Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Münzen und funkelnden Rubinen, während Veshira mit Mygra flüsterte.
    Was aus Rolan geworden war, wusste ich nicht und wollte es auch nicht wissen. Azelôt deutete an, Niflingyrs Leibwächter, verdrießlich wegen des Todes des anderen Mitglieds der Garde, habe ihn einfach aufgelesen und herunterschlungen. Mir war es nur recht, dass er nicht entkommen war wie Orelût. Ja, das machte mir auch Sorgen … Orelût. Es gab noch so vieles, was zu bedenken war, was Anlass zu Befürchtungen gab …
     
    Nerades Hände kneteten meinen Rücken mit warmem Öl durch, was mich wohlig seufzen ließ.
    Doch dann drehte ich mich zu ihr um.
    „Nerade! Das alles ist doch Wahnsinn! Und dann der Zeigestein! Wenn du daran vorbeigehst und herauskommt, dass du keine Jungfrau mehr bist …“
    Sie legte den Finger über die Lippen.
    „Leise, du Narr“, sagte sie. „Bis dahin haben wir mehr als drei Monate vor uns. Und in drei Monaten kann viel passieren. Vorerst kannst du zufrieden sein.“
    „Zufrieden?“, fragte ich. „ Zufrieden ?“
    „Gewiss“, sagte sie und drückte mich wieder auf die Unterlage. Ihre Finger kreisten auf schmerzenden Muskeln. „Du hast viel verloren. Das mag sein. Aber du hast auch viel gewonnen. Veshira lebt und wird ihre Verletzungen ganz ausheilen. Deine kleinen Drachen sind nun Mündel des Herrn unter dem Berg. Und draußen in den Wäldern wartet Sirluîn darauf, sich mal wieder richtig mit dir zu messen … Was will ein Mann mehr?“
    „Du weißt, was er will“, sagte ich, setzte mich auf, umschlang sie mit den Armen und küsste sie leidenschaftlich. „Du Narr, du unsäglicher“, tadelte sie mich. Dann sanken wir zusammen auf die Liege und vergaßen für eine Weile Drachen und Schätze und Sorgen. So trunken war unser Vergessen, dass die Schale mit dem Öl umfiel und uns der betörende Duft von Zedern und Wacholder einhüllte, als wir einander dann schließlich erschöpft in den Armen lagen.
     
     
     

Anhang
    Hier endet nun also der erste Teil der Erzählungen.
    Falls dir Anjûls erstes Abenteuer gefallen hat, würde ich mich über eine Rezension freuen.
     
    Solltest du einen Fehler entdeckt haben (trotz des professionellen Lektorats und Korrektorats), dann teile mir mit, wo im Text du ihn entdeckt hast, und ich bedanke mich mit einer kleinen drachigen Überraschung.
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    http://www.romanluzid.de
     
    Der zweite Teil ist übrigens in Vorbereitung.
    Darin wird Niflingyr seinem Gesandten einen neuen Auftrag erteilen: Das Verschwinden von Rubinen aus dem Bergwerk von Atar´Arak aufzuklären. Kaum dort angekommen, stolpert Anjûl über einen toten Zwerg. Und das wird nicht das letzte Mal sein, das ihm das passiert.
    Er wird außerdem ein weiteres Mal mit seiner Vergangenheit konfrontiert und wir erfahren endlich, weshalb sein Coup zwei Jahre zuvor so schmählich scheitern musste, was aus Elisiana wurde, ob Nerade am Zeigestein vorbeigehen muss und welche Marmeladensorte Niflingyr bevorzugt.
     
    Wem die Zeit bis dahin lang wird, der findet ähnlich amüsante Unterhaltung mit „Intrigenküche“ (erschienen bei Bookshouse , 2013). Der Roman wartet mit ähnlich schlagfertigen Protagonisten auf, spielt aber in ferner Zukunft an einem Kaiserhof irgendwo im Spiralarm unserer Galaxie.
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