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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ich.« Er blickte wild in der Höhle umher. »Aber ich habe für diesen Georg eine bessere Verwendung. Ich sage euch, wir spießen ihn auf einen Pfahl, draußen, wo ihn die anderen George sehen können. Wenn dann ein paar von ihnen kommen und ihn holen wollen, überfallen wir sie unerwartet und erwischen die ganze Bande. Dann verkaufen wir sie den übrigen Georgen für eine Menge Gold zurück.«
    Als Bryagh das Wort ›Gold‹ aussprach, sah Jim, wie all die Drachenaugen um ihn herum aufleuchteten und glitzerten; und er fühlte auch, wie ein heißer Strom der Habgier seine eigenen Adern erwärmte. Der Gedanke an Gold klang in seinem Kopf wie der Gedanke an eine Wasserquelle im Kopf eines Verdurstenden in der Wüste. Gold… Ein langsam anschwellendes Gemurmel der Zustimmung, wie die Brandung eines fernen Sturms auf dem Meer, erhob sich in der Höhle.
    Jim kämpfte die Goldgier in seiner Drachenbrust nieder und fühlte, wie sich statt dessen die Panik breitmachte. Irgendwie mußte er die anderen von diesem Plan Bryaghs abbringen. Einen Augenblick lang spielte er mit dem abwegigen Gedanken, Angie samt ihrem Käfig an sich zu reißen und davonzurennen. Noch während er darüber nachdachte, wurde ihm klar, daß der Gedanke vielleicht doch nicht so abwegig war. Als er Angie dicht neben Bryagh sehen konnte – und Bryagh hatte etwa seine eigene Größe –, war ihm erst aufgegangen, wie groß er war. Selbst wenn er auf seinen Hinterbeinen hockte, was er nicht tat, war sein Kopf so etwa acht Fuß über dem Boden der Höhle. Wenn er aufrecht auf allen vier Beinen stand, maß er wahrscheinlich sechs Fuß oder mehr bis zur Höhe der vorderen Schulter, dazu kam noch einmal die Hälfte dieser Länge für seinen mächtigen, geschmeidigen Schwanz. Wenn er einen Augenblick abpassen könnte, in dem alle anderen Drachen in eine andere Richtung blickten …
    Aber dann dämmerte ihm, daß er den Weg aus dieser unterirdischen Stätte nicht kannte. Er mußte annehmen, daß eine weitere Öffnung, am anderen Ende der Höhle schwach sichtbar, zu einem Gang führte, der ihn an die Erdoberfläche bringen würde. Eine undeutliche Gorbash-Erinnerung schien zu bestätigen, daß das richtig war. Aber er konnte sich nicht auf die unterbewußten Erinnerungen dieses von ihm bewohnten Körpers verlassen. Wenn er sich verirrte – eingekesselt wurde, mit dem Rücken in einen toten Gang oder gegen irgendeine Wand gedrängt wurde –, konnten ihn die anderen Drachen leicht in Stücke zerreißen; und Angie, selbst wenn sie diese Schlacht überleben sollte, würde ihren einzigen, möglichen Retter verlieren. Es mußte einen anderen Ausweg geben.
    »Wartet einen Augenblick«, rief er. »Halt!«
    »Sei still, Gorbash!« donnerte Bryagh.
    »Halt doch selbst den Mund!« brüllte Jim zurück. »Ich sagte doch, mein Verstand arbeitet. Mir ist gerade die bisher beste Idee gekommen.«
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Angie sich in ihrem Käfig mit einem benommenen Ausdruck aufsetzte, und er war erleichtert. Der Anblick machte ihm Mut, und er verdoppelte seine Lautstärke.
    »Das, was ihr hier habt, ist ein weiblicher Georg. Vielleicht ist das keinem von euch als wichtig erschienen; aber ich war oft genug oben auf der Erde, um ein paar Dinge zu lernen. Manchmal sind die weiblichen George besonders wertvoll…«
    Neben Jims Schulter räusperte sich Smrgol mit einem Geräusch wie ein Preßluftmeißel, der sich in besonders harten Beton frißt.
    »Völlig richtig!« dröhnte er. »Vielleicht haben wir sogar eine Prinzessin erwischt. Sieht mir ganz nach einer Prinzessin aus. Nun wissen viele von euch heutzutage nicht mehr, was Prinzessinnen sind; aber in den alten Zeiten war manchmal eine ganze Horde von Georgen hinter einem Drachen her, weil der Georg, den er aufgelesen hatte, sich als eine Prinzessin herausstellte. Als ich mit dem Unhold von Gormely Keep kämpfte, hatte er zusammen mit einer ganzen Meute anderer weiblicher George auch eine Prinzessin eingesperrt. Und ihr hättet einmal die George sehen sollen, als sie die Prinzessin zurückbekamen. Und wenn wir diese hier jetzt draußen auf einen Pfahl spießen, schicken sie vielleicht eine ganze Armee gegen uns los, um sie zurückzugewinnen… Nein, aufspießen ist zu riskant. Wir können ebenso gut Verluste vermeiden und ihn auffressen…«
    »Andererseits«, rief Jim schnell, »wenn wir sie gut behandeln und festhalten – ›ihn‹ meine ich – als Geisel, können wir von den Georgen alles haben, was wir

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