Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
schon okay“, sagte ich und entzog mich ihr. Ich fühlte mich wie ein gesprungenes Glas - jede weitere Berührung würde mich in tausend Stücke zerbrechen lassen.
„Willst du Mitgefühl oder lieber eine blöde Bemerkung?“, fragte Jim, dem ich so viel Klugheit gar nicht zugetraut hätte.
„Eine blöde Bemerkung, bitte“, antwortete ich. Am liebsten hätte ich geschrien oder geweint - oder beides.
„Dann würde ich sagen, lass uns Fiat zusammenschlagen, und du nimmst seinen Platz ein. Dann kannst du alle nach Belieben herumschubsen und zu jedem Sippentreffen gehen.“
Mein Herz krampfte sich zusammen.
„Es reicht jetzt“, fuhr Onkel Damian Jim an.
„Ich wollte sie ja nur aufheitern“, murmelte Jim.
„Sie braucht jetzt keine Aufheiterung“, erwiderte Onkel Damian und marschierte zu einem selten benutzten Zimmer, das ich renovieren lassen wollte, wenn die Hochzeit vorbei war. „Aisling, ich möchte mit dir sprechen.“
Ich schluckte. „Ich weiß, dass du böse auf mich bist, weil ich dich und René mit dem Zauber im Auto eingesperrt habe, aber könnten wir das Gespräch vielleicht verschieben?“ Ich rieb mir den Kopf. Am liebsten hätte ich mich jetzt in mein Bett verkrochen und so richtig ausgeheult.
„Nein“, antwortete er und öffnete die Tür.
„Wir kommen später wieder“, meinte Nora und warf René einen Blick zu, worauf dieser bekräftigend nickte.
„Bleibt hier, es dauert nicht lange“, befahl Onkel Damian.
Seufzend folgte ich ihm in den kleinen, dunklen Raum, Jim wollte sich mir anschließen, aber Onkel Damian hielt ihn davon ab. „Bleib!“, befahl er mit gebieterischer Geste.
„Hey! Ich mag ja wie ein besonders schöner Neufundländer aussehen, aber ich bin kein Hund! Außerdem kann nur Aisling mir Befehle ...“
Onkel Damian knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
„Und?“, fragte ich und hob trotzig das Kinn.
„Lass den Tränen einfach freien Lauf, Aisling“, sagte er.
Einen Moment lang stand ich schweigend da. Die ungeweinten Tränen brannten hinter meinen Augen. „Es ist so schwer!“, heulte ich dann los. „Warum muss alles in meinem Leben so schwer sein?“
Er nahm mich unbeholfen in die Arme, und die liebevolle Berührung brachte meine Tränen zum Überfließen. „Natürlich ist es schwierig. Aber du bist eine Kämpfernatur.“
„Sie wollen mich nicht“, schluchzte ich.
„Glaubst du wirklich, dass Drake das alles egal ist? Selbst ich sehe doch, wie sehr er dich liebt. Kannst du dir nicht vorstellen, dass er dich lieber an seiner Seite sehen möchte, anstatt bei diesem Pornodarsteller? Glaubst du denn, es zerreißt ihm nicht das Herz, dass du nicht mehr zu seinem Clan gehörst?“
Meine Tränen versiegten. „Ich weiß ja, dass er mich liebt. Aber er hat mir nicht genug vertraut, um mir von Kostya zu erzählen, und jetzt will er die Sippenangelegenheiten nicht in meiner Gegenwart besprechen.“
„Vertrauen hat damit gar nichts zu tun“, erwiderte Onkel Damian und reichte mir eine Handvoll Papiertaschentücher. „Diese Drachen sind ein wüster Haufen, und sie könnten Drake große Probleme bereiten, wenn er dich so behandelte, als ob du immer noch seine Stellvertreterin wärst.“
„Nicht die grünen Drachen. Sie unterstützen ihn.“
„Ach so?“ Er warf mir einen scharfen Blick zu. „Dann war es also kein grüner Drache, der letzten Monat versucht hat, ihn zu stürzen?“
Ich zögerte. „Ja, gut. Du hast recht. Aber es tut so verdammt weh, dass er mich jetzt von allem ausschließt.“
„Warst du denn letzten Monat in alles mit einbezogen?“, fragte er.
„Ich ... na ja, eigentlich nicht. Ich hatte so viel mit den Hochzeitsvorbereitungen zu tun, und dann kam mein Verwalter noch ständig mit dieser Sache in Paris auf mich zu. Außerdem musste ich für die Feiertage einkaufen und dekorieren, und ... Es hat auch gar keine Sippenangelegenheiten gegeben, von denen ich ausgeschlossen werden konnte.“
„Solche Dinge hören nicht einfach so auf, sagte er mit finsterem Blick. „Und das kann ich mir bei der Drachensippe auch nicht vorstellen.“
„Also hat er mich schon die ganze Zeit über ausgeschlossen“, sagte ich. Am liebsten wäre ich erneut in Tränen ausgebrochen.
Onkel Damian verschränkte die Arme und warf mir einen strengen Blick zu. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich jedoch auf einmal besser. „Jetzt reiß dich mal zusammen! Das habe ich dir doch beigebracht.“
Ich bin schwanger“, entgegnete ich schniefend und wischte
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