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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der Samurai stürzten. Sie hatten offenbar den gleichen Gedanken gehabt wie Rajin und alles in den ersten Angriff gelegt, der ins Herz des Feindes treffen sollte – nur waren sie dem Prinzen zuvorgekommen!
    Ein Dreiarmiger stürmte auf Rajin zu. Mit der Axt schlug er einem Samurai, er sich bereits gegen einen anderen Gegner verteidigte, wie beiläufig den Kopf vom Rumpf, sodass dessen Blut hoch emporspritzte und den Schild des Dreiarmigen rot färbte.
    Eine Welle des Grimms überkam Rajin, als er das sah. Mit wuchtigen Bewegungen kam der Dreiarmige auf ihn zu. Seine Haut war so fest wie die eines Drachen und konnte es mit einem gewöhnlichen Harnisch durchaus aufnehmen. Von irgendwoher sirrte ein Pfeil – wahrscheinlich von einem der Wächter auf den Türmen abgeschossen -, fuhr dem Dreiarmigen in die Schulter und ließ ihn barbarisch aufbrüllen. Sein Gesicht, ebenfalls von Schuppenhaut bedeckt, verzog sich. Es hatte eigentlich einen hellroten Farbton, doch jetzt veränderte es sich und wurde grün. Er riss das tierhaft wirkende Maul auf und entblößte Reißzähne von der Länge eines menschlichen Zeigefingers. Mit gesteigerter Wut stürzte er sich auf Rajin.
    Dieser wich zurück. Die Schläge, die der Dreiarmige sowohl mit der Axt als auch mit dem Schwert führte, waren so wuchtig, dass es Rajin nur mit Mühe gelang, sie zu parieren. Sein Schwert musste er dabei mit beiden Händen fassen, damit es ihm nicht durch einen dieser Hiebe aus der Hand geprellt wurde.
    Zwei, drei Schritte taumelte Rajin zurück. Die Axt hob sich, sauste durch die Luft, und Rajin wich blitzschnell zur Seite, woraufhin die mörderische Doppelklinge in die Fugen des Burgpflasters rammte. Rajin nutzte die Gelegenheit, machte einen Ausfallschritt und wollte zustoßen. Aber sein Gegner hatte schnell reagiert und den hölzernen Schild gehoben, in den Rajins Klinge hineinhackte und stecken blieb.
    Der Dreiarmige riss den Schild mitsamt dem Matana-Schwert des Prinzen empor. Die Waffe wurde Rajin aus den Händen gerissen, und er stolperte fast zu Boden. Nur mit Mühe konnte er dem Schwert seines Gegners ausweichen, aber er strauchelte und fiel dann doch. Er drehte sich um die eigene Achse und sah die bereits bluttriefende Doppelklinge der Streitaxt über sich zum mörderischen Schlag erhoben.
    Rajin riss seinen Dolch aus dem Gürtel und schleuderte ihn dem Dreiarmigen entgegen. Die Klinge fuhr ihm ins linke Auge, der Axtschlag ging ins Leere. Die Wucht war so stark, dass Steine aus dem Pflaster gesprengt wurden. Rajin rappelte sich auf, entriss seinem Gegner die Axt.
    So, wie du es mich beim Drachenstab gelehrt hast, Liisho!, dachte er grimmig. So, wie ich es mit dem Schwert in den Händen vor dem Block aus Drachenbasalt bisher vergeblich versuchte!
    Der Dreiarmige taumelte zurück. Rajin fasste den Stiel der schweren Axt mit beiden Händen und schwang seinem Gegner das schartige Blatt in den Leib. All die innere Kraft hatte er in sich gesammelt und auf einen Punkt konzentriert, so wie Liisho es ihm beizubringen versucht hatte. Es mochte sein, dass er noch nicht soweit war, den Drachenbasalt zu spalten oder den Urdrachen zu bezwingen, aber um einen Dreiarmigen zu töten reichte es.
    Die Axt – obwohl so schwer, dass ein gewöhnlicher Menschenkrieger kaum in der Lage gewesen wäre, damit zu kämpfen - erschien dem Prinzen seltsam leicht. Beinahe gewichtslos, wie die nach drachenische Art geschmiedete Matana-Klinge eines Drachenreiter-Samurai. Ein weiterer Dreiarmiger griff ihn an, und Rajin wirbelte mit der Axt herum und trennte ihm den Schädel vom Leib. Dann ließ er die plumpe Waffe fallen und ging zu dem Schild des ersten Angreifers und zog sein Schwert aus dessen Holz.
    Überall waren inzwischen heftige Kämpfe entbrannt zwischen den Samurai und den Dreiarmigen. Wachen verließen ihre Posten auf den Wehrgängen, um den Samurai zu Hilfe zu eilen.
    Der Weise Liisho hatte sich gerade eines Angreifers entledigt, indem er ihm mit einer Kraft, die man dem weißbärtigen, hageren Mann kaum zutraute, das Schwert in den Leib gerammt hatte. Scheinbar mühelos hatte er dabei die harte Schuppenhaut des Dreiarmigen durchstoßen, der nun mit gurgelnden Lauten in sich zusammenbrach. Ein weiterer dreiarmiger Söldner in den Diensten des tajimäischen Priesterkönigs stürzte auf ihn zu. Da Liisho seine Klinge, die im ziegelroten Schuppenpanzer des getöteten Gegners feststeckte, nicht schnell genug befreien konnte, ließ er die Waffe los, duckte sich unter

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