Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Drachen?“
„Sie haben uns den Krieg erklärt. Also, ich bleibe hier nicht stehen und warte, bis sie mich erschießen. Kommt, wir suchen den Schützen, und wenn wir ihn gefunden haben, jagen wir ihm ordentlich Angst ein.“
„Meinst du wirklich?“ Nora sah mich verblüfft an.
„Ja, natürlich.“ Ich warf Jim einen langen Blick zu. „Ich nehme nicht an, dass du dich wie ein Hund benehmen und die Spur des Heckenschützen aufnehmen willst?“
Jim verdrehte die Augen. „Ich denke nicht daran.“
„Okay. Dann muss ich das in die Hand nehmen.“ Ich legte die Hand auf die Hausmauer, schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, die Tür in meinem Kopf zu öffnen.
„Aisling, was erwartest du denn von uns? Hüter bewachen und schützen Portale. Wir schicken Wesen zurück nach Abaddon -aber wir rächen uns nicht an denen, die gegen uns handeln.“
„Ich weigere mich aber, ein Opfer zu werden“, erwiderte ich. „Wir verfügen über große Macht, und wir sollten keine Angst haben, sie auch zu gebrauchen.“
Die magische Tür in meinem Kopf öffnete sich weit, sodass ich alle Möglichkeiten erkennen konnte. Ich nutzte meine schärfere Sicht, um mich erneut auf der Straße umzusehen, konnte aber nichts erkennen, was mir irgendwelche Hinweise auf den Täter gegeben hätte. Ich drehte mich um und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Richtung, in die Drake und seine Männer gelaufen waren, aber auch dort konnte ich nichts feststellen. Dann begann ich mich in alle Himmelsrichtungen zu drehen, und als ich mich nach Süden wandte, sträubten sich mir die Haare. Ich versuchte, das Gefühl zu konkretisieren, bekam aber nichts weiter als die starke Gewissheit, dass der Schütze sich in dieser Richtung entfernt hatte.
„Hier entlang.“ Ich packte Jims Leine und drängte mich durch die Schaulustigen, die immer noch an der Brandstelle standen. Die Leute auf der Straße waren in den Schatten kaum noch zu sehen, als ob das, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog, Dunkelheit über alles gebreitet hätte.
„Aisling? Ich bin nicht sicher, dass wir das tun sollten“, sagte Nora zögernd, während sie Jim und mir folgte. „Drake wird es vermutlich nicht gefallen, wenn du dich dieser gefährlichen Situation einfach so aussetzt.“
„Er hat gesagt, ich soll bei dir bleiben. Das tue ich doch. Und keine Sorge, Drake kennt mich und weiß, dass ich noch nie darauf gewartet habe, dass mich jemand rettet. Ich bin absolut in der Lage, mich um mich selbst zu kümmern. Hier herüber. Wir müssen mit der U-Bahn fahren. Ich glaube, es ist ziemlich weit.“
Nora protestierte und schlug vor, wir sollten auf Drake oder einen seiner Männer warten, damit sie uns helfen konnten, aber ich verwarf die Idee. „Keine Zeit. Ich weiß nicht, wo Drake ist, und da ich ständig seine Handynummer vergesse, kann ich ihn jetzt auch nicht anrufen. Außerdem habe ich gar nicht vor, denjenigen, der auf mich geschossen hat, zu stellen, es sei denn, er ist alleine. Ich will nur herausfinden, wo er sich aufhält; und dann können wir uns immer noch etwas überlegen.“
„Na gut, aber ich behalte mir vor, um Hilfe zu rufen, wenn die Lage zu schwierig wird“, erwiderte Nora. Wir saßen nebeneinander auf einer schmalen Bank in der U-Bahn, die uns in einen Außenbezirk von London brachte. Mein Gefühl, mich in die richtige Richtung zu bewegen, wurde immer stärker.
„Warte ... ich rieche etwas“, sagte Jim, als wir in Islington, einer schicken Gegend im Norden von London, ausstiegen.
„Was? Einen der roten Drachen? Weißt du schon welchen?“
Jim reckte die Nase in die Luft. „Keinen roten Drachen.“
„Was dann? Einen silbernen? Oder blauen?“
„Keinen von ihnen. Besser.“ Jim blieb stehen. „Ein indisches Take-out!“
„Oh, um Gottes ... ich schwöre dir, Dämon, es gibt Zeiten, da bin ich fest davon überzeugt, dass ich ohne dich besser dran wäre.“
Jim grinste Nora an. Ich schnappte mir seine Leine, und wir eilten den belebten Bürgersteig entlang. „Es ist nicht immer leicht, die Situation durch Komik zu entschärfen.“
Nora schwieg, aber sie blickte besorgt drein. Stirnrunzelnd folgte sie mir, und je näher wir dem Ort kamen, an dem sich der rote Drache, der auf mich geschossen hatte, aufhielt, desto langsamer wurde sie.
„Ist alles okay?“, fragte ich, als wir an einer Straßenecke ankamen.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich fühle ... hier ist etwas, Aisling. Etwas Großes.
Spürst du es nicht?“
Ich öffnete mich,
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