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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Wein! James würde niemals einen ganzen Keller leertrinken, und das weißt du so gut wie ich…«
    »WAS? Halt's Maul, Teichdrache!« dröhnte Gorbash.
    Secoh machte einen unvermittelten Satz und landete direkt vor Gorbashs Nase, der sich instinktiv aufbäumte.
    »Ich werde das Maul nicht halten!« brüllte Secoh. »Ich brauche das Maul nicht zu halten! Ich bin ebenso gut wie jeder andere Drache, ob ich nun aus dem Teich komme oder nicht!«
    »Teichdrache, ich warne dich …«, begann Gorbash drohend, zog die Schultern hoch und riß das Maul auf.
    »Du erschreckst mich nicht!« schrie Secoh. »Jetzt nicht mehr. Dein Großonkel war es, der hat mir beigebracht, daß ich mich vor niemandem zu ducken brauche. Lieber Tod als Entehrung! Ich habe gerade mit einem Drachen gekämpft, der genauso groß war wie du – bis zum Tod! Nun, jedenfalls habe ich deinem Onkel geholfen, gegen ihn zu kämpfen. Er hat mir keine Angst gemacht, und du kannst mich auch nicht einschüchtern. Du hast doch überhaupt nichts getan – du bist nur bei allem mitgezogen worden, was James mit deinem Körper anfangen wollte. Aber du wirst die nächsten hundert Jahre herumstolzieren und dich aufspielen und davon reden, daß du mit einem Unhold gekämpft hast! Gut, das kannst du gerne tun, aber versuche nicht, mich herumzukommandieren! Ich reiße dir sonst noch die Flügel aus!«
    Und Secoh knurrte dem größeren Drachen direkt ins Maul.
    Gorbash wiegte den Kopf, sein Blick verriet Unsicherheit.
    »Ja, und noch etwas«, sagte Secoh. »Du solltest dich schämen! Wenn dein Großonkel noch am Leben wäre, würde er dir sicher das gleiche sagen. Er war ein wirklicher Drache! Du bist nur eine von diesen fetten Höhlenechsen. James hier hat dich berühmt gemacht, und du hast nichts Besseres zu tun, als dich zu beklagen …«
    »Ha!« sagte Gorbash – aber er sagte es nicht mit demselben Nachdruck, den er noch einen Augenblick zuvor in seine Worte gelegt hatte. Er blickte von Secoh weg zu den anderen. »Was irgendso ein Tümpel- oder Teichdrache denkt, geht mich überhaupt nichts an. Ihr übrigen wart dabei und habt gesehen, wie es war, als dieser Georg mir meinen Körper wegnahm …«
    »Und das war auch gut so!« unterbrach Danielle scharf. »Du scheinst nicht Drache genug zu sein, daß dir zuzutrauen wäre, es mit einem Unhold aufzunehmen.«
    »Ich…«
    »Gorbash«, sagte Aragh grimmig, »viel Verstand hast du noch nie gehabt…«
    »Aber ich…«
    »Und ich stehe auch nicht dabei und höre mir an, wie Sir James geschmäht wird«, verkündete Brian. Das Gesicht des Ritters war düster und entschlossen. »Noch ein Wort von dir, Drache, gegen diesen guten Ritter und tapferen Gentleman, und mein Schwert bekommt heute noch Arbeit, auch wenn es von dem Wurm verborgen ist.«
    »Ich helfe Euch dabei«, sagte Secoh.
    »Genug!« fuhr Carolinus dazwischen. »Drachen, Ritter – man möchte glauben, es gäbe nichts auf der Welt als Kampf, so schnell seid ihr bei der geringsten Kleinigkeit dazu bereit. Genug jetzt damit! Gorbash, noch ein Wort von dir, und du wirst doch noch ein Käfer!«
    Gorbash brach unvermittelt zusammen. Er plumpste auf seine Hinterbeine und begann, erstickte Laute auszustoßen.
    »Du brauchst nicht zu weinen!« sagte Danielle etwas weniger scharf. »Du sollst nur nicht herumlaufen und dumme Bemerkungen machen.«
    »Aber ihr wißt ja nicht«, jammerte Gorbash in seiner Unterbaß-Stimme. »Keiner von euch hat eine Ahnung, wie es war. In einem Augenblick zähle ich noch meine Diam… putze ich meine Schuppen. Und im nächsten Moment bin ich im winzigen Raum irgendeines Zauberers über der Erde, und dieser Georg – ich weiß nicht, ob er der dortige Zauberer war oder nicht – beugt sich über mich. Natürlich stehe ich auf und will ihn in Stücke reißen, aber ich habe nur so eine Art Georgskörper, überhaupt keine Klauen, keine nennenswerten Zähne… Und eine Menge anderer George kommen herein, und sie wollen mich festhalten, aber ich kann mich losreißen und aus dieser großen Burg da weglaufen, und dann kreisen mich einige George ein, ganz in Blau und mit Keulen; und einer schlägt mir mit seiner kleinen Keule über den Kopf. Und dieser Georgsschädel, den ich da habe, hält nicht einmal so einen kleinen Schlag aus; das nächste, was ich weiß, ist, daß ich wieder in meinem eigenen Körper bin, aber dieser Georg, der James heißt, ist schon da, und er drängt mich ständig in eine Ecke, so daß ich nichts tun kann, außer wenn er so

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