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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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an der hohen Rückwand des Hangars und beobachtete die Arbeiten von dort aus.
    Sie wollte nur alleine sein.
    Ein Larry fragte sie nach ihren Wünschen. Tee? Kaffee? Oder etwas zu essen?
    Sie verneinte und schickte den Larry weg.
    Das tägliche Leben in der Unit Eleven funktionierte wieder.
    Die Luft im Hangar roch nach verbranntem Metall. Ungesund und ein wenig vergiftet, aber Caitlyn atmete sie beinahe lustvoll ein.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis die erste Person geborgen wurde.
    Werfel rannte herbei, drehte aber gleich wieder ab und lief weiterhin unruhig hin und her. Es war ein Mädchen mit dem Namen Corveth. Verotroicx schien sie zu kennen, anscheinend gehörte sie zu dem engen Kreis um Charlotte Sternberg. Caitlyn war der Name gänzlich unbekannt. Corveth war bewusstlos und hatte laut dem Medo-Larry innere Verletzungen davongetragen. Royce wurde als Nächste herausgetragen. Sie war bei Bewusstsein und wurde von einer humpelnden Jenaveve begleitet. Werfel kam heran und blieb dann doch wie ein dummer Junge in einiger Entfernung stehen.
    Caitlyn stand auf und ging hinüber zu Royce, deren Haarfarbe in diesem Moment von Mystic-Amethyst zu Darkred-Danger wechselte. Die Bergungsleute lachten begeistert und klatschten vehement Beifall.
    Erleichterung an allen Orten.
    Khartum kletterte ohne Hilfe über das Wrack. Als sie Verotroicx erblickte, zögerte sie einen Moment und fiel ihm dann um den Hals. Tränen liefen ihr über das Gesicht und ihre Schultern bebten unter der sich lösenden Anspannung.
    Abermals hallten begeisterte Rufe der Bergungsmannschaft durch den Hangar.
    Caitlyn wandte sich ab und beugte sich zu Royce hinunter, die sofort nach ihrer Hand suchte. »Wir haben Leila nicht retten können, Miss Mulholland«, sagte Royce mit matter Stimme. »Sie blieb bis zuletzt in der Navigation und hat das Schiff in den Wandler gesteuert.«
    Caitlyn nickte stumm. Sie hatte so etwas befürchtet.
    Trotzdem – eine rechte Trauer wollte bei ihr nicht aufkommen. Sie hatte zu dem Wesen keine Beziehung aufbauen können. Bei den Mädchen mag es anders gewesen sein.
    Wenn sie es ganz nüchtern betrachtete, war es vielleicht ganz gut so. Wer wusste schon, was der Scrag-Spion in Leila noch alles hätte anstellen können.
    Mit einem neugierigen Blick sah sie noch einmal zu Khartum und Verotroicx hinüber. Die beiden diskutierten nun eifrig und betrachteten immer wieder das Wrack des Shuttles. Caitlyn meinte, dabei die eine oder andere zufällige Berührung zu bemerken.
    Und wenn schon.
    Heute ist heute und morgen ist morgen.
    Unter dem Jubel der Bergungsmannschaft begleitete Caitlyn den Medo-Larry mit Royce in die MEDICAL , vorher jedoch klopfte sie im Vorbeigehen Werfel hart auf den Rücken und schob ihn energisch in Richtung Jenaveve.
    Als sie noch einmal zurückblickte, wurde sie Zeuge einer ungelenken Umarmung der beiden.
    Wenigstens ein weiteres kleines Glück.
        
     

29
    f mp  =  Mittelwert der Präzession
     
    Victoria Lacey wachte am nächsten Tag wie gerädert auf.
    Anfangs hatte sie vor lauter Erschöpfung tief geschlafen, aber in der zweiten Hälfte ihres Schlafes wurde sie von Albträumen geplagt.
    Es waren realistisch wirkende Albträume gewesen, die sich mit noch realistischer wirkenden Wachträumen abgewechselt hatten.
    Nach einem weiteren furchtbaren Traumerlebnis stand sie schließlich auf. Ihr erster Gedanke galt dem Lync, der ihr auf dem Frame den aktuellen Standort der Unit Eleven zeigte.
    Es war tatsächlich wahr geworden. Das Schiff stand nun etwa 20 Lichtjahre entfernt von Drake. Ken Carruther, der die Schiffsleitung übernommen hatte, wollte ganz sichergehen und hatte Arthur angewiesen, den nächsten Durchgang so bald wie möglich durchzuführen. Anschließend wurde das Schiff von der FORCE gründlich durchsucht. Zur Erleichterung aller wurden aber weder ein auf Rache sinnender Cobo Ya Ya noch ein versprengter Scrag entdeckt.
    Cobo Ya Ya. Ein Wort wie aus einem verdrängten Horror- TD aus der Vergangenheit. Victoria schüttelte sich angewidert.
    Mit einem weiteren Lync aktivierte sie den letzten Scan der beim Drake-System zurückgelassenen Barke. Auf dem Scan war der aktuelle Zustand des Systems zu sehen: eine riesige dunkelrote Wolke, vor der ein verschwommener und zunehmend verblassender Wirbel schwebte. Die Cobo Ya Ya gehörten endgültig der Vergangenheit an.
    Jedenfalls in meinem Leben, dachte Victoria.
    Elisabeth Regina hatte ihr keine Hoffnung für die ferne Zukunft gemacht.

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