Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Koboldkönig gefressen hat.“
Alle drei Männer starrten Jim verblüfft an.
„Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie euch ein anderes Mal. Jetzt möchte ich nur noch nach Hause. Es war nett, euch beide wiederzusehen. Bis bald.“
Ohne auf Drake zu warten, eilte ich aus dem Lokal. Halb hoffte ich, dass René wie durch Magie vor der Tür stehen würde, aber die Straße war leer.
„Ich fahre dich nach Hause“, verkündete Drake.
„Nach Hause?“, fragte ich und machte mich auf das Schlimmste gefasst. „Mein Zuhause bei Nora? Sonst kann ich nirgendwo hin, aber ich will nicht, dass die Kobolde mir folgen und ihr etwas tun.“
„Angesichts dieser Umstände bist du doch sicher auch der Meinung, dass dein Platz bei mir ist, nicht wahr?“, sagte er.
„Es gibt keine Umstände. Ich würde es dir beweisen, wenn ich könnte, aber da ich es nicht kann, musst du mir einfach glauben, bis die Zeit mir recht gibt“, erwiderte ich fest. Als er etwas einwenden wollte, hob ich abwehrend die Hand. Wir standen mitten auf dem Bürgersteig. Das war gewiss nicht der richtige Ort, um über unsere Beziehung zu diskutieren.
„Wir sprechen darüber, wenn wir zu Hause sind“, meinte Drake. „Ich bringe dich zu Noras Wohnung, damit du deine Sachen holen kannst. Dann kannst du mir auch von den Kobolden erzählen.“
Schweren Herzens stieg ich in den Wagen, mit dem István vorgefahren war. Das war der alte Drake, arrogant, stur und egoistisch, ohne jedes Gefühl für Kompromisse. So konnte ich nicht leben. Ich konnte es einfach nicht. Aber konnte ich denn ohne ihn leben?
Ich erzählte ihm, was mit den Kobolden passiert war. Er schwieg, sah aber besorgter aus, als mir lieb war.
Jim plapperte die ganze Zeit über auf dem Weg zu Nora, und es schien ihm egal zu sein, dass niemand auf seine Geschichten einging. Drake blickte mich schweigend an und rieb sich nachdenklich das Kinn. Bei der Geste schmolz die Mauer, die ich um mein Herz errichtet hatte, dahin. Ich liebte diesen Mann. Und da sich das nie zu ändern schien, war es wohl besser, ich hörte endlich auf, mich dagegen zu wehren, und lieber daran zu arbeiten, dass es funktionierte.
Nach gründlichem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass ich Drake noch einmal eine Chance geben würde, wenn er es lernte, Kompromisse einzugehen. Bis dahin würde ich bei Nora bleiben und meine Tage zwischen der Ausbildung zur Hüterin und den Drachen aufteilen.
Es war ein vernünftiger Plan. So konnten Drake und ich unsere Beziehung erforschen ohne den üblichen Stress, den es immer gab, wenn Leute zusammenzogen. Wir hätten Zeit, einander kennenzulernen, uns aneinander zu gewöhnen und unsere Rollen zu akzeptieren. Und wenn die Zeit reif war, würde ich bei ihm einziehen, und wir würden glücklich leben bis ans Ende unserer Tage.
Noras Straße war von der Polizei, der Feuerwehr, Krankenwagen und mindestens hundert Schaulustigen blockiert, die zusahen, wie ein Haus brannte.
Noras Haus.
„Kriege ich ein eigenes Zimmer?“, wandte Jim sich an Drake. „Eins mit einem Wasserbett? Ich wollte immer schon mal ein Wasserbett. Und ich hoffe, du hast Satellitenfernsehen, weil ich ungenießbar werde, wenn ich nicht meine tägliche Dosis Montel bekomme.“
9
Nora war kreidebleich und zitterte am ganzen Leib, aber ihr war anscheinend nichts passiert. Sie stand am Straßenrand und redete mit einer Polizistin.
„Aisling!“, rief sie, als wir uns durch die Menge zu ihr vordrängten. „Da ist sie ja. Das ist meine Mitbewohnerin. Oh, Gott sei Dank, euch ist nichts geschehen. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
„Was ist denn los?“, fragte ich und umarmte sie. „Du bist doch nicht verletzt, oder doch? Ist Paco in Ordnung?“
„Ja. Uns ist nichts passiert; wir waren nicht zu Hause, als das Feuer ausbrach. Ich bin erst hier gewesen, als die Feuerwehr schon da war. Und als das Feuer ausgebrochen ist ... „ Sie brach ab.
„Ich bin nicht daran schuld“, sagte ich rasch. Ich wusste, was sie nicht laut aussprechen wollte. „Ich war noch nicht einmal hier. Ich war den ganzen Tag mit Drake zusammen.“
Nora begrüßte ihn. „Hallo, Drake. Ich freue mich, Sie wiederzusehen.“
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite“, erwiderte er und zog ihre Hand an die Lippen.
„Natürlich hast du das Feuer nicht gelegt“, sagte Nora zu mir. „Das habe ich auch nicht gemeint. Alle Brände, die von dir ausgegangen sind, konnte man ja schnell löschen ... ach Gott. Das ist jetzt ganz
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