Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
doch noch genug davon.“
„Ich bin nur überrascht, dass Drake dich gehen lässt“, sagte Nora, als wir unser Ziel erreichten. „Er hat sich sehr verändert, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen habe. Früher hätte er dir nicht erlaubt, dass du dich ohne ihn mit anderen Drachen triffst.“
„Oh, er hat sich nicht verändert. Er ist sogar noch schlimmer als früher, wegen des Babys. Aber er weiß ja, dass ich beschützt werde.“
Ihre Augen strahlten hinter den Brillengläsern.
Ich lächelte sie an. „Und ich muss mich alle halbe Stunde bei ihm melden, für den Fall, dass etwas schiefgeht.“
„Nur alle halbe Stunde? Nicht öfter?“, fragte Nora.
„Zu Anfang waren es alle fünf Minuten, und die halbe Stunde hat er mir nur zugestanden, weil er weiß, dass ich nicht alleine bin.“
Ich hoffe nur, du weißt, was du tust“, sagte Jim warnend. „Uns passiert schon nichts. Fiat ist nicht blöd - er weiß ja, dass Drake mich im Auge behält, außerdem habe ich eine außergewöhnliche Hüterin bei mir“, antwortete ich. Ich tätschelte ihm den Kopf und zeigte die Straße hinunter auf ein Schild, auf dem Wyvern’s Nest stand. „Da ist es.“
Nora lächelte. „Theoretisch bin ich ja da, um dir wegen der Ächtung zu helfen, aber was die Gilde nicht weiß, macht sie auch nicht heiß. Allerdings muss ich sagen, Aisling, ich bin mir nicht sicher, ob dein Plan in Bezug auf Abaddon funktioniert.“
„Ich sehe aber keine andere Möglichkeit. Bael muss klar werden, dass ich ihm mehr Probleme bereite, als ich wert bin. So. Was meinen wir?“, fragte ich, als wir vor dem Pub standen. Ich versuchte, durch die Fenster ins Innere zu spähen, aber es war zu dunkel.
„Mir schwant nichts Gutes“, antwortete Jim. „Und ich spüre es, ich werde noch mehr Zehen verlieren“, setzte er seufzend hinzu.
„Grr!“, knurrte ich ihn an. „Wenn du noch einmal, nur ein einziges Mal, deine Zehen erwähnst, werde ich dafür sorgen, dass du überhaupt keine mehr hast!“
„Siehst du?“, sagte er zu Nora. „Sie ist nur noch boshaft. Sie war doch früher nicht so. Die dunkle Macht vernebelt ihr das Hirn.“
Nora unterdrückte ein Lachen. „Was erwartest du eigentlich hier?“, fragte sie mich.
„Entgegen Jims Meinung bin ich mir durchaus bewusst, dass das hier eine Falle sein kann“, erwiderte ich munter. Ich betrat den Pub und blickte mich rasch um.
„Aha. Eine Falle. Das hört sich nach Spaß an“, erklärte Nora und trat neben mich.
René, der an der Theke gesessen hatte, kam auf uns zu. „Ich habe den Pub durchsucht. Er ist sauber.“
Ich nickte ernst und dankte ihm, obwohl ich insgeheim über seine Ausdrucksweise lächeln musste. „Wo ist denn übrigens Onkel Damian?“
„Ich weiß nicht“, antwortete René stirnrunzelnd. „Wir haben uns getrennt, bevor wir den Pub betreten haben, weil er mich gebeten hat, zuerst einmal hinter dem Gebäude nachzusehen. Als ich wieder zum Haupteingang kam, war er nirgendwo zu sehen.“
„Hmm. Vermutlich versteckt er sich irgendwo. Er mag ja solche Aufträge. Je heimlicher, desto besser.“ Ich ließ meine Tasche fallen und blickte mich verstohlen um, als ich sie wieder aufhob. Es war ein typischer Pub mit ein paar kleinen runden Tischen in der Mitte und langen Tischen und Holzbänken an den Wänden, einer Jukebox, einer niedrigen Balkendecke und verschiedenen Leuchtreklamen ... und außer Nora und mir war kein einziges menschliches Wesen hier. „Zumindest lagen wir richtig mit unserer Vermutung, dass es etwas mit den blauen Drachen zu tun hat.“
„Ja, aber welcher Drache hat dich denn gerufen? Fiat oder Bastian?“, fragte René.
„Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet, hoffen aber auf das Beste. Jim, es nützt wahrscheinlich nichts, wenn ich dich frage, ob du Gefahr witterst?“
„Oh ja, ernsthafte Gefahr“, antwortete er und beobachtete einen Kellner, der einen Teller mit Appetithäppchen an uns vorbeitrug. „Ich bin in ernsthafter Gefahr zu verhungern, wenn ihr nicht langsam etwas zu essen bestellt.“
Ich trat einen Schritt vor, und alle im Pub erstarrten zu Salzsäulen. „Hallo. Ich denke, einige von euch wissen sicher, wer ich bin.“
Der Wirt war ein dunkelhaariger Drache mit knallblauen Augen, die von dichten schwarzen Wimpern gesäumt waren. Er stellte ein Glas vor einen Gast und neigte den Kopf. „Du bist die, die so tut als ob.“
Ich räusperte mich. „Ach, du meinst, ich tue so, als ob ich ein blauer Drache sei?“
Er nickte.
„Ah.
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