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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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als wir im Frachtraum waren.«
    Maylin seufzte. Das war schlimmer, als sie befürchtet hatte. »Rynna – nimm dich in acht!« warnte sie. Sie wartete, bis das Rascheln des Bettzeugs verklungen war. »Wenn er ein Adliger ist und jetzt am Hafen arbeitet, muß er ein Ausgestoßener sein. Willst du für ihn wirklich alles aufs Spiel setzen, für das du dich abgerackert hast? Bitte, wirf dein Leben nicht weg. Versprich es mir.«
    Die Stille zog sich immer länger hin. Maylin schlief ein, während sie auf ein Versprechen wartete, das nie gegeben wurde.

17. KAPITEL
     
     
    Harn schlich durch den Flur. Er hatte keine Angst vor knarrenden Dielenbrettern. Die flauschigen Teppiche dämpften jeden seiner Schritte. Er blieb vor dem Schlafgemach der beiden Drachenlords stehen.
    Arrogantes Pack. Weil er sie nicht hatte begleiten dürfen, hatte er den ganzen Abend unter dem gestrengen Blick des Majordomus im Haus herumwuseln müssen. Ihm hatte sich keine Gelegenheit geboten, ihnen zu folgen. Er fragte sich, worüber sie gesprochen hatten. Der jüngere Drachenlord war verschwunden, ohne noch einmal ins Haus gekommen zu sein. Die beiden anderen hatten verstört ausgesehen und sich sofort zurückgezogen. Vermutlich war dies seine einzige Chance, herauszufinden, was geschehen war.
    Die anderen Hausangestellten waren alle unten. Er hoffte, daß niemand nach oben kam. Normalerweise führten ihn seine Pflichten nicht hier hinauf, daher hatte er keine plausible Erklärung parat, falls man ihn entdeckte. Trotzdem, er mußte das Risiko eingehen. Sein Herr war an allem interessiert, was die Drachenlords sagten oder taten.
    Er legte ein Ohr an die massive Eichentür. Anfangs vernahm er nur gedämpftes, unverständliches Stimmengemurmel. Dann wurde das Gemurmel deutlicher; anscheinend hatten sich die Drachenlords der Tür genähert. Harn verstand den Namen »Sherrine«. Gespannt lauschte er weiter.
    Der Mann sagte nun: »Glaubst du, daß Linden es schafft, sich von ihr fernzuhalten, wo er es jetzt weiß?«
    Ein langgezogenes Seufzen, dann sagte die Frau: »Ich weiß nicht, aber ich hoffe es. Wir sollten ihm jedoch nichts vorschreiben. Du weißt, wie sturköpfig er sein kann. Vielleicht wird das andere Mädchen ihn ablenken.«
    Überrascht trat Harn einen Schritt von der Tür zurück. Warum sollte sich der junge Drachenlord plötzlich von Lady Sherrine fernhalten? Meinem Herrn und dem Prinzen wird das nicht gefallen. Und wer ist das ›andere Mädchen‹?
    Er legte das Ohr wieder rechtzeitig an die Tür, um Kief Shaeldar sagen zu hören: »Ich denke, wir können Linden vertrauen. Ich glaube, er wird stark genug sein und das Richtige tun. Und die Sache geht nur die beiden etwas an. Ich werde mich nicht weiter einmischen. Götter, ich wünschte, unsere Herrin wäre hier. Dies ist eine gefährliche Situation für einen heranreifenden Drachenlord …«
    Erschrocken hielt Harn den Atem an. Er hörte einen der beiden auf die Tür zukommen. Hastig drehte er sich um und eilte den Flur hinunter. Seine Schritte wurden fast vollständig vom Teppich verschluckt.
    Als er um die Ecke bog, hörte er, daß die Tür zum Schlafgemach der Drachenlords geöffnet wurde. Kief Shaeldar rief: »Ist da jemand?«
    Harn fluchte. Er schlich in eines der ungenutzten Schlafgemächer. Sein Herz raste, während er an der Tür lehnte und lauschte. Niemand schien ihn zu verfolgen. Er entspannte sich.
    Verdammt! Anscheinend stimmten die Geschichten über das phantastische Gehör der Drachenlords. Noch etwas, das er seinem Herrn berichten konnte.
    Er grinste. Kas Althume würde hochzufrieden mit ihm sein. Lady Sherrine ein neuer Drachenlord! Welch eine Ironie. Die Mutter verstrickt in die Machenschaften der Bruderschaft, während die Tochter
    Die Tochter gehörte zum Feind.
    Sobald sich alle schlafen gelegt hatten, würde er ein Pferd nehmen und verschwinden. Neuigkeiten wie diese konnten nicht warten.
    »Was war denn?« fragte Tarina, als Kief schulterzuckend die Tür hinter sich schloß.
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört. Hab’s mir wohl eingebildet. Wahrscheinlich bin ich ein bißchen durcheinander wegen Linden. Stell dir vor – der erste neue Drachenlord seit sechshundert Jahren!«
    »Ist sie das wirklich?« fragte Tarina, nachdenklich eine gelockte Haarsträhne um die Finger zwirbelnd.
    Kief runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Überleg doch mal. Schon vor Lindens Geburt wurden mit jedem verstrichenen Jahrhundert weniger Drachenlords entdeckt. Anfangs störte

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