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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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erklären, warum sie bereit waren, die Burg eines Magiers anzugreifen. Dazu kam die allgemeine Ansicht, daß Magier wie Drachen einen Hort hüteten – das bedeutete Reichtum jenseits aller Vorstellungskraft.
    Die Gesetzlosen und das andere menschliche Strandgut, das sich der Gruppe angeschlossen hatte, würden aber nicht wirklich mit der Einnahme von Malencontri rechnen und erst dann zu einer ernsten Bedrohung werden, wenn sie eine Schwäche in der Burgverteidigung erkannten. Oder wenn Bitterkeit und Haß ihren Siedepunkt erreichten, so daß die heimatlosen Männer die Burg einfach deswegen stürmten, weil es eine Burg war – eine Burg mit Leuten wie jenen, die sie hatten hungern lassen, ihnen ihren wenigen Besitz weggenommen oder gar ihre Angehörigen getötet hatten. Für einige dieser Verzweifelten wäre der Tod bedeutungslos, wenn sie nur einen der feisten Herren mit sich in die Hölle nehmen könnten.
    Sie hatten keine Belagerungsmaschinen, aber eine erkleckliche Anzahl von ihnen waren bestimmt Söldner, die im Augenblick über keinen Dienstherren verfügten. Die kannten sich gewiß mit dem Bau von Sturmleitern aus. Damit würden mehr Männer über die Burgmauer gelangen, als Jim mit seinem Dutzend Bewaffneter und vielleicht vierzig nicht ausgebildeten Dienstleuten erfolgreich abwehren konnte.
    Das war der zweite Grund, aus dem alle die Köpfe unten lassen sollten. Dann wären für die Angreifer nur Speerspitzen und Eisenhelme zu erkennen. Aber die Ausgabe von Helm und Speer an die Diener und Gefolgsleute hatte bei diesen, die nur selten einen Kampf gesehen, geschweige denn daran teilgenommen hatten, zu einer unangemessenen Begeisterung
    geführt.
    »M'lord?«
    Jim zog sich von der Mauer zurück und drehte sich um.
    »Ach, du bist es, John.« Beim Anblick des Verwalters, eines hochgewachsenen, knochigen Mannes im mittleren Alter, beschlich Jim ein unangenehmes Gefühl. Johns Aufgaben führten ihn sonst nicht auf die Zinnen. Er hatte sich um den Haushalt der Burg zu kümmern. Jim war beunruhigt. »Warum bist du hier?«
    »M'lord!« sagte John mit tiefer, unheilschwangerer Stimme. »Bumps!«
    »Ach so!« Ungefähr seit der Zeit, als die ersten der Bauern in diesem Teil von Somerset vor dem Tor auftauchten, waren in der Burg diese geheimnisvollen Geräusche zu hören. Jim hatte selbst diesen Geräuschen ihren Namen gegeben und bereute dies inzwischen zutiefst, denn er hatte den Aberglauben seiner Untergebenen bei weitem unterschätzt. Der Name ›Bump‹ ging auf ein altes schottisches Gebet zurück, auf das Jim bei einer Forschungsarbeit an der Universität mehrere hundert Jahre in der Zukunft gestoßen war.
    Gott schütze uns vor Ghulen und Geistern und langbeinigen Unholden und Dingen, die in der Nacht Bump machen!
    Das Wort ›Bump‹ paßte so genau zu dem Geräusch, daß die Burgbewohner es sofort aufgegriffen hatten. Schließlich mußte ein Lord und Ritter, der gleichzeitig auch Magier war, den sicheren Namen für solch ein … Ding … wissen, mit dem man es gefahrlos benennen konnte – im Gegensatz zum wahren Namen, mit dem man dem Volksglauben nach wer weiß was heraufbeschwören konnte.
    Johns breites, sauber geschabtes Gesicht wirkte ein wenig bleich. So wie er die Sache sah, hatte er eine schreckliche Nachricht überbracht, die Jim beunruhigen müßte.
    Im Gegensatz zu Jim und Angie (besser gesagt: Lady Angela) fürchteten John und die andern Bediensteten sich vor den Bumps in den Wänden. Die Burgbewohner übertrafen einander, sich die Schrecklichkeit dessen auszumalen, das den Lärm verursachte. Die meisten waren sich sicher, daß etwas gekommen war, um sie einen nach dem anderen aufzufressen. Nun war John mit einer, wie er es sah, furchtbaren Nachricht gekommen, die eine entsprechende Reaktion verdiente, selbst während einer Belagerung. Es war offensichtlich, daß er sich nach Jims Antwort sowohl hilflos als auch aller Hoffnung beraubt fühlte.
    Jim konnte es sich nicht leisten, daß der oberste seiner Bediensteten den ganzen Mut verlor. Die anderen Diener würden das sofort merken und ebenfalls in Mutlosigkeit versinken.
    »John, es gibt augenblicklich keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Ich werde mich um die Bumps kümmern. In der Zwischenzeit werden sie niemandem schaden.«
    Das hatte er den Bediensteten schon oft versichert, aber seine Beteuerungen hatten nicht geholfen. Es wurde von ihm erwartet, daß er handelte und nicht redete. Dazu waren Lords, Ritter, Magier und andere mächtige Leute

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