Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
dich dazu bewegen könnte, mir zu folgen, ohne Gefährten, die dir helfen konnten.«
    »Woher wußten sie?« Jim runzelte die Stirn.
    »Das weiß ich nicht, aber sie wußten es jedenfalls«, sagte Angie. »Als ich mich also daran erinnert hatte, war es nicht mehr allzu schwierig zu erraten, wer mich in deinen Geist versetzt hatte und warum. Wie ich schon sagte, ich konnte nicht wirklich mit dir sprechen, aber ich konnte dich so empfinden lassen, wie ich empfand, wenn ich dir hart genug zusetzte, geistig, meine ich. Kannst du dich noch daran erinnern, wie Brian dir sagte, er müsse Gerondes Erlaubnis einholen, ehe er dein Gefährte sein könne, und ihr müßtet beide zuerst zur Burg Malvern? Weißt du noch, daß du dich plötzlich schuldig fühltest, weil du dich vom Turm abwandtest und mich dort ließest? Nun, das war ich, in deinem Geist. Ich war gerade dort aufgewacht und verstand nicht, wieso. Dann kam mir der Gedanke, daß du vielleicht ganz schön in Gefahr geraten könntest, wenn du allein zum Turm gingest, nachdem doch Carolinus darauf bestanden hatte, daß du Gefährten gewinnen müßtest, ehe du es versuchen könntest; und mir fiel ein, was ich gehört hatte, bevor ich einschlief. Ich zählte zwei und zwei zusammen und hörte auf, mir zu wünschen, du solltest kommen und mich retten. Sobald ich das tat, merkte ich, daß du leichteren Herzens mit Brian zur Burg Malvern gingst.«
    Sie hörte auf zu sprechen. Jim starrte sie ratlos an, er hatte zu viele Fragen auf dem Herzen und konnte nicht entscheiden, welche er zuerst stellen sollte. Jetzt, da er einen Augenblick lang Zeit hatte, erkannte er, daß Angie bei der Versetzung in diese andere Welt offenbar gewachsen war. Er hatte Danielle für groß gehalten, aber jetzt sah er, daß Angie ihr nicht nachstand. Nicht, daß sie wegen ihrer neuen Größe weniger gut ausgesehen hätte. Ganz im Gegenteil…
    Carolinus schnalzte mit der Zunge.
    »Zwei Persönlichkeiten in einem Körper!« sagte er kopfschüttelnd. »Höchst ungewöhnlich! Äußerst ungewöhnlich! Selbst für die Dunklen Mächte ist das ein Risiko. Konnte man machen, natürlich; aber …«
    »Aber warte mal!« Jim hatte die Sprache wiedergefunden. »Angie, du sagtest, auch Gorbash sei in meinem Geist gewesen? Wie war denn das möglich?«
    »Ich weiß es nicht, aber er war da«, sagte Angie. »Er war schon da, als ich kam. Aber ich konnte mit ihm keine Verbindung aufnehmen. Du hattest ihn irgendwie eingesperrt.«
    Jim zuckte innerlich zusammen. Jetzt, da Angie Gorbash als die andere Persönlichkeit im Hintergrund von Jims Bewußtsein identifiziert hatte, konnte er den ursprünglichen Besitzer des Drachenkörpers sehr intensiv fühlen. Gorbash war offensichtlich damals in seinen eigenen Kopf zurückgekehrt, in dem Augenblick in den Drachenhöhlen, als Jim – allein mit Angie – durch irgendeine unsichtbare Kraft so gut wie k. o. geschlagen worden war. Jetzt konnte Jim ihn deutlich fühlen – er wollte wieder die Herrschaft über seinen eigenen Körper.
    »Drei!!« sagte Carolinus gerade und staunte Jim an.
    »Was meinst du mit ›eingesperrt‹?« fragte Jim Angie und empfand Gewissensbisse gegenüber dem Drachen.
    »Ich weiß nicht, wie man es sonst beschreiben könnte«, sagte Angie. »Du hast irgendwie seinen Geist mit dem deinen unterdrückt – das ist die beste Erklärung, die ich geben kann. Ich habe nichts davon gese hen, verstehst du, ich konnte ja nur fühlen, was geschah. Er konnte nichts tun, außer, wenn du dich über irgend etwas gefühlsmäßig erregt und ihn darüber einen Augenblick lang vergessen hast.«
    »Drei!« wiederholte Carolinus. »Drei Persönlichkeiten in einem einzigen Schädel! Nein, das geht wirklich zu weit. Dunkle Mächte oder nicht! Revisionsabteilung, habt ihr das alles notiert…«
    »Nicht ihre Schuld«, sagte die Stimme aus dem Nichts.
    »Nicht…?«
    »Nicht die Schuld der Dunklen Mächte, daß Gorbash auch dort war«, erklärte die Revisionsabteilung. »Sie versetzten zwar die Angie-Persönlichkeit mit zu der James-Persönlichkeit, aber die Verantwortung für die Anwesenheit der Gorbash-Persönlichkeit liegt nicht im Bereich unserer Abteilung.«
    »Aha. Also eine verwickelte Geschichte, nicht?« fragte Carolinus.
    »Ganz entschieden! Kompliziertes Räderwerk. Wenn du das so bald als möglich in Ordnung bringen würdest …«
    »Ihr könnt mit mir rechnen«, sagte der Zauberer. Er wandte sich wieder an Jim und Angie. »Also, was ist nun? Was habt ihr vor? Soll ich

Weitere Kostenlose Bücher