Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
Begeisterung für Drake steht wohl außer Frage. Aber bei dem Termin heute früh musst du mich bitte entschuldigen, Paula. Ich habe im Moment zu viele Dinge um die Ohren. Kannst du das nicht für mich übernehmen? Du weißt doch, was für eine Zeremonie wir gerne hätten - einfach und kurz, mit anschließendem Empfang. Wenn du möchtest, schicke ich dir meinen Assistenten zur Unterstützung.“
Paula murrte ein wenig, aber nachdem ich ihr versichert hatte, dass sie alles bestimmt viel besser arrangieren würde, als ich es je könnte, zog sie glücklich ab. „Aber schick mir bloß nicht deinen seltsamen Assistenten“, sagte sie, bevor sie ging. „Ich weiß ehrlich gesagt sowieso nicht, warum du ihn behältst. Er erzählt mir ständig, dass sein vorheriger Arbeitgeber wesentlich besser organisiert gewesen sei ...“
Die Tür schloss sich hinter ihr. Ich wandte mich an Jim. „Wohin ist Drake gegangen?“
Der Dämon zuckte mit den Schultern. „Sehe ich aus wie eine Wahrsagerin? Keine Ahnung, wo er hingegangen ist, aber wenn deine Stiefmutter hier herumläuft, wird die Situation heikel.“
„Im Gegenteil. Drake hat das offensichtlich bedacht und ihr die gesamte Hochzeitsorganisation aufgehalst. Naja, ich bringe das Schlimmste besser mal hinter mich, bis Drake zurückkommt. Mein Onkel ist wahrscheinlich unten?“
„Oh ja. Und wie“, erwiderte Jim fröhlich.
Im Geiste wappnete ich mich schon einmal, während ich die Treppe hinunterging.
„Morgen, René. Äh ... hast du meinen Onkel gesehen?“
René verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Er ist im Wohnzimmer. Möchtest du Begleitung?“
„Oh, Gott, ja. Ich hätte gerne ein ganzes Bataillon von dir“, erwiderte ich und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Zu meinem Erstaunen war Onkel Damian nicht allein.
„Nora!“, rief ich aus und umarmte sie.
Sie erwiderte meine Umarmung. „Du hast mir gefehlt. Hallo, Jim.“
„Hey, Nora. Wie geht es Paco? Immer noch so groß wie ein Appetithappen?“
„Selbstverständlich. Chihuahuas werden nicht größer.“
„Was machst du hier?“, fragte ich. „Stehe ich nicht auf der Verbotsliste für Hüter?“
Ihr Blick glitt über meine Schulter. „Ich bin in offiziellen Angelegenheiten der Gilde hier.“
Ich drehte mich um und erstarrte beim Anblick eines der mächtigsten Männer der Anderswelt. „Dr. Kostich. Guten Morgen. Welche Freude, Sie zu sehen“, log ich. Auf einmal hatte ich feuchte Hände.
„Aisling Grey“, sagte er und neigte den Kopf. Schon wie er meinen Namen aussprach, jagte mir Schauer über den Rücken.
„Äh ... Sie haben sich wahrscheinlich schon mit meinem Onkel, Damian Carson, bekannt gemacht?“
„Ja, wir hatten bereits das Vergnügen.“ Nora lächelte freundlich, aber ich spürte, dass ihr etwas Kummer bereitete. Wieder blickte sie zu dem Erzmagier, doch der stand ganz still, anscheinend in die Betrachtung der Drachenstatuen aus Jade und Gold versunken, die auf dem Kaminsims standen. „Wir sind auf Wunsch von Caribbean Battiste hier. Ich wurde gebeten, die Gilde zu vertreten, und Dr. Kostich handelt im Auftrag des Au-delà-Komitees. Wir möchten über die Aufhebung deiner Ächtung sprechen.“
„Wollen wir uns nicht setzen?“ Ich wies auf einen Sessel für Nora, wobei ich Dr. Kostich im Auge behielt. Mein Onkel stand mit dem Rücken zum Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und beobachtete uns aufmerksam. René machte Anstalten, das Wohnzimmer zu verlassen, aber ich schüttelte unmerklich den Kopf. Daraufhin setzte er sich neben Nora und lächelte mich aufmunternd an. „Wie ihr beide wisst, liegt mir sehr viel daran, dass die Ächtung aufgehoben wird, damit ich wieder meine Pflichten als Hüterin wahrnehmen kann. Und die Ausbildung natürlich.“
„Glauben Sie nicht, dass Sie über die Ausbildung für Lehrlinge schon hinaus sind?“, fragte Dr. Kostich und hob einen der Drachen an, um ihn genauer zu begutachten. Seine Stimme klang milde, aber die Aura von Macht, die ihn umgab, entging mir nicht. Ich erinnerte mich nur zu gut daran, wie er in Budapest mein Herz angehalten hatte - ich würde ihn auf keinen Fall unterschätzen.
„Ich glaube, ich hatte mehr praktische Erfahrungen als die meisten Lehrlinge, aber Nora kann sicher bezeugen, dass ich noch nicht sehr geübt darin bin, meine Fähigkeiten unter Kontrolle zu halten. Ich bin sogar noch weit davon entfernt, das volle Ausmaß dieser Fähigkeiten zu begreifen, obwohl ich sie mittlerweile schon besser
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