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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dass sein Kollege für eine halbe Stunde verschwunden war, passte Konstabler Ben Hirschfeld überhaupt nicht. Nicht weil er wusste, dass Rutger diese Zeit stets überzog, nein, es lag einfach an der Nacht, die anders war als andere.
    Ein Wetterwechsel stand bevor. Der Wind konnte sich nicht entscheiden, ob er warm oder kalt wehen sollte. Hoch oben am Himmel trafen die beiden Luftmassen zusammen. Wetterleuchten in der Ferne, als würde jemand permanent sein Blitzlicht abschießen, und der Himmel zeigte ein Schauspiel, für das kein Eintritt genommen wurde.
    Wolkenmassen wehten heran. Dunkel, dann wieder fahl glänzend, weil sich die noch nicht völlig verschwundene Sonne dahinter verbarg. Ihr rotes Licht war gelblicher geworden und zeichnete die Ränder der Wolkenberge scharf nach.
    Ben strich über sein Kinn. Er kannte diese Wetterlagen. Der Sommer war vorbei, nun streckte der Herbst seine ersten Fühler aus. Er kam mit den kalten Luftströmen, die für dieses Schauspiel am Himmel sorgten.
    Das Wetter machte vielen Menschen zu schaffen. Viele litten an Kopfschmerzen, andere wiederum wurden aggressiv. In den Großstädten kam es zu unkontrollierten Handlungen, wie es immer im Polizeibericht hieß. Hirschfeld hatte einige Jahre seines Polizistenlebens in London verbracht, er konnte ein Lied davon singen.
    Ob es zum Gewitter kommen würde, wusste er nicht. Jedenfalls öffnete er das Fenster. Er wollte die Luft riechen. Vielleicht konnte er danach mehr sagen.
    Der Wind fuhr ihm brausend entgegen, erwischte sein Gesicht, zerwühlte das dunkle Haar. Die Bäume im Garten hinter dem Polizeigebäude schüttelten sich. Noch hingen die Blätter am Geäst.
    Sie hatten sich noch nicht verfärbt. Lange würde es jedoch nicht mehr dauern.
    Die Lichter wirkten ungewöhnlich bleich. Das Licht der Laternen wurde regelrecht aufgesaugt.
    Der Polizist bewegte den Kopf. Er schaute mal nach rechts, dann wieder nach links. Sein Blick verweilte auf der schmalen Gasse, die an der Grundstückseite entlanglief.
    Zwei Jugendliche hatten sich untergehakt und gingen lachend und laut redend weiter.
    Hirschfeld schloss das Fenster. Er schalt sich selbst einen Narren, weil er praktisch darauf wartete, dass an diesem Abend etwas geschah. Aber es tat sich nichts, noch nichts.
    Bis er den Anruf erhielt.
    Sein Telefon gehörte noch zu den alten, schwarz lackierten Apparaten. Da lag der Hörer tatsächlich noch auf einer Gabel, und er schien bei jedem Klingeln in die Höhe zu schnellen.
    Ärger oder nicht?
    Die Antwort bekam Hirschfeld Sekunden später, als er sich gemeldet und die Stimme der Anruferin gehört hatte.
    Es war die alte Mrs. Close. Ben verdrehte die Augen, als er ihre Stimme vernahm. Wie immer klang sie schrill und keifend. Sie beschwerte sich darüber, dass ihr Hund verschwunden war.
    »Daran kann ich doch auch nichts ändern, Mrs. Close!«
    »Stimmt!«, keifte sie. »Aber Sie können alle Hebel in Bewegung setzen, um ihn zu finden.«
    Ben atmete tief ein. »Ich werde mich bemühen, Mrs. Close.«
    »Das ist zu wenig.«
    Der Konstabler verdrehte die Augen. Er bewahrte die Ruhe. Schließlich wusste er nicht, wie er reagieren würde, wenn er mal über siebzig geworden war. »Damit fange ich zunächst an, Mrs. Close.«
    »Ah ja…«
    Sie redete weiter und Hirschfeld hörte nicht hin. Er hatte sich umgedreht, sodass er das Gartenfenster im Blickfeld behalten konnte. Aus dem Hörer quäkte die Stimme der Frau. Ab und zu gab der Konstabler der Frau Recht, was sie ermunterte, weiterzureden. Das brauchte sie einfach, man musste da Nachsicht üben.
    Da sah er das Gesicht!
    Es entstand wie ein Schatten hinter der Scheibe, als hätte es ein Maler mit blitzschnellen Pinselstrichen gezeichnet und ebenso rasch wieder »ausradiert«.
    Ben Hirschfeld hatte soeben noch erkennen können, dass eine blonde Frau in den Raum geschaut hatte - mehr nicht.
    Und Mrs. Close redete weiter. Sie kam von einem Thema auf das andere, während ihr der Mann nicht zuhörte. Er ging so weit vor, wie die Telefonschnur reichte.
    Schräg blickte er durch das Fenster nach unten in den Garten, wo aber wieder nichts zu sehen war.
    Die Fremde blieb verschwunden, als hätte sie der Erdboden verschluckt.
    War er einer Täuschung erlegen?
    Hirschfeld konnte nicht mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen. Er musste abwarten.
    Möglicherweise erschien das fremde Gesicht wieder an der Scheibe.
    »Also, Konstabler, diese meine Nachbarin, von der ich Ihnen vorhin berichtete, die hat

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