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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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ungeschickten Herold einen bösen Blick zuwarf. Wäre der Stadtmarschall an diesem Tag nicht in so guter Stimmung gewesen, hätte der Henker den bunt gekleideten Ausrufer zweifellos als Nachschlag serviert bekommen.
    Dann kamen Sardor und Klynt auf die Bühne. Beide hatten ihre schwarzen nietenbesetzten Lederharnische poliert, bis sie glänzten. Sardor hatte sein riesenhaftes Schwert lässig über die Schulter gelegt und hielt eine schwere Kette in der Hand. An deren Ende befand sich ein großer Käfig auf Rollen, der aber nicht von Sardor gezogen, sondern von vier kräftigen Dienern geschoben wurde.
    Im Inneren saß der Nachtfresser. Tomrin erkannte, dass Fleck zu einem traurigen Häuflein Elend zusammengesunken war. Aber die Menge sah in ihm nur die furchtbare Bestie.
    Die Diener schoben den Käfig in die Mitte der Bühne und traten zur Seite. Unterdessen machte Feylor einen Schritt auf sein Publikum zu. „Bürger von Bondingor !“ , rief er mit lauter Stimme. Auf seiner Miene lag hämischer Triumph. „Seht es euch an, das Ungeheuer. Die Bestie! Das Monstrum !“ Und dann fing er an, aufzuzählen, was man dem Nachtfresser alles vorwarf.
    Eine Bewegung zu seiner Linken lenkte Tomrin ab. Hanissa hatte sich zu ihm und Sando gedreht. Die Augen des Mädchens waren noch immer leicht gerötet. Als sie vor einer Stunde auf dem Marktplatz angekommen waren und gesehen hatten, wie die Richtbühne aufgebaut wurde, hatte Hanissa vor Zorn und Enttäuschung die Tränen nicht mehr zurückhalten können. „Tomrin hat recht “ , sagte sie nun. „Wir müssen etwas unternehmen. Wir dürfen nicht zusehen, wie die Fleck umbringen !“ Hanissa erhob sich von ihrem Stuhl.
    „Wo willst du hin ?“ , fragte Tomrin.
    „Nach vorn, zu den Soldaten .“
    „Und dann ?“
    „Weiß ich noch nicht .“
    Tomrin sah, wie sie die Hand in ihren Beutel steckte. Er wusste, dass darin das Fläschchen mit dem Gegenzaubertrank war. Osrum hatte es ihr wiedergegeben, nachdem Feylor und seine Männer ihnen Fleck entrissen hatten.
    Der Junge stand ebenfalls auf. „Na schön. Ich komme mit .“
    „Ich auch “ , sagte Sando. „Ich sollte eh nicht hier oben sitzen. Macht mich ganz unruhig, dass mich alle sehen können .“
    „Was habt ihr vor, Kinder ?“ , fragte Ronan von Wiesenstein.
    „Wir können uns das nicht tatenlos ansehen, Vater “ , antwortete Tomrin. Er deutete auf Feylor, der gerade beschrieb, wie er heldenhaft die Jagd nach dem Nachtfresser angeführt hatte.
    „Ihr könnt nichts mehr dagegen tun “ , sagte Ronan. „Es wäre mir auch lieber gewesen, wenn Fleck nicht getötetwürde. Ich habe versucht, Feylor aufzuhalten. Ihr habt es gesehen. Aber er wollte nicht zuhören. Er braucht etwas, um die Bürger von Bondingor zufriedenzustellen. Und Fleck zu richten, das wird die Bürger zufriedenstellen .“
    „Aber Fleck hat nichts Schlimmes getan !“ , beharrte Tomrin.
    „Er hat die Läden und Lager der Händler verwüstet und leer gefressen. Er hat die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Ob er das wollte, spielt keine Rolle. Er ist schuldig, und Feylor wird diese Schuld ausnutzen. Glaubt mir, es macht auch mich wütend, aber mir sind die Hände gebunden .“
    „Du hast versprochen, Fleck zu helfen, wenn wir dir helfen, den Nachtfresser zu fangen !“ , rief Tomrin vorwurfsvoll. Er wusste, dass er damit eigentlich zu weit ging, aber das war ihm im Augenblick egal.
    Sein Vater beugte sich vor. Auf seiner Miene zeichnete sich Zorn ab, aber Tomrin sah, dass er nicht zornig auf ihn war, sondern auf sich selbst. „Ich habe nicht die Macht, Tomrin. Unter vier Augen hätte ich Feylor vielleicht umstimmen können. Aber schau dir doch an, was er hier für ein Spektakel abhält. Er wird niemals klein beigeben, nicht vor all den Leuten .“
    „Aber es gibt doch jemanden in Bondingor, der mächtiger ist als er, oder ?“ , mischte sich Sando ein. „Baron Berun .“
    Ronan von Wiesenstein blickte den Jungen überrascht an.
    „Sando hat recht “ , sagte Tomrin. „Wo ist der Baron? Wollte er nicht auch hier sein ?“
    Sein Vater nickte. „Ja, eigentlich schon. Vermutlich hat er mal wieder die Zeit vergessen .“
    „Dann hol ihn, Vater. Ich bitte dich. Hol ihn und leg für Fleck ein gutes Wort bei ihm ein .“ Tomrin warf seinem Vater einen flehenden Blick zu.
    Ritter Ronan zögerte. „Ich werde zu spät kommen, selbst wenn ich reite wie der Wind .“
    „Versuch es, Vater. Bitte. Wir kümmern uns um Feylor .“
    Ronan runzelte die

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