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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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Errichtung eines neuen Hauses benutzt werden sollte. Der Drache ließ das Holz zu Boden fallen und machte einen Satz, um zwischen den Handwerkern und Temeraire zu sitzen, als dieser herangeflogen kam und landete.
    Â»Einer von ihnen hat gesagt, Sie wollen ihn nur töten«, sagte Magaya in ehrlicher Empörung, als Laurence sie zur Rede stellte, »und zwar nicht einmal aus einem besonderen Grund, wie zum Beispiel einem wichtigen Opfer, wobei selbst das von niemandem mehr praktiziert wird. Das wäre eine schlimme Verschwendung, und ich bin mir sicher, dass der Gouverneur nichts davon weiß. Denn wenn er davon erführe, würde er es nicht zulassen. Ich werde diese Männer nicht zurückgeben: So!« Damit warf sie trotzig ihren Kopf zurück. Der Effekt wurde jedoch dadurch geschmälert, dass sie ängstlich zurückhoppelte, als Temeraire seine Halskrause aufstellte und ein tiefes, grollendes Brüllen in seiner Kehle anschwellen ließ.
    Â»So ein Benehmen wie bei Drachen in diesem Land habe ich überhaupt noch nirgends erlebt«, ereiferte sich Temeraire. »Das schlägt wirklich dem Fass den Boden aus. Erst dieser Palta, der mich als eine Art Bunyip beschimpft, dann Hualpa, der behauptet, wir seien Diebe, und jetzt auch noch Sie, die Sie uns unsere Leute stehlen …«
    Â»Das habe ich nicht«, antwortete sie. »Sie sind zu mir gekommen! Das ist ganz und gar nicht dasselbe!«
    Â»Ich nenne das stehlen«, wiederholte Temeraire, »und dann auch noch mir gegenüber frech werden. Als ob Sie es mit meinem Gewicht aufnehmen könnten! Ich schätze, das liegt daran, dass Sie denken, Sie könnten ja an Ihrer Stelle einfach einen Champion gegen mich kämpfen lassen. Das wäre ja noch hinzunehmen, wenn Sie im Recht wären, was Sie aber ganz sicher nicht sind. Auf jeden Fall würde ich gegen jeden Champion antreten, der gerne sein Glück versuchen möchte.«
    Â»Mein Lieber«, sagte Laurence leise nur zu Temeraire und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Hals, nachdem er diesen Wortwechsel zu Ende übersetzt bekommen hatte. »Ich muss dich daran erinnern, dass man es wirklich nicht als stehlen bezeichnen kann. Diese Männer unterstehen dem König, gehören ihm aber nicht wie sein sonstiger Besitz. Trotz ihrer Dienstverpflichtungen und trotz des Gesetzes haben sie das Recht, über sich selbst frei zu verfügen.«
    Â»Nun ja, ja, natürlich«, sagte Temeraire, aber es konnte Laurence nicht verborgen bleiben, dass Temeraire leichten Herzens die hiesige Vorstellung von Besitzverhältnissen übernahm, wenn es um seine eigene Mannschaft ging. »Aber Laurence, von ihrer Warte aus handelt es sich sehr wohl um Diebstahl. Sie wollte die Männer stehlen und wusste gar nicht, dass sie mir nicht im eigentlichen Sinne gehören. Die Tatsache, dass die Burschen nicht mein Eigentum sind, macht sie doch nicht weniger zur Diebin.«
    Â»Und ob ich im Recht bin«, unterbrach Magaya sie zu ihrer Verteidigung, »denn Sie haben sich nicht gut um sie gekümmert. Wenn ich anfangen würde, meine Männer an den Bäumen aufzuhängen, sie zu schlagen und sie die ganze Zeit über hart arbeiten zu lassen, dann würden sie sich natürlich beim Gouverneur beschweren, und der würde jemanden suchen, der besser auf sie achtgibt. Also ist das Gesetz selbstverständlich auf meiner Seite.«
    Â»Natürlich habe ich mich um sie …«
    Â»Haben Sie nicht«, unterbrach ihn Magaya. »Schließlich sind sie fast alle in Lumpen gekleidet, und nicht einer von ihnen besitzt etwas Schönes, was alle bewundern können.«
    Temeraire legte seine Halskrause an und sah schuldbewusst aus, und er musste ziemlich gedrängt werden, ehe er sich zu einer Übersetzung bequemte. »Aber das liegt nur daran, dass wir eine schwierige Reise hinter uns haben«, sagte er zu seiner Verteidigung, »und weil ich dafür gesorgt habe, dass Laurence’ gute Sachen ordentlich verstaut bleiben.« Dann fügte er hinzu: »Und außerdem: Woher sollten Sie das alles wissen, wenn Sie uns nicht beobachtet haben, um meine Männer mit Versprechungen fortzulocken?«
    Magaya stellte ihre Hals- und Schulterfedern auf und zog beschämt ihren Kopf ein, was sie ein bisschen wie ein verschrecktes Hühnchen aussehen ließ.
    Â»Na also«, fuhr Temeraire triumphierend fort. »Es ist Unsinn zu behaupten, dass meine Männer

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