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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ein.
    „Nun – zuerst dachte ich ja an eine Vorhut der Drachen-Armada. Aber ich habe zwar hohen Respekt vor deren Kriegskunst, konnte mir jedoch kam vorstellen, dass die Drachenier in der Lage wären, so schnell so weit vorzudringen und ich habe in meiner Zeit, in der ich gewissermaßen in drachenischen Diensten stand, Hunderte von Drachen gesehen.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Liisho.
    „Ich habe meinen Herrn auf Reisen nach Vayakor, Frangkor und Sajar begleitet“, führte Koraxxon weiter fort. „Ein paar weitere Städte des drachenischen Neulandes dürften noch dabei gewesen sein, aber sie sind mir nicht weiter im Gedächtnis geblieben. Einmal flog ich mit ihm in einer Drachengondel sogar bis nach Menda am Alten Fluss. Jedenfalls habe ich genug Kriegsdrachen gesehen, um zu erkennen, dass diese beiden dort sich von ihnen unterscheiden. Im Land zwischen Seng und Pa soll es ja noch einzelne Kolonien von Wilddrachen geben, aber das die zu zähmen sind, halte ich für eine Legende.“
    „Ach, ja?“, sagte Rajin.
    „Ein Freund meines damaligen Herrn hat versucht, aus der Zähmung von Wilddrachen ein Geschäft zu machen, an dem sich mein Herr unglücklicherweise finanziell beteiligt hat. Die Sache ist kläglich gescheitert, und die Schulden, die dabei entstanden sind, waren ein Grund für den späteren Ruin, durch den ich meine Bestimmung verlor.“
    „Du hast es als deine Bestimmung angesehen, deinem Herrn zu dienen?“
    „Jeder Veränderte tut dies, sofern er kein Missratener ist“, sagte der Dreiarmige. „Und für meinesgleichen gilt das in ganz besonderer Weise. Die Dreiarmigen sind schließlich berühmt für ihre Treue und Loyalität. Aber weich meiner Frage nicht aus. Die Drachenwunden habe ich sehr wohl bemerkt. Der Blutgeruch hängt in der Luft, dass man ihn schon auf eine Meile riechen kann, hat man nicht gerade eine unvollkommene Menschennase im Gesicht. Ihr seid auf der Flucht und zweifellos kürzlich in Kämpfe verwickelt worden, soviel steht fest.“
    „Deine Anlage zu absolutem Gehorsam scheint missraten, aber dein Verstand wohl kaum“, diagnostizierte Liisho.
    „Wo liegt das Ziel eurer Reise?“, fragte Koraxxon.
    „Darüber werden wir dir keine Auskunft geben“, erklärte Liisho, noch bevor Rajin dem Dreiarmigen zu antworten vermochte. „Morgen früh sind wir jedenfalls nicht mehr hier.“
    „Lasst mich raten“, fuhr der Dreiarmige fort, lehnte sich etwas zurück und stützte sich dabei auf seinen gewaltigen Axtarm. „Im Nordosten wütet der Krieg. Die Wunden eurer Drachen haben irgendetwas damit zu tun, und so nehme ich nicht an, dass ihr dorthin zurück wollt. Und wenn ihr weiter nach Feuerheim fliegt, dann könnt ihr als Drachenreiter wohl auch nicht mit freundlicher Aufnahme rechnen …“
    „Zerbrich dir nicht unseren Kopf, Dreiarmiger!“, fuhr ihm Liisho ungehalten ins Wort.
    „Normalerweise würde ich vermuten, dass ihr nach Lisi oder Marjani fliegen wollt, aber da ihr auf der Flucht seid, müsst ihr die großen Städte meiden, solange ihr euch in Tajima aufhaltet.“ Koraxxon verzog das Gesicht, und Speichel tropfte von einem der raubtierhaften Eckzähne. „Magus? Oder gar das Seereich? Sind das eure Ziele? Ich weiß nicht, was ihr auf dem Kerbholz habt, aber wahrscheinlich wollt ihr so weit wie möglich weg. Nur fort, immer weiter fort …“
    „Einigen wir uns darauf, dass ich meiner Bestimmung folge“ sagte Rajin. „Mehr brauchst du nicht zu wissen – um deinetwillen und auch um unsertwillen.“
    „Geheimnisse stacheln nur noch mehr meine Neugier an“, erklärte sich Koraxxon. „Aber abgesehen davon: Könnte einer dieser recht kräftig aussehenden Drachen nicht noch einen zusätzlichen Passagier befördern?“ Der Blick, den er zu den Drachen sandte, wirkte abschätzend. Er stand auf, und sogleich gingen Andong und mehrere andere Ninjas in Kampfstellung, die Hände an den Gürteln, wo sie die Griffe der Matana-Klingen oder die Shuriken und Wurfdolche berührten. Einer hatte bereits einen Pfeil in seinen Reflexbogen eingelegt, ein weiterer hob eine gespannte Armbrust.
    Koraxxon erstarrte mitten in der Bewegung und hob alle seine drei Hände in Schulterhöhe. Bei jedem anderen hätte dies als Geste der Beschwichtigung gewirkt – angesichts der Größe und Gestalt des Dreiarmigen wirkte es eher wie eine Drohung.
    „Es tut mir leid – ihr seid so leicht zu erschrecken“, sagte er. „Ich hatte nicht die Absicht, irgendjemanden etwas zu tun, zumal ich ja

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