Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
Vom Netzwerk:
ganze Stadt lähmen.
    »Unheimlich, was?« sagte Peridaen, während er kopfnickend die Verneigung dreier Männer zur Kenntnis nahm, ihren Kleidern nach zu urteilen Angestellte. »Mit all diesen Leuten auf der Straße sollte es eigentlich viel lauter sein.«
    Kas Althume nickte und sah sich um. »Interessant, daß selbst die Rinder zu spüren scheinen, daß etwas in der Luft liegt. Ah ich habe es beinahe vergessen. Heute morgen kam ein Bote mit einem Schreiben für Euch. Ich nehme an, es ist von Anstella.« Er zog einen zusammengefalteten, versiegelten Pergamentbogen aus der Tasche.
    Peridaen nahm das Schreiben und ließ die Zügel auf den Pferdehals fallen. Er las und nickte dabei. »Gut«, sagte er. »Anstella schreibt, daß Sherrine wohlauf ist.« Er nahm wieder die Zügel in die Hand.
    »Selbstverständlich ist sie das«, sagte Kas Althume. »Ich gab ihr ein Brechmittel, um den Magen zu reinigen, und das Gegenmittel, um ganz sicher zu sein, daß das Pulver bei ihr nicht wirkt. Und da sie auf der anderen Flußseite war, als ich den zweiten Teil des Zaubers heraufbeschwor, war sie in Sicherheit. Das Pulver selbst war ja nur der Anfang.«
    »Verstehe«, sagte der Prinz. Dann, nach einer langen Pause, fragte er: »Kas, was war in dem Zeug, das Linden Rathan so krank gemacht hat?«
    Kas Althurae lächelte. Er wußte, daß die Frage Peridaen seit Tagen auf der Zunge lag. Die Reaktion des Prinzen würde zweifellos amüsant sein. »Neben anderen interessanten Zutaten vor allem Keftih«, sagte er.
    Ekel. Entsetzen. Schließlich Panik. »Verdammt«, brachte Peridaen schließlich hervor. »Und wenn man Euch damit erwischt? Ihr wißt, welche Strafe auf den Besitz dieses Zeugs steht – man verwendet es ausschließlich für Schwarze Magie.« Sein Gesicht war kreidebleich.
    Kas Althume tat etwas, das er nur selten tat: Er brach in schallendes Gelächter aus. »Und was, glaubt Ihr, ist ein Seelenfänger-Juwel, Peridaen? Weiße Magie? Ihr regt Euch über Keftih auf und billigt gleichzeitig die Verwendung des Seelenfängers? Wir befinden uns im Krieg. Und im Krieg setzt man jede nur erdenkliche Waffe ein.
    Aber Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Ich habe Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Das ›Zeug‹, wie Ihr es nennt, lagert fernab von Euren Gemachem. Ich lasse mir immer nur so viel bringen, wie ich gerade brauche.« Und Ihr habt nicht die leiseste Ahnung, wozu ich es brauche. Ich frage mich, wann Euch endlich ein Licht aufgehen wird, mein übersensibler Prinz.

54. KAPITEL
     
     
    Tasha schrak aus dem Halbschlaf, als eine Hand sanft ihre Schulter drückte. Sie blinzelte zu Quirel auf.
    »Holt Euch etwas zu essen und zu trinken«, drängte ihr Lehrling sie. »Ich setze mich eine Weile zu ihm.«
    Die Heilerin gähnte. »Wie spät ist es?«
    »Fast Mitternacht. Aber man hat uns in der Küche Brot, Käse, kaltes Fleisch und Schwarzbier hingestellt. Ich habe nichts hergebracht, weil …« Er rümpfte die Nase.
    Sie nickte. Der Gedanke, in diesem eigenartig riechenden Krankenzimmer zu essen, behagte ihr nicht. Sie rappelte sich auf. »Eigentlich habe ich keinen Hunger, aber mir ein bißchen die Beine zu vertreten wird mir guttun, danke. Es geht ihm unverändert.«
    Er nickte und setzte sich an Linden Rathans Bett.
    Als sie das Zimmer verlassen hatte, lehnte sich Tasha im Flur an die Wand und versuchte zu entscheiden, was sie als nächstes tun wollte. Sie sollte etwas essen. Aber herumzulaufen half ihr beim Nachdenken. Und nachdenken mußte sie unbedingt, denn allmählich wußte sie nicht mehr, was sie für Linden Rathan tun konnte. Sie nahm an, daß er nur noch am Leben war, weil er sich so hartnäckig daran klammerte. Doch selbst sein ausgeprägter Überlebenswille würde bald nicht mehr genügen, wenn sie nicht bald herausfand, was ihn so krank machte, und ihn entsprechend behandelte. Deswegen würde sie Spazierengehen und nachdenken. Vielleicht würde ihr ja etwas einfallen.
    Leise singend und das Kästchen mit dem Seelenfänger-Juwel in Brusthöhe vor sich haltend, stieg Kas Althume den gewundenen Pfad hoch, der auf den Hügel in der Lichtung führte. Pol folgte direkt hinter ihm, eine Fackel in einer Hand, einen schlaffen Sack um die andere Schulter geschlungen. In entgegengesetzter Richtung zum Lauf der Sonne schlängelte sich die kleine Prozession zu dem Steinaltar hoch, der die abgetrennte Hügel kuppe krönte.
    Der Magier legte das Kästchen auf das Kopfende des Altars und klappte es auf. Pol ließ den Sack weniger

Weitere Kostenlose Bücher