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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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jedoch blieb auf Befehl des Prinzen da, und Laurence versuchte nicht, ihn von etwas anderem zu überzeugen. Das nun folgende Gespräch konnte er sich lebhaft vorstellen: Der Prinz würde sich mit Sicherheit danach erkundigen, welchen Einfluss Laurence auf die anderen Flieger in ihrer Gruppe hatte und wie es mit Temeraires Stand bei den übrigen Drachen aussah. Laurence hoffte, dass Hammond die Wahrheit sagte und nichts zu verschleiern versuchte.
    Â»Ich will dich nicht dazu bringen, gegen dein Gewissen zu handeln; ich selber würde mich ebenfalls nicht drängen lassen«, sagte Laurence zu Granby, als er wieder ins Lager zurückgekehrt war, und mit einem vielsagenden Blick bedeutete er Demane, dass seine Worte auch für ihn galten. Demane hob seinen Kopf; Roland hatte ihm gerade auf einem Blatt Papier die Grundzüge eines Flugmanövers für Schwergewichtsdrachen aufgezeichnet. In letzter Zeit war er plötzlich ausgesprochen erpicht darauf, seine Ausbildung als Flieger voranzutreiben, und inzwischen war er in jeder freien Minute damit beschäftigt, einem der dienstälteren Offiziere Löcher in den Bauch zu fragen.
    Â»Ich werde ganz sicher nicht die Tswana angreifen, um diesen Sklaventreibern zu helfen«, sagte Demane bestimmt, was Laurence daran erinnerte, dass Demanes eigenes Volk ein ähnliches Schicksal durch die Hände der holländischen Siedler in Kapstadt hatte erdulden müssen, auch wenn seine Leute nicht aus ihrem Heimatland verschleppt worden waren. »Da würde ich noch eher auf ihrer Seite kämpfen. Und warum sollten wir das nicht tun?«, fragte er Roland, die sich empört aufgesetzt hatte. »Kulingile und ich werden natürlich nicht gegen Temeraire oder Iskierka vorgehen, aber ich habe nichts dagegen, diese Portugiesen zu bekämpfen, wenn sie zuerst losschlagen sollten.«
    Â»Oh! Was das betrifft: Mir würde das auch nichts ausmachen«, mischte sich Temeraire ein, der zugehört hatte. »Obwohl ich einsehe, dass es ziemlich unpraktisch wäre, wenn die Portugiesen besiegt werden würden, da sie uns doch ansonsten gegen Napoleon helfen. Vielleicht könnten sich die Tswana davon überzeugen lassen, uns gegen ihn zu unterstützen: Und ich würde sofort an der Seite von Kefentse kämpfen. Auch wenn er dich damals einfach so weggeholt hat, Laurence«, fügte er in Laurence’ Richtung hinzu. »Er hat sich in aller Form dafür entschuldigt und das Missverständnis aufgeklärt. Und man kann es den Tswana auch wirklich nicht vorwerfen, dass sie so aufgebracht sind: Mir scheint, dass sie einen viel besseren Grund dafür haben als die Portugiesen.«
    Â»Das ist wohl mein Stichwort, Iskierka zu befragen«, sagte Granby, »aber ich weiß genau, dass sie sich mit Freuden in jedweden Kampf stürzen wird. Wenn es allerdings helfen sollte, den Prinzen zur Vernunft zu bringen, dann werde ich auf jeden Fall sagen, dass ich vorhabe, mich herauszuhalten. Aber Laurence, ich kann dir nicht mein Wort darauf geben. Wir müssen auch an die Verstärkung denken, die Hammond zufolge vom Kanal aus zu uns beordert wurde. Als ich noch dachte, wir würden sie unbedingt brauchen, um die Lage hier in den Griff zu bekommen, habe ich nicht daran geglaubt, dass sie jemals eintreffen könnte. Aber jetzt, wo sie zum falschen Zeitpunkt käme, gehe ich davon aus, dass wir jeden Augenblick mit ihrem Eintreffen rechnen müssen. Und wenn sie eintrudelt, ehe du die portugiesischen Burschen von deinem Plan überzeugt hast, und wenn es englische Drachen sind, die hier in die Schlacht ziehen, dann werde ich sicher nicht zusehen, wie sie es mit den Tswana zu tun bekommen, während ich herumsitze und Däumchen drehe … meinen Daumen drehe«, endete er wehmütig.
    Laurence nickte schweigend. Er war sich nicht sicher, ob er selber unter solchen Umständen in der Beobachterrolle bleiben würde, ohne alles Erdenkliche zu unternehmen, um Temeraire davon zu überzeugen, sich an der Schlacht zu beteiligen. Das wäre wohl kaum zu ertragen.
    Später an diesem Nachmittag kam Hammond zurück und versuchte wild entschlossen, Granby zu einer Unterredung unter vier Augen zu bewegen. Dieser jedoch ging ihm nicht weniger entschlossen aus dem Weg, bis er schließlich kurz vor dem Abendessen doch noch von ihm gestellt wurde. Hammond kam unzufrieden und besorgt von dem Gespräch zurück und ließ sich von einem der

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