Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
mir die Tränen weg. „Ich darf rührselig sein.“
„Deswegen brauchst du dich noch lange nicht wie eine Idiotin aufzuführen. Ich habe dir beigebracht, klug und beherrscht zu reagieren und dich in jeder Situation unter Kontrolle zu haben. Und jetzt hör auf zu jammern und benimm dich wie die Aisling, die ich kenne.“
Er hatte recht. Ich straffte meine Schultern, hob mein Kinn und schniefte ein letztes Mal. Drake schloss mich ja nicht aus, weil er es wollte - er war immer stolz auf mich gewesen und darauf bedacht, mich an seiner Seite zu haben. Ich ließ mich von meinen Hormonen steuern, und das half niemandem. Wenn sich etwas ändern sollte, musste ich mich selbst darum kümmern. „Du hast absolut recht. Verdammt, ich bin eine Hüterin. Ich bin die Gefährtin eines Wyvern, und nur das zählt!“
Ich empfand aufrichtige Empörung, ein Gefühl, das sowohl eine reinigende als auch eine belebende Wirkung auf mich hatte.
„So ist es besser.“ Onkel Damian nickte, als ich zum Fenster stürmte und den Vorhang zurückzog.
„Und ich bin eine Dämonenfürstin, einer der sieben Prinzen von Abaddon!“, schrie ich und schüttelte die Faust. „Gott ist mein Zeuge, ich will nie wieder hungrig sein!“
„Äh ...“ Onkel Damian schürzte die Lippen.
„Entschuldigung! Mit mir sind die Pferde durchgegangen. Jim, Traci, ich rufe euch!“
Beide Dämonen erschienen vor mir, und auch René steckte den Kopf zur Tür hinein.
„Ist alles in Ordnung? Wir haben dich schreien gehört.“
„Kommt herein“, sagte ich. „Mir geht es schon viel besser. Ich habe es satt, dass mir alle ins Gesicht spucken. Wenn sie glauben, sie können mich unterbuttern, dann haben sie sich geirrt!“
Jim stieß einen leisen Pfiff aus und warf meinem Onkel einen bewundernden Blick zu. „Ich weiß zwar nicht, was du zu ihr gesagt hast, aber für mich bist du der Onkel des Jahres! Welt, nimm dich in Acht, Aisling ist wieder da!“
„Wir fangen oben an und arbeiten die Liste langsam ab“, sagte ich laut und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Bastian bekommt meine Hilfe, wenn er sie braucht. Die nächsten Punkte sind die Ehrung Baels und die Ächtung. Ich glaube, hier können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Traci, schreib eine E-Mail!“
„Eine was?“, fragte der Dämon entgeistert.
„Eine E-Mail.“
„Allmächtiger! Eine Nachricht muss der Tradition gemäß durch ein schriftliches Dokument übermittelt werden, mit Blut versiegelt und persönlich überbracht.“
„Mag sein. Aber ich bin schließlich die Dämonenfürstin, der ein Software-Unternehmen gehört, schon vergessen? Mit einer E-Mail erreichen wir jeden Einzelnen meiner Angestellten, alle Dämonen in jeder Legion. Und die anderen Dämonenfürsten -Bael ausgenommen.“
„Aber das ... das sind über hunderttausend Dämonen alleine in deinen Legionen ...“ Traci keuchte leicht.
„Du brauchst sie ja nur zu kopieren und einzufügen“, sagte ich freundlich.
„Sag meinen Dienern, sie sollen das Unternehmen zusammenpacken und sich auf Verbannung nach Akasha vorbereiten.“
„Was?“, schrie Traci.
Jim riss die Augen auf. René sah ebenso überrascht aus wie Nora. Und Onkel Damian zeigte den Anflug eines Lächelns.
„Und dann schick eine E-Mail an die anderen fünf Dämonenprinzen - aber nicht an Bael -, und schreib ihnen, ich wolle mich mit ihnen treffen, um über die Zukunft von Abaddon zu sprechen.“
„Die Zukunft ...“ Traci drückte die Hand auf die Brust, als hätte er Schwierigkeiten zu atmen. Er räusperte sich, bevor er fortfuhr: „Was soll ich den anderen Fürsten sagen?“
Ich lächelte meinen Onkel an. Er nickte. „Sag ihnen, ich beabsichtige, Bael zu stürzen und selbst die Herrschaft über Abaddon zu übernehmen.“
Es gab einen lauten Knall, als Traci in Ohnmacht fiel.
18
„Das ist Wahnsinn, das weißt du hoffentlich, oder? Ich glaube, die dunkle Macht hat dir den Verstand vernebelt, und du kannst nicht mehr zwischen clever und unglaublich blöd unterscheiden.“
„Im Gegenteil, ich ergreife die Initiative und übernehme Verantwortung. Das gefällt dir doch sonst immer“, sagte ich zu Jim.
„Mir gefällt aber nicht, wenn du dir etwas beweisen willst und wir dadurch in Schwierigkeiten geraten“, erwiderte Jim.
„Ich rette dich doch immer, bevor es wirklich gefährlich wird.“
„Nicht immer“, antwortete der Dämon und blickte vielsagend auf seine Pfoten.
„Ach, hör doch auf mit deinen Zehen! Du hast
Weitere Kostenlose Bücher