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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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kurz, ob er widersprechen sollte, ließ es dann aber lieber bleiben. Er war auf Nyr angewiesen. Auch wenn der nicht begriff, was seine eigentlichen Ziele waren. Die Drachen waren der Schlüssel zur Magie. Er wollte sie erforschen und nicht in den Krieg ziehen. Gut, man musste sie vom Himmel schießen, um sie studieren zu können, aber dabei trieben ihn keine Rachegedanken an.
    Sie erreichten den verborgenen Einstieg zu Tunnel 712/34. Er würde sie zu einem unterirdischen Fluss führen, wo ein Aal auf sie wartete. Galar hasste die stickigen, engen Boote, aber sie waren ideal, um jede Spur zu verwischen.
    Â»Wirst du mich weiterhin unterstützen?«, fragte er Nyr.
    Der hagere Geschützmeister lächelte. »Worauf du einen lassen kannst! Ich bin jederzeit wieder dabei. Und ich werde dafür sorgen, dass wir beim nächsten Mal mehr Männer bekommen.«

    Die würden sie auch brauchen, dachte Galar. Er plante etwas Größeres. Etwas viel Größeres! Aber das würde er vorerst niemandem verraten. Nicht einmal Nyr.
    D UFTLESER
    Nandalee konnte sie riechen. Sie waren noch ein ganzes Stück entfernt. Sie bewegten sich vorsichtig. So vorsichtig, wie Trolle es nur konnten. Die Elfe hatte sie noch nicht gesehen, aber sie wusste, dass es nicht nur Jäger waren, die dort kamen. Trolljäger behängten sich mit Fellen und rieben sich mit Mammutexkrementen ein, um ihren eigenen Geruch zu überdecken. Manche badeten sogar, bevor sie auf die Jagd gingen. Aber ihre Verfolger konnte sie deutlich riechen. Ihr Blick schweifte nach Osten. Versuchte den verschneiten Wald zu durchdringen. Wie nah waren sie schon? Eilten einige Jäger der Meute voraus? Ihre Rechte strich unruhig über den Köcher an ihrer Seite.
    Duadan sah sie eindringlich an. Inmitten der Einsamkeit der Wälder war er wie aus dem Nichts erschienen. Er wusste immer, wo sie war. Der Älteste ihrer Sippe schwieg. In seinem Blick lag mehr, als Worte hätten ausdrücken können. Nandalee war sich sicher, dass auch er die Trolle gerochen hatte. Sie beide wussten, dass Nandalee nie mehr zu ihrer Sippe zurückkehren konnte.
    Die Elfe ging vor Duadan auf die Knie, und er strich ihr sanft über das Haar. »Liuvar«, sagte er traurig, während seine eisgrauen Augen sie gefangen hielten. Er war ein Seher, und sie spürte, dass er ihre Zukunft sah. Von Anfang an hatte ein starkes Band zwischen ihnen bestanden. In ihr war die Seele seiner Tochter zum zweiten Mal wiedergeboren worden. Er hatte ihr das vor einigen Jahren auf einer langen gemeinsamen Jagd verraten. Von seiner Tochter sprach er gern, und Nandalee hatte ihn nach der ersten Wiedergeburt befragt. Er war abweisend gewesen. Hatte gesagt,
er wisse nichts darüber. Und sie hatte gespürt, dass er sie belogen hatte. Das einzige Mal.
    Â»Ich werde die Fehde beenden«, sagte Nandalee mit tonloser Stimme. Sie wusste, dass sie den Trollen nicht entkommen konnte. Mit etwas Glück mochte sie die Jagd vielleicht noch auf ein paar Tage strecken, aber an ihrem Ausgang bestand kein Zweifel. Sie würden ihr das Fleisch von den Knochen reißen, und der Anführer der Trolle würde ihr noch warmes Herz verschlingen. So wie der Jäger, der ihren Sechzehnender erlegt hatte.
    Duadan zog seine Hand zurück. Er streifte sich die mit Lammfell gefütterten Fäustlinge über. Seine Kleidung verströmte einen starken Duft. Er hatte Fichtenharz ins Fellfutter gerieben, um seinen Geruch zu überdecken. Nandalee sah, wie sehr dem Ältesten die Kälte zusetzte, auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    Â»Ich werde sie von unseren Jagdgründen fortlocken.«
    Lag ein Hauch von Tadel in seinem Blick? Alles Blut war aus den schmalen Lippen Duadans gewichen. Sein Mund wirkte wie eine Narbe. Einen Herzschlag lang schien es, als wolle er etwas sagen, doch dann schlug er seinen Umhang zurück und holte ein Bündel Pfeile darunter hervor. Wortlos hielt er es ihr hin.
    Nandalee verstand. Ihre Pfeile waren markiert. Die meisten jedenfalls. Sie trugen das Zeichen ihrer Sippe, den Hirsch. Die Elfe nickte, öffnete ihren Köcher und gab Duadan ihre Pfeile. Alle, bis auf einen. Den mit den Graugansfedern. Es war der letzte, den sie gefertigt hatte. Sein Schaft war noch nicht gezeichnet. Sie trug jetzt nichts mehr bei sich, was darauf schließen ließ, welcher Elfensippe sie angehörte. Fast nichts … Dachte sie beklommen. Sie

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