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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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bewegte, wie er es getan hatte, als sein Blick auf den französischen Transporter im Hafen und die Zehntausende Flüchtlinge und mehr in den Städten gefallen war. Im Geiste hatte er kurz die Anzahl der Fahrten und die benötigte Zeit überschlagen, die man brauchen würde, um so viele Menschen zurück in ihre Heimat Afrika zu bringen, und das grobe Ergebnis hatte ihn schockiert. Wenn man die Portugiesen überzeugen konnte, ihre noch verbleibenden Sklaven ebenfalls freizulassen, dann würden die Menschenmassen die Rückverschiffung ganz und gar unmöglich machen. Hinzu kamen die Gefahren der Überfahrt und die Tatsache, dass die Tswana nicht so einfach wieder nach Afrika zurückkehren konnten, wie sie weggeschafft worden waren. Vermutlich gehörte genau das zu Napoleons Plan: Er wollte, dass Brasilien noch eine ganze Weile lang belagert wurde.
    Â»Sir«, fügte Laurence hinzu, während er von allen Seiten wortlos angestarrt wurde, »Sie müssen doch einsehen, dass Sie ansonsten keine Chance haben, sich gegen die Inka zu verteidigen, jedenfalls nicht für längere Zeit. Wenn Sie eine Handvoll Drachen aus Übersee herbringen lassen, dann sind diese Drachen nur für eine kurze Weile aus dem Krieg in Europa abgezogen. Selbst wenn sie hier siegreich sein sollten, worauf man sich keinesfalls verlassen kann, dann müssen sie schon bald wieder zurück an die heimatliche Front. Mit den Tswana hätten Sie eine kleine Drachenarmee parat, die im Luftkampf erprobt und mit einem Teil der hiesigen portugiesischen Bevölkerung bereits zusammengewachsen ist. Sie könnten bleiben und sofort damit beginnen, Tiere mit Kampfgewicht zu züchten.«
    Er ging zum Fenster, stieß einen Flügel auf und rief hinaus: »Temeraire! Könntest du so gut sein und dich diesen Drachen dort anschließen?«
    Â»Oh, wenn du es möchtest, dann werde ich das tun«, sagte Temeraire, hob den Kopf vom Boden und spähte zum Fenster hinein: Sein großes, strahlend blaues Auge mit der geschlitzten Pupille füllte die ganze Öffnung aus und erschreckte die Hälfte der Männer im Raum so sehr, dass sie von den Stühlen aufsprangen und zurückwichen. »Ich wollte sie nur nicht bei ihrem Manöver stören.«
    Temeraire hob vom Platz ab, wo er ein Schläfchen gehalten hatte, und der Satz, mit dem er sich in die Luft schwang, ließ die Vorhangringe im Zimmer klappern. Einen Augenblick später war er zwischen den kleinen Drachen angekommen. Sie unterbrachen ihre Übung, umschwärmten ihn und machten mit aufgeregten Stimmen einen solchen Radau, dass er bis zum Fenster getragen wurde. Was die Größenverhältnisse betraf, so fehlte nicht viel und sie hätten wie Spatzen ausgesehen, die um ein großes Tier – einen Löwen oder einen Bären – herumflatterten, ohne für ihn auch nur die geringste Bedrohung darzustellen. Laurence wandte sich vom Fenster ab und dem Prinzen zu.
    Â»Eure Hoheit, Sie können sehen, dass Ihre rekrutierten Drachen niemals gegen ein Schwergewicht bestehen könnten«, sagte Laurence. »Auch mit dem ausgeklügeltesten Zuchtprogramm werden Sie Jahrzehnte brauchen, um entsprechende Erfolge zu erzielen. Selbst wenn es uns gelingen würde, die Tswana auf irgendeine Weise aus Ihrem Land zu vertreiben – glauben Sie wirklich, dass Napoleon Ihnen so viel Zeit lässt, ehe er Sie von Westen her angreift?«
    Hammond war wirklich zu bemitleiden, dachte Laurence, während er noch sprach, da er unfreiwilliger Zeuge einer der vielleicht empörendsten Reden wurde, die ein gewöhnlicher Dienstoffizier jemals an einen herrschenden Souverän gerichtet hatte. Hammond sah nicht mehr nur beunruhigt aus, sondern wirkte vor Entsetzen zunehmend wie betäubt.
    Â»Wenn ich mich irre oder meine Argumente einer fundierten Grundlage entbehren, dann lasse ich mich gerne eines Besseren belehren«, fügte Laurence hinzu, »und ich hoffe, dass ich Ihnen nicht absichtlich trotzig erscheine: Aber weder ich noch Temeraire oder sonst irgendeiner unserer Drachen wird sich unter den augenblicklichen Umständen dazu bereitfinden, die Tswana anzugreifen: ein Unterfangen, das nur in einer Katastrophe enden kann, ganz gleich ob im Sieg oder in der Niederlage.«
    Nach dieser klaren Absage gab es nicht mehr viel zu besprechen: Laurence wurde ziemlich plötzlich hinauskomplimentiert. Er verbeugte sich und ging. Hammond

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