Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
den Milliarden Menschen, die diesen Planeten bevölkern, haben Drake und Aisling einander gefunden, um ihr Leben als Ehemann und Ehefrau zu teilen. Sie haben ihre gemeinsame Lebensreise angetreten, deren Beginn wir heute feiern wollen.“
Ich lächelte Drake an, und er drückte meine Hand.
„Eine gute Ehe besteht aus Liebe, Verständnis, Vertrauen und einer Großherzigkeit, die keine kleinlichen Differenzen zulässt und euch füreinander sorgen lässt. Drake und Aisling haben gelobt, das zu tun, und sie haben uns gebeten, heute Zeugen ihres Gelübdes zu werden.“
Die Stimme des seltsamen, kleinen rundlichen Mannes, der sich bereitgefunden hatte, uns zu trauen, hallte laut durch die kleine, abgelegene Kapelle. Paula hatte zwei Wochen gebraucht, um diese Hochzeit zu arrangieren, und ich hatte alle meine Überredungskünste aufgeboten, um sie zum Bleiben zu bewegen. Es waren wesentlich weniger Gäste da als beim ersten Mal - meine Vettern und Cousinen waren längst wieder nach Hause zurückgekehrt, ebenso wie David, der seine Arbeit an der Oregon University wieder aufnehmen musste. Auch die meisten grünen Drachen waren nach Hause gefahren. Aber ein paar waren doch erschienen, ebenso wie meine Freunde.
Warum stieg also plötzlich ein vages Alarmgefühl in mir auf?
„Drake und Aisling, vor euch stehen drei Kerzen, zwei symbolisieren jeden Einzelnen von euch und die dritte eure Einheit. Bitte zündet jetzt jeder eure Kerze an und entzündet dann damit gemeinsam die Hochzeitskerze, wobei ihr darum bittet, dass eure Vereinigung so hell leuchten möge wie die Flammen eurer Kerzen.“
Ich hatte für diese theatralische Inszenierung nicht allzu viel übrig, zündete aber gehorsam meine Kerze an und benutzte sie, um die große Hochzeitskerze anzuzünden, in die ein goldenes Herz graviert war.
Neben mir schniefte Paula glückselig. „Ist das nicht schön?“, flüsterte sie.
Ich nickte und nutzte die Gelegenheit zu einem raschen Blick über die Schulter auf die übrigen Gäste. Pál saß in der ersten Reihe. Er hatte den Arm um Nora gelegt (sie waren so ein schönes Paar). Neben ihnen saß René mit einer hübschen, zierlichen Frau unbestimmten Alters, die er als seine Frau Brigitte vorgestellt hatte. István und Suzanne saßen auf der anderen Seite des Gangs in der ersten Reihe, neben Gabriel und seinen Bodyguards. Gabriel bemerkte, dass ich mich umschaute, und grinste mich an. Ich zwinkerte ihm zu. Es war schön, dass er gekommen war, obwohl er wusste, dass auch Kostya hier sein würde.
Dankbar stellte ich fest, dass Kostya sich hervorragend benahm. Das Verhältnis zwischen Drake und ihm war zehn Tage lang angespannt gewesen, aber kurz vor der Hochzeit hatten sie ein klärendes Gespräch geführt, aus dem Drake mit einer gebrochenen Nase und Kostya humpelnd hervorgegangen war. Zwar gab es keine Annäherung ihrer Standpunkte, aber zumindest redeten die Brüder jetzt wieder miteinander, und ich war zuversichtlich, dass Drake Kostya mit der Zeit schon zur Vernunft bringen würde.
Jim trat mir auf den Fuß.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Mann zu, der gerade über Vertrauen redete und darüber, dass man dem anderen in der Ehe Luft zum Atmen geben müsse. Ich versuchte, ihm zuzuhören, aber das vage Alarmgefühl wurde stärker. Im Geiste ging ich eine Checkliste durch, um festzustellen, was ich übersah.
„Was gibst du, Drake, Aisling als Ausdruck deiner Liebe und Treue?“
Kostya, der neben Drake stand, reichte ihm einen Platinring. Ich lächelte, als ich ihn sah. Drake hatte mir gesagt, Gold an meinem Finger würde ihn zu sehr ablenken. Deshalb hatte er den Ring aus dem (für Drachen) weniger attraktiven Metall fertigen lassen.
„Nimmst du, Drake, Aisling zu deiner Frau? Gelobst du, sie zu ehren und zu achten und in Treue und Liebe mit ihr zu leben von diesem Tag an ...“
„Entschuldigung“, unterbrach ich ihn und wandte mich an Drake. „Irgendetwas stimmt nicht.“
„Aisling!“, stöhnte Paula. „Nicht schon wieder!“
Ein normaler Mann hätte vielleicht erwidert, dass das Einzige, was nicht stimmte, eine Frau war, die ihre lang ersehnte Hochzeit unterbrach, aber Drake war eben kein normaler Mann. Statt mir dumme Fragen zu stellen, fragte er nur: „Ist es gefährlich?“
„Ich glaube schon. Irgendetwas ist nicht richtig.“
Sofort waren Pál und István an Drakes Seite. „Führ Aislings Familie und die Sterblichen zum Seiteneingang hinaus“, sagte er zu Pál. „István , du
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