Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
einfach Balsam für seine Seele, diesen Versager in den Fingern zu haben und ihm ein Glied nach dem anderen auszureißen. Eine gewaltige Stimme erdröhnte, rief ihm etwas zu, aber er ignorierte sie, war in seinen eigenen Gedanken versunken. Nur die Klauen in diesen Georg senken …
    Klauen? Georg?
    Was dachte er da nur? Dieser Unsinn funktionierte überhaupt nicht.
    Er öffnete die Augen.

3
     
    D ER H ELM WAR VERSCHWUNDEN . Statt in haarsprayduftende Dunkelheit starrte er auf Felswände, die zu einer ebenfalls aus Fels bestehenden Decke führten, die sich hoch über seinem Kopf hinzog und von dem flackernden, rötlichen Licht einer Fackel erleuchtet wurde, die in einem Wandhalter steckte.
    »Verflucht, Gorbash!« brüllte die Stimme, die er nicht hatte zur Kenntnis nehmen wollen. »Wach auf! Komm, Junge, wir müssen in die Haupthöhle hinunter! Sie haben gerade einen gefangen!«
    »Einen …?« stammelte Jim. »Einen was?«
    »Einen Georg! Einen Georg! WACH AUF, GORBASH!«
    Ein gewaltiger Kopf, mit einem Maul wie von einem Krokodil, ausgestattet mit Reißzähnen, größer als die eines Krokodils, schob sich zwischen Jims Augen und die Decke.
    »Ich bin wach. Ich…« Plötzlich registrierte Jims Bewußtsein, was er da eigentlich sah, und er platzte unwillkürlich heraus: »Ein Drache!«
    »Und was sonst sollte dein Großonkel mütterlicherseits wohl sein, eine Wasserechse vielleicht? Oder hast du wieder Alpträume? Wach auf, ich bin's, Smrgol, der mit dir spricht, mein Junge! Smrgol! Komm, schüttle deine Flügel und fang an zu flattern. Man wird uns in der Haupthöhle erwarten. Schließlich fangen wir nicht jeden Tag einen Georg. Komm jetzt endlich.«
    Das Maul mit den Reißzähnen wirbelte davon. Blinzelnd löste Jim seine Augen von der entschwindenden Erscheinung und erblickte einen riesigen Schwanz, einen gepanzerten Schwanz, auf dessen Oberfläche sich eine Reihe scharfer, knöcherner Platten aneinanderreihten. Er schwoll an, als er näher kam.
    Es war sein Schwanz!
    Er streckte seine Arme hoch. Sie waren riesig. Außerdem waren sie dick beschuppt mit knöchernen Platten, ähnlich denen auf seinem Schwanz, aber viel kleiner – und seine Klauen hatten eine Maniküre nötig. Jim schielte auf die Klauen und wurde sich dabei einer langen Schnauze bewußt, die sich nach unten richtete und von da ausging, wo früher seine Nase gewesen war. Er leckte trockene Lippen, und eine lange rote, gespaltene Zunge schnellte kurz in die rauchige Luft.
    »Gorbash!« donnerte die Stimme wieder; und Jim erblickte das andere Drachengesicht, das ihn wütend aus einer steinernen Türöffnung anstarrte. Es war, wie er sah, der Eingang zu der Höhle, in der er selbst sich befand. »Ich bin schon auf dem Weg. Komm mit oder nicht – es liegt bei dir.«
    Der andere verschwand, und Jim schüttelte verwirrt den Kopf. Was war hier los? Laut Grottwold sollte ihn doch niemand sehen können, ganz zu schweigen von …
    Drachen?
    Drachen, die sprechen konnten …?
    Ganz abgesehen davon, daß er – er, Jim Eckert – selbst ein Drache war…
    Das war das absolut Lächerliche an der ganzen Sache. Er, ein Drache? Wie konnte er ein Drache sein, selbst wenn so etwas wie Drachen wirklich existierte?
    Das mußte eine Halluzination sein.
    Natürlich. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Grottwold hatte erwähnt, daß alles, was er scheinbar erleben würde, völlig subjektiv sei. Was er zu sehen und zu hören glaubte, konnte also nur eine Art Alptraum sein, der dem wirklichen Ort und den wirklichen Leuten, zu denen er gekommen war, überlagert war. Ein Traum. Er kniff sich selbst.
    … Und fuhr zusammen.
    Er hatte vergessen, daß seine ›Finger‹ Klauen hatten. Große Klauen und sehr spitze. Wenn seine Erlebnisse ein Traum waren, dann waren die Elemente dieses Traums verdammt realistisch!
    Traum oder nicht, alles, was er wollte, war, Angie zu finden und hier herauszukommen, zurück in die normale Welt. Nur, wo sollte er sie suchen? Es war vermutlich klüger, jemanden zu suchen, dem er sie beschreiben konnte und dann denjenigen zu fragen, ob man sie gesehen hatte. Er hätte den fragen sollen, wer immer das auch war, den er als ›Drachen‹ gesehen hatte und der versucht hatte, ihn aufzuwecken. Was hatte der andere doch gesagt? Irgend etwas über ›einen Georg gefangennehmen …?‹
    Was mochte ein Georg sein? Oder war es ein Name? Vielleicht erschienen einige Leute hier als Drachen und andere folglich als St. Georg, der Drachentöter. Aber andererseits

Weitere Kostenlose Bücher