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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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des Mordes Nyredds Instruktionen entgegengenommen. Er spürte, dass er sterben würde und ließ mich zu sich kommen. Er beauftragte mich, den Magier Tialas zu holen, der immer alle magischen Aufgaben für uns vollzogen hat, damit er die Phiole in Nyredds Maul versiegeln würde. Und ich bat meinen Vater, Tialas zu holen …“
    Niflingyr klappte der Kiefer herunter.
    „Deshalb hast du mich gebeten, Tialas zu holen? Meine eigene Tochter? Ich habe selbst dafür gesorgt, dass die Phiole nun in Nyredds Maul liegt?“
    Ich hielt es nicht länger aus.
    „Ja“, rief ich. „Endlich passt alles. Ich habe Zeugen befragt, die dich wegfliegen sahen! Und natürlich hat Mygra das alles getan, denn sie ist Nyredds geheime Beauftragte – wollen wir sagen: seine Spionin? Sie hat mir geholfen, die Nestlinge in Sicherheit zu bringen, sie hat sie wahrscheinlich erneut gerettet, als ich in die Kloaken dieses Berges gespült wurde …“
    „Was?“
    Nun ging es erst richtig hin und her. Niflingyr brüllte, doch wurde er immer unsicherer. Rychford hielt Vorträge über die Pflicht, unter Drachen zusammenzuhalten. Anlys ließ das Buch bringen und las Abschnitte aus dem Testament, das Nyredds Kinder zu Nilfingyrs Mündeln erklärte und Veshira neben Anlys zu Nyredds Testamentsvollstreckerin. Das bestimmte, dass Anlys die Seestadt geschenkt erhalten sollte und alles Land ringsum …
    Das brachte mir Klarheit, wo ich noch gezweifelt hatte.
    „Man sollte zur Seestadt fliegen und Merchlund festsetzen“, sagte ich zu Lynfir. „Denn der wird seine Macht ungern hergeben und er war zweifellos derjenige, der dafür sorgen konnte, dass die falsche Drachenjungfer in ihr Amt kam.“
    Mehr musste ich nicht erklären.
    Ich war schon seit einiger Zeit sehr gedrückt. Mehr als jedem anderen hier war mir klar, dass Rychford recht hatte. Woher wusste ich das?
    Ich kannte meinen Vater. Jahrelang war ich vor ihm und meiner Vergangenheit auf der Flucht. Und nun stellte sich heraus, dass er einen langen Arm ausgestreckt hatte und nach dem Reich der Drachen griff. Es genügte ihm nicht, den jungen Prinzen, den ich einst unterrichtet hatte, einzukerkern, um die Macht über Tar zu besitzen. Er wollte alles. Er war die Bestie, die Nyredd zur Strecke gebracht hatte.
    Wohin ich auch floh, er würde jedes Fleckchen Erde haben wollen und er würde mich überall einholen, wie ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt.
    Sollte ich es sagen? Sollte ich sagen, weshalb ich von Anfang an gewusst hatte, dass die Kugel nicht die Macht besaß, Drachen zu töten? Weil diese Kugel schon seit Jahrhunderten verloren war und weil nur ein Ersatz auf dem Samtkissen im Turm von Tar Naban lag? Dann würden die Drachen ihre Stunde herannahen sehen und Tar angreifen.
    Ich ließ mich am Fels herabsinken und verbarg das Gesicht in meinen Händen.
    Doch jäh sprang ich wieder auf. Wenn ich nicht früher oder später gezwungen sein wollte, dieses Geheimnis preiszugeben, musste ich Sirtâsh und Drachenbann hinter mir lassen.
    „Niflingyr!“
    Er beäugte mich misslaunig.
    „Was?“
    „Ich habe meine Aufträge erfüllt. Du bist nun Herr über Berg und See. Nimm mir den Sirtâsh! Entlasse mich aus dem Dienst der Drachen!“
    Niflingyr senkte den Kopf, bis wir Auge in Auge standen.
    „Nein“, sagte er.
    „Aber ich habe getan, was ich sollte! Ich habe die Häme ertragen, ich habe eine Hand verloren, ich habe mich mit einer Avela peitschen lassen dürfen und bin durch Kloaken gespült worden …“
    „Tja“, sagte Niflingyr. „Das gehört nun einmal zu den Dingen, die eintreten können, wenn man mein Gesandter ist. Und das bist du, Anjûl. Ich werde den zweiten Sohn des Reichsverwesers von Tar hübsch behalten. Besonders, da der Sirtâsh ihn zum Gehorsam zu zwingen vermag. Und weil ich zufrieden mit dir bin, Anjûl. Du hast mehr Geist und Witz, mehr Mut und mehr Widerstandskraft bewiesen, als ich dir zugetraut hätte. Du wirst nun baden, essen, dich verwöhnen lassen und erneut Kleider erhalten, wie sie dir gut zu Gesicht stehen. Du wirst ruhen. Und dann werden sich Aufgaben für dich finden.“
     
    Ich tobte und schrie lange herum, doch dann zogen mich die Drachenjungfern mit sich. Unter ihnen Nerade. Ich bekam, was Niflingyr befohlen hatte. Wunderbares Essen und Kleider von einer Pracht, die mir schon fast peinlich war. Auf einem seidenen Kissen lag Yasildôr, das Sirluîn mir hatte schicken lassen.
    In der Halle unter dem Berg spielten Lyrach, Lilac und Lachnir mit goldenen

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