Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Titel, den ich früher mit Stolz getragen habe und für den ich mich jetzt schäme. Jedenfalls erfuhr ich von Bruder Paulus eine Menge über uns Orks, über die fortwährenden Kriege zwischen den Königreichen und den Plänen der Päpstin. Bruder Paulus hatte extrem geheime Dokumente bei sich. Entwürfe von vergangenen und zukünftigen Schlachten, Zuchtdatenbanken über Orks, Uruks und Trolle. Die Unterlagen zeigen und beweisen, wie in Wirklichkeit die Päpstin die Welt regiert. Sie treibt die Reiche dazu, sich gegeneinander mit Krieg zu überziehen. Als ich das alles las, brach eine Welt in mir zusammen. Ich dachte, die Schlachten, die wir für unseren König führten, wären eine Notwendigkeit. Wenn ich meine Männer in den Tod schickte und mit ihnen auf dem Schlachtfeld stand, dann täten wir es, für Frieden und Freiheit. Aber dem war und ist nicht so. Als ich die Wahrheit begriff, rastete ich aus. Es braucht 10 Orks, um mich wieder unter Kontrolle zu bringen.«
»Und was hat das mit mir und den Wolfsrittern zu tun?«
»Ah! Jetzt wird es intressant!«, Uskav strahlte auf, »Unter uns Orks gibt es eine Legende, ein Art Mythos oder Verheißung, die uns Kraft und Stärke gibt. Es heißt, es gäbe einen geheimen Bund von Menschen, Elben, Zwergen, Hobitts und sogar Orks. Dieser Bund soll sich die Bruderschaft der Wolfsritter nennen. Ihr Ziel soll sein, uns allen die Freiheit zu bringen. Heimlich und unauffällig, sollen sie daran arbeiten, für alle Wesen eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen. Die Wolfsritter würde kommen und uns Orks von den Fesseln unsere Züchtung befreien. Wie alle Orks hielt ich es für ein lächerliches Märchen, eine Geschichte, an die kein Ork, insbesondere kein Uruk, zugeben würde zu glauben. Doch jeder Orks denkt in verzweifelten Stunden an die Wolfsritter. Ja, auch Orks können verzweifeln.«
»Wie gesagt, ich dachte es wäre ein Märchen, wenn ich nicht auf Bruder Paulus gestoßen wäre. Wie es aussieht, gibt es die Wolfsritter tatsächlich. In den Geheimunterlagen der Kirche fand ich umfangreiche Dossiers. Demnach sind alle Wolfsritter Lycanthropen, so wie du!«
War das Gildofals Aufgabe? Den Kampf um eine bessere Welt zu führen? Und zwar den ganz konkreten Kampf, also nicht einfach nur ein paar schlaue Reden halten? War das seine Aufgabe?
»Verstehst du nun, warum wir in Gefahr sind?«, fragte Uskav rethorisch nach, um seine Frage dann selbst zu beantworten, »Du bist ein Wolfritter. Es besteht kein Zweifel. Was meinst du, warum man dich so verbissen sucht? Glaubst du wirklich, es wäre wegen der Sache in deiner Schule? Träum weiter! In den Unterlagen stand, dass die Synode des Königreiches Victor von Lebelfallas bereits in Verdacht hatten, ein Wolfsritter zu sein. Ich habe von einem Plan erfahren, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Deine Verfolger haben schneller als du begriffen, was passiert war. Lebelfallas hat sein Erbe an dich weitergegeben.«
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»Und wohin sollten wir deiner Meinung nach fliehen?«, fragte Gildofal.
»Ich kenne nur einen Ort, wo du sicher bist - Daelbar!«, antwortete Uskav. Eine kalte Entschlossenheit schimmerte in den Augen des Orks auf.
Gildofal sah den Ork fragend an. Etwas in seiner letzten Bemerkung beunruhigte ihn.
»Daelbar!«, sagte Gildofal schließlich, »Die Heimstadt der Drachen.«
»Ja, Daelbar, der Albtraum der Päpstin.«, Uskav wirkte entschlossen, »Wir Orks sind dort nicht sehr beliebt. Ich werde dich zu dieser Stadt bringen, selbst wenn es mein Leben kosten sollte. Gildofal, dieser Uruk, Uskav, der Meister des Mordes, wird dich von nun an schützen. Ich werde alles dafür tun, dass du unbehelligt deine Aufgabe erfüllen kannst.«
»Das kann ich nicht annehmen! Du hast dich gerade deiner Ketten entledigt, dich befreit!«
»Doch, du kannst es annehmen. Wenn ich sage, dass ich dein Schutz sein werde, dass ich dein Krieger sein werde, der dich schützt und dein Leben notfalls mit seinem eigenen verteidigt, dann tue ich es aus freien Stücken. Es ist für mich ein Akt
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