Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
Räumen zu ziehen.
„Nein“, widersprach ich und hielt mich am Türrahmen fest. „Ich will erst sehen, ob Bastian Fiat in die Schranken verweist.“
„Es ist zu gefährlich. Dieser idiotische Drache hat gerade gedroht, dich zu töten.“
Jim lachte bellend. „Todesdrohungen sind ein alter Hut für Ash.“
„Das ist wahr“, sagte ich zu meinem Onkel. „Vom ersten Tag an haben die Leute versucht, mich umzubringen. Aber ich habe überlebt, und ein paar Drohungen von Fiat machen mir nichts ...“
Ein Schuss knallte, Onkel Damian drückte mich gegen die Wand und schützte mich mit seinem Körper.
„Mir ist nichts passiert!“, rief ich und schob ihn weg, um mich nach meinen Freunden umzusehen.
Nora hockte neben René hinter der Theke. Ich reckte den Kopf, um sehen zu können, was passiert war. Offensichtlich war einer von Bastians Begleitern getroffen worden. Er wälzte sich in seinem Blut am Boden. Eine Frau riss schluchzend sein Hemd auf, um nachzuschauen, wie schwer er verletzt war.
Fiat hob Bastian mit einer Hand hoch und rammte ihn gegen die Wand. Ein anderer Drache trat hinzu und hob die Pistole auf, die Bastian Fiat anscheinend aus der Hand geschlagen hatte. Unsicher hielt er sie fest, als wüsste er nicht, was er damit tun sollte.
Onkel Damian sprintete an mir vorbei und riss dem verblüfften Drachen die Waffe aus der Hand, bevor dieser wusste, wie ihm geschah.
„Onkel, nicht ...“, setzte ich an, als Onkel Damian auch schon die Waffe auf Fiat richtete.
„Mir reicht es“, sagte er, aber bevor ich ihn aufhalten konnte, hatten sich schon zahlreiche Drachen auf ihn gestürzt, und ich sah nur noch fliegende Fäuste.
„Hört sofort auf!“, brüllte ich und sprang hinzu. So schnell ich konnte, belegte ich sie mit Zaubern. Nora kam mir zu Hilfe und band die Drachen am Boden fest, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnten.
René warf sich auf sie und räumte sie zur Seite, bis er schließlich zu Onkel Damian vorgedrungen war.
„Es reicht jetzt wirklich!“ Ich warf den übrigen Drachen einen finsteren Blick zu, und sie wichen zurück, mit Ausnahme der Frau, die Marta hieß. Sie knurrte etwas und ging auf mich los, die Hände zu Klauen gekrümmt. Jim sprang sie an, sodass sie rückwärts gegen einen Tisch flog. Rasch band ich sie und belegte sie außerdem mit einem Schweigezauber, um mir nicht ständig ihre Schimpfworttiraden anhören zu müssen.
Dann wandte ich mich wieder zu Fiat, der Bastian mit beiden Händen um den Hals gepackt hielt und würgte.
„Du wolltest mich zur Gefährtin. Hier bin ich, und ich sage dir, hör sofort auf!“, schrie ich Fiat an.
„Aisling, bleib hier!“, brüllte mein Onkel.
Nora legte hastig einen Schutzzauber über mich, der kurz an den Rändern aufschimmerte.
Eigentlich wollte ich mich nicht an Fiats Feuer bedienen, um Stärke daraus zu gewinnen, weil es mir wie Verrat an Drake vor kam, aber ich hatte keine Zeit, um mir über meine Gefühle klar zu werden. Ich zog es einfach an und schickte es kraftvoll wieder zu Fiat zurück. Natürlich richtete es keinen Schaden bei ihm an, aber es lenkte ihn immerhin so weit ab, dass er Bastian losließ.
„Maiala“, knurrte er und wirbelte zu mir herum.
„Ja, meinetwegen. Bastian, tu es.“
Bastian erhob sich mühsam mithilfe seines ihm verbliebenen Begleiters. Sein Gesicht war rot angelaufen, und seine Augen loderten vor Wut. Die beiden waren sich wirklich bemerkenswert ähnlich, aber zum Glück nur äußerlich.
„Bei den Gesetzen der erlauchten Sippe der blauen Drachen fordere ich, Bastiano de Girardin Blu, rechtmäßiger Wyvern in der Erbfolge, hiermit offiziell Sfiatoio del Fuoco Blu heraus.“
Fiat stieß ein hysterisches Lachen aus, bei dem ich unwillkürlich an Zwangsjacken und lebenslange Medikamenteneinnahme denken musste. „Du hast dreimal versucht, mir die Sippe abzunehmen, und bist dreimal gescheitert. Wie kommst du auf die Idee, dass es dir dieses Mal gelingen könnte?“
Bastian hatte Fiat schon einmal herausgefordert?
„Oh Mann, das klingt nicht gut“, murmelte Jim.
„Ja. Er hat mir gar nicht gesagt, dass er Fiat mehrmals herausgefordert und verloren hat.“ Zweifel beschlichen mich. Ich war mir so sicher gewesen, dass Bastian Hilfe brauchte, um aus seinem Gefängnis zu entkommen, aber ich hatte nie bedacht, dass Fiat vielleicht einfach zu stark war, um besiegt zu werden. Wenn er jetzt versagte ... Ich schauderte bei dem Gedanken. „Ich will mir lieber nicht ausmalen, wie Fiat mich
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