, sei leider ein trauriges aber notwendiges Übel. Schließlich würde der Feind auch nicht davor zurückschrecken, erbarmunglose Orks einzusetzen, die natürlich nicht so kultiviert und gebildet waren, wie die Orks des Königs. In Wirklichkeit waren die Orks des Reiches nicht weniger brutal, als alle anderen Orks.
    Uskav fuhr fort: »Manchmal vergewaltigen wir auch die Männer, bevor wir sie töten. Und das alles nur, um Angst und Terror zu verbreiten. Psychologische Kriegsführung. Ja, die Päpstin ist teuflisch genial. Allein die Drohung, dass eine Orkarmee in Anmarsch ist, soll den Gegner demoralisieren.«
    »Warum bringst du mich nicht um?«, Gildofal fragte, bevor er nachdenken konnte.
    Uskav sah Gildofal gequält an:»Oh, du hast keine Ahnung, wie sehr sich mein Körper danach sehnt, dich abzuschlachten. Ich kann riechen, wie süß und zart dein Fleisch schmeckst. Aber ich will dich nicht fressen! Wenn ich meinen Instinkt, meiner Züchtung, folge, bin ich ein Sklave der Päpstin. Ich will frei sein.«
    Gildofal konnte nicht anders, als diesen Ork bewundern. Freiheit hieß für ihn, sich von den Fesseln seiner Programmierung zu befreien. In dem er Gildofal nicht verspeiste, befreite er sich von den Ketten seiner Versklavung.
    »Uskav, ich verneige mich vor dir!«, es klang pathetisch, aber es war genau das, was Gildofal in diesem Moment empfand. Dieser Uruk hatte Respekt verdient.
    »Du kleine Elbenschwu...«, für einen kurzen Moment flammte die typisch orksche Wildheit und Boshaftigkeit in Uskavs Gesicht auf, doch dann brachte er sich sofort wieder unter Kontrolle: »Danke Gildofal. Du kannst dir nicht vorstellen, wie intensiv dieser Instinkt ist.«
    »Nein,

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