Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
anderes erwarten.“
„Keineswegs. Das ist nur ein Zeichen von Drachenarroganz!“
„Das lässt du dir von deiner Frau gefallen?“ Kostya marschierte wieder zum Fenster. „Du erlaubst ihr, dir Vorschriften zu machen, Bruder?“
Meine Nackenhaare sträubten sich. „Hey! Ich bin kein ...“, wollte ich loslegen, aber Drake unterbrach mich.
„Aisling ist in jeder Hinsicht meine Gefährtin. Sie besitzt Erfahrungen in Angelegenheiten, die uns fremd sind, und ich schätze ihre Meinung. Es geht nicht darum, dass sie mein Leben regiert. Wir sind Partner, und daran wird sich nichts ändern.“
„Wenn ich dich nicht schon wahnsinnig lieben würde, dann hättest du es mit dieser Rede erreicht“, erklärte ich und gab ihm einen Kuss.
„Sie trägt dein Kind!“, warf Kostya ein. „Erlaubst du ihr tatsächlich, dass sie sich und deinen Sohn in Gefahr bringt?“
„Räumt das Deck!“, rief Jim und zog sich in eine Ecke zurück. „Feuer frei!“
„Langsam gehst du mir auf die Nerven!“, sagte ich und erhob mich. Drake wollte mich festhalten, aber ich riss mich los und baute mich vor Kostya auf. „Ich wollte dich gernhaben, weil du Drakes Bruder bist und damit Teil meiner Familie, aber das hier geht zu weit. Du beleidigst und erniedrigst mich, und das lasse ich mir nicht gefallen!“
Kostya wirkte schockiert. Er warf Drake einen empörten Blick zu, und eine kleine Rauchwolke entwich seinem Mund, als er stotterte: „So sprichst du mit mir?“
„Ja, das tue ich. Das ist mein Haus, und du hast gerade meinen zukünftigen Ehemann beleidigt.“
„Ich würde meinen Bruder nie beleidigen ...“
„Das hast du aber getan, du arroganter Drache! Glaubst du im Ernst, dass Drake jemals zulassen würde, dass mir etwas geschieht? Er würde lieber sterben - was ich aber nicht zulasse. Außerdem beleidigst du uns beide, indem du erklärst, wir würden unser Kind in Gefahr bringen.“
Flammen schossen über den Boden. Jim jaulte und brachte sich in Sicherheit.
„Zügele deine Wut“, wies Drake seinen Bruder zurecht. István sprang auf, um das Feuer auszutreten.
Wütend wandte Kostya sich erneut an Drake. „Hast du nichts zu dem schändlichen Benehmen deiner Frau zu sagen?“
„Wenn du mich vor zwei Monaten gefragt hättest, hätte ich wahrscheinlich eine Menge zu sagen gehabt, vor allem über Frauen, die ihren Platz nicht kennen“, antwortete Drake amüsiert. „Aber seitdem habe ich gelernt, dass es eine Frau gibt, deren Platz an meiner Seite ist, und ich möchte sie nirgendwo anders haben.“
„Du“, ich zeigte auf Drake, „bist der hinreißendste Mann auf der ganzen Welt. Du hingegen ...“, ich warf Kostya einen finsteren Blick zu, „... bist beinahe so schrecklich wie er, als ich ihn traf. Je eher du dich änderst, desto besser für uns alle.“
„Ich dulde es nicht, dass man so unverschämt mit mir spricht!“, schrie Kostya.
Ein Ring aus Feuer flammte um ihn herum auf. Ich ballte die Fäuste und musste mich zusammenreißen, um ihn nicht durch einen Zauber zum Schweigen zu bringen.
„Schrei Aisling nicht an.“ Drake sprang auf und zog mich hinter sich. Er bedachte seinen Bruder mit einem gefährlichen Blick. „Ich erlaube weder dir noch unserer Mutter, so mit ihr zu sprechen. Sie ist meine Gefährtin, und du wirst ihr den gleichen Respekt erweisen wie mir.“
„Du nimmst dir viel heraus, kleiner Bruder!“, antwortete Kostya warnend. „Vergiss nicht, mit wem du sprichst.“
Drake bekam Drachenaugen. Pál und István sprangen auf und bezogen Position hinter Kostya. Der Feuerring um Kostya wurde höher. „Ich habe nicht vergessen, wer oder was du bist“, antwortete Drake leise. „Aber du hast anscheinend vergessen, was du Aisling verdankst.“
Kostya sah aus, als wolle er jeden Moment explodieren, aber es gelang ihm, seine Emotionen zu zügeln. Er nickte Drake knapp zu und begann erneut, im Zimmer auf und ab zu gehen.
Die Spannung im Raum ließ nach. Pál und István setzten sich wieder. Jim spitzte die Lippen und pfiff unmelodisch vor sich hin.
Drake zog mich wieder auf seinen Schoß und sagte ein wenig erschöpft: „Wir sollten uns nun wieder weniger hitzigen Themen zuwenden. Pál?“
Ich lauschte interessiert Pál s Bericht über Fiats Haus in Italien. Offensichtlich hatten die grünen Drachen Fiat ausspioniert, und ich fragte mich unwillkürlich, ob das die anderen Sippen mit uns wohl auch so machten. Eine halbe Stunde später hatten wir einen grundlegenden Plan gefasst ...
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