Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
kränken.
„Danke“, sagte ich leise zu Bastian.
Er nickte, als ich mich erhob. „Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Ich werde dir nie meine ganze Dankbarkeit beweisen können, aber ich stehe tief in deiner Schuld.“
„Was willst du mit ihm machen?“, fragte Onkel Damian und stieß Fiats Körper mit seiner Stiefelspitze an.
Bastian lächelte wieder, ein Lächeln, das dem Fiats so ähnlich war, und doch ganz anders. „Er hat eine anstrengende Zeit hinter sich, findet ihr nicht auch? Er braucht Ruhe. Ich kenne ein friedliches Plätzchen, wo er viel Zeit hat, um über seine Sünden nachzudenken.“
„Ich bin froh, dass du ihn nicht ... äh ... vernichtest“, sagte ich. „Ich mag Fiat zwar nicht, aber ich war noch nie ein Verfechter der Todesstrafe.“
„Eine Liberale“, schnaubte Onkel Damian.
„Politik hat damit nichts zu tun. Ich finde nur nicht, dass eine Herausforderung mit dem Tod enden sollte.“
„Ich habe so viel Blutvergießen in meinem Leben gesehen“, sagte Bastian. „Ich möchte nicht auch noch dazu beitragen. Außerdem betrachte ich es als Ironie des Schicksals, wenn Fiat in dem Gefängnis eingesperrt wird, das er für mich geschaffen hat. Mit der Zeit wird er diese Ironie sicher zu schätzen wissen.“
„Hoffentlich rettet ihn niemand, so wie wir dich gerettet haben“, meinte Jim und beschnüffelte die reglose Gestalt auf dem Boden.
„Nein“, sagte ich streng zu ihm. „Wir wollen gnädig sein in unserem Triumph. Es wird nicht auf den Verlierer gepinkelt.“
„Mann, du gönnst mir aber auch gar keinen Spaß. Wie wäre es denn mit der wortgewaltigen Schnecke da?“
Marta riss die Augen auf, als Jim zu ihr getrottet kam.
Ich lächelte.
19
„... perfekte Gelegenheit, jemanden anzupinkeln - was so oft ja schließlich nicht vorkommt. Halt mir bloß keine Vorträge über ,Würde’. Ein Dämon muss doch auch ein bisschen Spaß haben dürfen!“
„Aisling? Bist du das?“ Paula erschien in der Tür zu Drakes Arbeitszimmer, die Hände in die Hüften gestemmt, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
„Oh, oh“, sagte ich und lächelte sie schwach an. „Habe ich schon wieder einen Termin verpasst?“
„Ich weiß nicht, warum ich eine Hochzeit für dich arrangieren soll, wenn du zu keinem Planungstermin erscheinst! Ehrlich, Aisling, ich bin mit meiner Geduld am Ende, und ich stehe kurz davor, alles hinzuwerfen!“
„Oh, Paula, es tut mir leid ...“
„Weißt du, wie viele Hochzeitsplaner ich in der letzten Woche verschlissen habe? Fünf, Aisling, fünf!“
Ich zuckte zusammen. „Es tut mir wirklich ...“
Sie hob die Hände. „Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie gefragt diese Leute sind? Oder was es kostet, eine Hochzeit Hals über Kopf zu arrangieren?“
„Nein, aber ich bin sicher ...“
„Das ist schier unerträglich!“, schrie sie und begann, um mich herumzumarschieren, „Ich mache das nur noch um deines Vaters und deiner verstorbenen Mutter willen.“
„Und ich bin dir auch wirklich dankbar ...“
Sie holte tief Luft und bedachte mich mit einem Blick, mit dem man die Farbe von Schlachtschiffen hätte abbeizen können. „Da du offensichtlich nicht in der Lage bist, auch nur die kleinste Verantwortung zu übernehmen, habe ich die Feier für dich arrangiert. Sie wird ganz schlicht sein, nur die unmittelbare Familie und die wenigen Freunde, die dir noch verblieben sind.“
Ich war erleichtert. „Das klingt gut, Paula. Ich weiß, es war nicht leicht für dich, aber du musst mir mildernde Umstände zubilligen ...“
„Es wird keinen Empfang geben“, fuhr sie ungerührt fort. „Kein Bankett. Keine Tanzkapelle. Keine Dekoration.“
Ich versuchte, mir ein Lächeln abzuringen. „Okay.“
„Wenn du auch nur die Spur eines Gewissens hättest, würdest du jedes einzelne Hochzeitsgeschenk zurückschicken, das du von den Gästen bekommen hast, die sich die Zeit genommen und die Mühe gemacht haben, zu deiner ersten Hochzeit zu kommen.“
„Absolut“, sagte ich kläglich und ging auf die Treppe zu.
Sie überholte mich und drückte mich gegen das Geländer. „Die Hochzeit ist für morgen um vier Uhr nachmittags angesetzt, im Büro der einzigen Person in ganz England, die dich noch dazwischenschieben konnte. Wenn du diesen Termin nicht einhältst, werden dein Vater und ich sofort abreisen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Ich nickte heftig. „Vollkommen klar.“
Sie schnaubte, warf mir einen letzten,
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