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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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zurückkehren, Mina«, zischte er. Seine Augen waren nun glühend rot, seine Zähne und Fingernägel
     lang und scharf. »Du wirst deinen Ehemann niemals wiedersehen. Du wirst mein sein, selbst wenn ich dich hier und jetzt, in
     diesem Augenblick, töten und mit Gewalt festhalten müsste. Du bist mein Schicksal! Wir sind durch unser Blut verbunden!«
    Sein Mund senkte sich auf meine Kehle. Ich schrie auf und versuchte, mich ihm zu entwinden. Waren das dröhnende Schritte,
     die ich auf der Treppe hörte, oder war es mein eigener Herzschlag, der mir in den Ohren widerhallte? Gerade als |511| ich spürte, wie seine Zähne in meine Haut drangen, hörte ich zu meiner Verwunderung eine Stimme, Jonathans Stimme: »Lass sie
     los, du Scheusal!«
    Dracula schaute überrascht auf. Plötzlich war Jonathan da … und ich sah sein Gurkha-Messer aufblitzen. Es gab ein Handgemenge
     und ein Klirren … und dann hob Dracula Jonathan in die Luft und schleuderte ihn gegen die Mauer des Korridors, wo er benommen
     und reglos auf dem Boden zusammensackte.
    Ich starrte entsetzt auf die Szene. Dann siegte mein Instinkt. Im Musikzimmer, gleich hinter mir, erspähte ich die langen,
     scharfen Holzsplitter des zertrümmerten Klavierdeckels, die auf dem Boden verstreut lagen. Ich flitzte hin, packte einen der
     Splitter und hob ihn wie eine Waffe über den Kopf. Dracula folgte mir. Als er sich mit einem grausigen Brüllen auf mich stürzte,
     trug sein eigener gewaltiger Schwung dazu bei, dass sich das Holz geradewegs in sein Herz bohrte.
    Dracula schrie auf, schockiert, verwundert und unter großen Schmerzen, fiel dann auf die Knie, blutend und den hölzernen Pfahl
     umklammernd, als wollte er ihn herausziehen. Doch es schien ihm an Kraft zu fehlen. Langsam sank er zu Boden und lag wie gelähmt
     da. Einen Augenblick lang stand auch ich wie gebannt dort. Denn vor meinen Augen, während er da auf dem Boden lag und sein
     Blut sich in einer immer größer werdenden Lache unter ihm ausbreitete, begann er sich langsam in einen knorrigen, faltigen,
     wachsbleichen Alten zu verwandeln.
    Ich hörte einen lauten Angstschrei und merkte, dass er aus den Tiefen meiner eigenen Kehle aufgestiegen war.
    Mein Gott! Mein Gott! Was hatte ich nur getan? Er lag im Sterben, und ich hatte ihn umgebracht! Reue überkam mich, und Tränen
     schossen mir in die Augen. Dann fiel mein Blick auf Jonathan, der bewusstlos, vielleicht tot, im Flur lag, das Opfer dieses
     Mannes. Ich dachte an das unschuldige Kind, das in mir heranwuchs und das eine Lebenschance verdiente. |512| Und ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte. Doch die Tat war noch nicht vollendet. Eine letzte, grausige Aufgabe hatte
     ich noch zu erledigen.
    Das Gurkha-Messer lag in der offenen Tür. Blind vor Tränen, packte ich es und kniete mich damit über Draculas liegenden Körper,
     setzte die furchterregende Klinge an seine Kehle. Er starrte zu mir auf, war unfähig, sich zu bewegen, ein uralter, runzeliger
     Mann, von dem mir nur seine durchdringenden blauen Augen vertraut waren. Als meine Augen die seinen trafen, erblickte ich
     plötzliche Reue und Angst darin, als sei endlich seine Menschlichkeit wieder an die Oberfläche gedrungen.
    »Verzeih mir, Mina«, flüsterte er unter großen Mühen. »Ich habe dich zu sehr geliebt.«
    Ich zögerte. Nun war er wieder er selbst. Die Wut hatte ihn zu dem Ungeheuer gemacht, das ihn geschaffen hatte. Und doch war
     so viel Gutes in ihm. Ich hatte ihn geliebt. Ich liebte ihn immer noch. Wie konnte ich den Mann töten, den ich liebte?
    Ich schluchzte und ließ das Messer sinken. Mir brach das Herz. »Ich kann nicht.«
    »Tu es!«, flüsterte Dracula. »Ich gehöre nicht in diese Welt. Du gehörst hierher. Bereue nichts. Lebe das Leben, das mir nie
     vergönnt war. Lebe es für uns beide!«
    Nun rannen mir die Tränen über die Wangen, und ich schüttelte den Kopf. »Nein. Nein.«
    Mit scheinbar übermenschlicher Anstrengung hob er eine Hand und legte sie fest über meine, sodass wir das Messer gemeinsam
     umklammerten. »›Das Fest ist jetzt zu Ende‹«, zitierte er leise und mit stockender Stimme und schaute mir in die Augen. »›Unsre
     Spieler … waren Geister, und sind aufgelöst in Luft, in dünne Luft … Und wie dies leere Schaugepräng’ erblasst … spurlos verschwinden.‹« 1
    |513| Mit plötzlicher Kraft zog er rasch das große Messer über seine Kehle. Die Klinge durchschnitt sein Fleisch. Ein Schwall purpurroten
     Blutes spritzte im

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