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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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trinken, dabei ist ihm ein Schwall in die Nase gedrungen; jetzt schaut er
mich vorwurfsvoll an, mit der stummen Frage im Blick, weshalb wir diesem
ungemütlichen Ort nicht endlich den Rücken kehren.
    Auf der Straße unter meinem Fenster – inzwischen
ein breiter, ruhiger Strom – sind keine Sartan zu sehen. In der Ferne höre ich
Hornrufe – die Nichtigen wahrscheinlich, die in den Calix eindringen, wie die
Sartan diesen ihren Zufluchtsort genannt haben. Gut. Das bedeutet, es sind
Schiffe in der Nähe – Tauchboote der Nichtigen.
    Mein Schiff, das Zwergentauchboot, das ich mit
Hilfe von Magie dazu präpariert habe, mich heil durch das Todestor zu bringen,
befindet sich auf Draknor, der Insel der Schlangen.
    Ich bin alles andere als erpicht darauf, noch
einmal dorthin zurückzukehren, aber es wird mir nichts anderes übrigbleiben.
Mit seinem Panzer aus Runen ist jenes Schiff das einzige Transportmittel auf
dieser Welt, dem ich mich für ein derart heikles Unterfangen anvertrauen
möchte. Ein Blick auf meine Beine – das Wasser steigt, langsam, aber stetig –
zeigt mir, daß die eintätowierten blauen Sigel auf meiner Haut verblassen. Es
wird lange dauern, bis ich meine magischen Kräfte einsetzen kann, um ein
anderes Schiff für meine Zwecke herzurichten. Und mir läuft die Zeit davon.
    Meinem Volk läuft die Zeit davon.
    Etwas Glück vorausgesetzt, gelingt es mir
vielleicht, unbemerkt nach Draknor und an Bord meines Schiffes zu gelangen und
mich ebenso unbemerkt aus dem Staub zu machen. Die Schlangen müßten alle an dem
Angriff auf den Calix beteiligt sein, obwohl ich finde, es ist merkwürdig und
möglicherweise ein bedenkliches Zeichen, daß ich noch nichts von ihnen gesehen
habe. Doch wie schon gesagt, sie sind verschlagen und tückisch, und wer weiß,
was sie gerade aushecken.
    Ja, Hund, wir gehen jetzt. Ich nehme an, daß
Hunde schwimmen können. Irgendwo glaube ich gehört zu haben, daß alle Tiere
imstande sind, sich über Wasser zu halten.
    Nur der Mensch denkt, gerät in Panik und ertrinkt.
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Kapitel 1
Surunan,
Chelestra
    Das Wasser strömte träge durch die Straßen
Surunans, der von den Sartan erbauten Stadt. Es stieg gemächlich, flutete
durch Türen, dann über Fenstersimse und bedeckte schließlich die Firste
einstöckiger Häuser. Gegenstände des täglichen Lebens dümpelten auf der leicht
gekräuselten Oberfläche – ein irdener Topf, ein Männerschuh, ein Kamm, ein
hölzerner Stuhl.
    Schließlich eroberte das Wasser auch den Raum in
Samahs Haus, der Haplo als Gefängnis diente. Das Zimmer lag in einem oberen
Stockwerk, doch zu guter Letzt quollen Rinnsale unter der Tür hindurch,
breiteten sich aus; die Flut bedeckte den Boden, stieg an den Wänden empor,
neutralisierte Magie, spülte sie fort. Die feurigen Runen, deren verzehrende
Hitze es Haplo unmöglich gemacht hatte, sich der Tür auch nur zu nähern,
erloschen zischend. Die Runen am Fenster blieben als einzige vorerst
unbeeinträchtigt. Ihr rötlicher Glanz spiegelte sich in dem stillen Teich.
    Haplo wartete in erzwungener Untätigkeit,
beobachtete die Reflexionen der Runen im Wasser, wie sie im Spiel der Wellen
und Strömungen schaukelten und zerflossen. Kaum hatte die Flut auch sie
erreicht, und ihr Leuchten wurde schwächer, sprang Haplo von dem Tisch, auf den
er sich geflüchtet hatte. Der Hund winselte, ihm wurde die Sache unheimlich.
    »Es ist soweit, alter Junge. Zeit,
aufzubrechen.« Haplo schob Grundeis Tagebuch in sein Hemd und unter den
Gürtel, zwischen Hosenbund und Haut. Die Tätowierungen an seinem Körper waren
mittlerweile fast alle verschwunden. Das Meerwasser, das ihn rettete, war
gleichzeitig sein Fluch. Ohne seine magischen Kräfte war er hilflos wie ein
neugeborenes Kind, ohne sich jedoch in die tröstenden, schützenden Arme einer
Mutter flüchten zu können.
    Schwach, wehrlos, von Zweifeln geplagt, mußte er
diesen Raum verlassen und sich dem ungeheuer großen Ozean für eine gefahrvolle
Reise anvertrauen.
    Haplo stieß das Fenster auf, zögerte. Der Hund
(nur noch Kopf und Schulterpartie ragten aus den Fluten) sah ihn fragend an. Es
war verlockend, einfach hierzubleiben, in seinem Gefängnis. Draußen, irgendwo
außerhalb dieser schützenden Mauern, lauerten die Schlangen. Der Tod. Sie
mußten ihn töten, denn er kannte die Wahrheit und wußte, diese Kreaturen waren
die Verkörperung des Chaos.
    Dieses Wissen war der Hauptgrund, weshalb er der
Versuchung

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