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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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feierlich zu Boden fallen. Ein dumpfer Schrei ertönte.
    »Vorsichtig, Pol«, wies Kas Althume ihn zurecht. »Du willst dem Jungen doch nicht das Genick brechen.«
    Er bückte sich, öffnete den Sack und prüfte die Fesseln ihres Opfers. Gut, sie saßen fest. Dieses würde sich nicht befreien, wie das letzte, das ihnen fast entkommen wäre. Genaugenommen war ihr letztes Opfer entkommen, war aber beim Anblick des Dragauth schreiend zu ihnen zurückgerannt.
    »Du knüpfst bessere Knoten als dein Bruder«, sagte Kas Althume und riß ihrem Opfer die Kapuze vom Kopf. Zufrieden sah er, daß der Junge geknebelt war.
    Pol kicherte.
    Kas Althume hob das Kinn des Jungen und drehte sein Gesicht von einer Seite zur anderen. Er sah wie zwölf oder dreizehn aus, recht hübsch für einen Jungen. Der Magier glaubte zu wissen, wo Pol ihn herhatte – nicht daß es ihn kümmerte. »Bist du sicher, daß ihn niemand vermissen wird?«
    »Ja, Herr. Er ist nichts weiter als ein gemeiner Lustknabe, der seinen Hintern an den Docks feilbietet. Jungen wie er verschwinden ständig.«
    Welche Droge Pol dem Jungen auch gegeben haben mochte, ihre Wirkung ließ nach. Große, schreckgeweitete Augen starrten Kas Althume an, als der Junge trotz des Stoffknebels in seinem Mund zu schreien versuchte.
    Der Magier lächelte. »Hast geglaubt, du wärst endlich mal an einen netten Herrn geraten, was? Wie traurig. Aber du bist drauf und dran, das Bestmögliche aus deinem elenden Dasein zu machen. Du wirst uns helfen, die Drachenlords zu vernichten«, sagte er, während er das Seelenfänger-Juwel aus dem Kästchen nahm und mit der anderen Hand seinen Dolch zückte.
    Der Junge warf sich gegen seine Häscher. Pol stieß ihn wieder zu Boden und hielt ihn fest.
    Kas Althume stimmte den Opfergesang an.
    Nach dem Wolkenbruch hätte es eigentlich kühler werden müssen, dachte Tasha, während sie über die große Wiese spazierte, die das Haus von der Straße trennte. Es ist heiß wie »O Götter«, rief sie aus. »Das ist es!« Sie rannte zum Haus zurück.
    Maurynna schlich leise ins Haus, um nicht ihre Tante oder ihre Cousinen aufzuwecken. Sie hatte nicht so lange im Lagerhaus bleiben wollen, aber erst hatte sie mit Danaet gesprochen und anschließend verschiedene Lieferlisten durchgearbeitet, und plötzlich war es Nacht geworden. Außerdem hatte die Arbeit sie abgelenkt, und sie hatte nicht ständig an Linden oder an ihr neuestes Problem gedacht – zumindest nicht ununterbrochen.
    Jemand war im Vorderzimmer. »Rynna?« fragte eine schläfrige Stimme.
    Sie blieb erstaunt stehen. »Otter? Was tust du hier? Ich dachte, du wärst bei den anderen Drachenlords«, flüsterte sie. Eine mögliche, schreckliche Erklärung kam ihr in den Sinn. »Otter – bitte. Linden ist doch nicht …« Ihre Stimme versagte.
    »Es ging ihm unverändert, als ich aufbrach.« Der schläfrige Barde kam zur Tür und rieb sich die Augen. »Ich denke, Kief oder Tarina würden mir Bescheid sagen, wenn etwas geschehen sein sollte, also bleib ganz ruhig.«
    Sie sackte gegen die Wand, schwach vor Erleichterung. »Den Göttern sei Dank.«
    »Herzogin Alinya berichtete uns, daß Rann ganz krank sei vor Sorge, deswegen hat man mich zu ihm geschickt, um ihn ein wenig aufzuheitern.« Otter rieb sich ein letztes Mal die Augen und schüttelte den Kopf. »Zu dumm. Ich wollte gar nicht einschlafen, während ich auf dich wartete.«
    »Oh.« Plötzlich erinnerte sich Maurynna an das letzte Mal, als sie Otter gesehen hatte. Sie fühlte sich schrecklich. »Schon gut.«
    Nach der Art, wie er sie ansah, erinnerte auch er sich an ihren Streit. »Wie geht es dir so? Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Maurynna schob den Gedanken beiseite, der sie befiel, wenn sie nicht gerade an Linden dachte, und sagte nur: »Eigentlich ganz gut. Danke.« Sie fragte sich, wie sie sich für das, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte, entschuldigen sollte. Aber würde er ihre Entschuldigung überhaupt annehmen?
    Doch bevor sie das Wort ergreifen konnte, sagte Otter: »Rynna, sag nichts. Es ist vorbei.« Seine Augen blitzten schelmisch. »Außerdem könnte ich dir dann nicht mein ›Ich hab’s dir ja gesagt‹ unter die Nase reiben.«
    Maurynna starrte ihn entgeistert an.
    »Linden hat sich an jenem Abend nicht noch einmal mit Sherrine getroffen. Er ritt allein zur Fähre. Und hätte sie das eingenommen, was Linden so krank macht, wäre sie vermutlich längst tot. Aber man hört nichts dergleichen.
    Es müssen die beiden Männer

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