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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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Hand des Meuchlers fiel, ist er davongeflogen. «
    Kay zog die Brauen zusammen. » Wie kannst du denjenigen, der mir das Leben rettete, einen Meuchler schimpfen? « , fragte sie. » Ich bin ihm auf Ewigkeit dankbar, Damian. Ich weiß, dass er deinen Vater getötet hat und dass du anders darüber denken musst, aber du solltest auch darüber nachdenken, was Lord Harrynkar dir angetan hat. Er war dir kein guter Vater. Er war ein abgrundtief böser Mensch. «
    Damian presste die Lippen zusammen und wandte sich mit einer schroffen Geste von ihr ab, um Bradan anzusprechen: » Ich denke, wir haben alles geklärt, Devrillan. Ich werde meine Leute zusammenrufen und in die Burg zurückkehren. Es gibt vieles, was jetzt geregelt werden muss. «
    Kay sah von ihm zu ihrem Bruder. Das klang nun ganz und gar nicht so, als hätten die Rebellen Damian festgenommen. Und auch Bradans Reaktion verwirrte sie. Er nickte und schenkte Damian ein schmales Lächeln. » Gut. Wir verbleiben so. Ihr werdet in den nächsten Tagen von mir hören, Lord Harrynkar. «
    Kay schauderte. Niemand hatte Damian je so genannt. Lord Harrynkar war sein Vater, er war » der junge Lord « oder » Lord Damian « . Sie rieb sich über die Arme, die trotz der Schwüle eine Gänsehaut überzog. » Klärt mich auf « , bat sie, von einer plötzlichen Mattigkeit gepackt, die alle Geräusche in Watte packte und ihre Sicht verschleierte. » Was habt ihr nun vor? «
    Die Hand, die ihren Ellbogen ergriff und sie stützte, gehörte dem Duke. Leon blickte besorgt auf sie hinab.
    Â» Ihr hättet auf sie achten müssen « , schalt er leise mit Bradan und Damian. » Sie war halbtot, als wir den Hexer von ihr heruntergewuchtet haben. Verdammt, Bradan, sie hat sich mutterseelenalleine gegen eine ganze Dracyrformation gestellt, um das Dorf zu schützen. Hör auf, sie wie eine Verräterin zu behandeln! «
    Kay lehnte sich gegen ihn. Sie war zu benommen, um der Auseinandersetzung weiter folgen zu wollen. Leon und Bradan knurrten sich an wie wütende Hunde. Ja, sie hatte, wenn auch unwillentlich, den Standort des Rebellendorfes an den Dracyrlord verraten. Sie hatte mit dem Feind paktiert, sie war eine seiner Elitesoldatinnen– so formulierte Bradan es. Sie hatte mit seinem Sohn… Kay verlor den Faden, als ihr Blick zu Damian wanderte. Damian stand mit gesenktem Kopf da und blickte auf seine Hände. Kay hätte schwören können, sie zittern zu sehen. Er rieb sie gegeneinander, in einer mechanischen, unbewussten Geste. Mitgefühl überschwemmte sie und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Lord Harrynkar war der Teufel selbst gewesen, und sein Tod bedeutete die Erlösung für all die gequälten, geknechteten, in seinen Dienst gepressten und in seinem Kerker schmachtenden Wesen– Menschen und Dracyr. Aber er war dennoch Damians Vater gewesen und sein Tod musste den jungen Lord zutiefst getroffen haben. Kay rief leise seinen Namen. Damian hob den Kopf und sah sie reglos an. Sie brachte ein zittriges Lächeln für ihn zustande, das er nicht erwiderte. Er nickte knapp und senkte erneut den Kopf.
    Â» Es reicht « Bradan riss sie aus ihren Gedanken. » Wir hatten einen langen Tag und auf uns warten große Aufgaben. Geht nach Hause, alle. Lord Harrynkar, sorgt bitte dafür, dass Eure Leute sich zur Verfügung halten. Werdet Ihr Hilfe brauchen? «
    Damian schüttelte den Kopf. Sein Blick war kühl. » Keineswegs. Sie werden mir ebenso gehorchen, wie sie meinem Vater gehorcht haben. «
    Kay schauderte wieder. Sie schloss die Augen und sehnte sich nach Gormydas, nach dem Nest, nach einer Tasse Tee mit Sam und seiner ruhigen Stimme. Nach Schlaf, der ihren hämmernden Kopfschmerz lindern würde.
    Dankbar ließ sie sich von Leon erneut über den Platz eskortieren. Alle Dracyr drängten sich auf einer zertrampelten Weide und erwarteten ihre Reiter, die hinter ihnen aus einer der Hütten kamen. Tyron trug einen blutigen Verband um den Kopf und stützte die humpelnde Corena, Morgan hatte einen Arm in der Schlinge und auf Neirins Gesicht prangte ein riesiger Bluterguss. Die Festnahme– oder was immer mit den Reitern passiert war– schien nicht ohne Gegenwehr vonstattengegangen zu sein. Kay wunderte sich, dass die Dracyr ihre Reiter nicht verteidigt hatten. Aber nirgendwo war rauchender Schutt oder verbrannte Erde zu sehen.
    Â» Du

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