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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Klinge fegte auf sie zu. Perfekt geführt. Sie konnte in die Höhe springen, sich auch wegrollen oder was immer versuchen, die Waffe würde sie treffen und vernichten.
    Sie würde durch ihren Körper schneiden und ihn in zwei Teile trennen. Das alles schoss der Cavallo in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf, und sie musste auch zugeben, dass sie sich noch nie so hilflos gefühlt hatte.
    Plötzlich war der Schatten da!
    Nicht der der Sense. Etwas anderes fegte heran und griff blitzschnell zu.
    Ihre Haare wurden ebenso in die Höhe gerissen wie sie. Jemand schleuderte Justine zur Seite hinweg, ließ sie aber nicht wieder fallen, sondern riss sie in die Höhe.
    Das Rauschen in ihrer Nähe erschreckte sie, aber die verdammte Waffe traf nicht. Hautnah verfehlte die Klinge ihren Körper, während sie über sich das heftige Flattern von Schwingen vernahm und sie dabei immer höher gezerrt wurde.
    Die blonden Haare waren so dicht und stark wie eine Stahltrosse.
    Sie rissen nicht, und Justine verspürte auch keine Schmerzen. Nur der Wind fegte durch ihr Gesicht, aber dieses Geräusch wurde bald von einem anderen abgelöst.
    Über sich hörte sie das Lachen. Und dieses Lachen kannte sie. So lachte nur Will Mallmann, alias Dracula II. Jetzt war ihr klar, wer sie gerettet hatte.
    Mallmann jagte mit ihr noch höher in den dunklen Himmel der Vampirwelt. Da Justines Kopf nach oben gerissen wurde, schaffte sie es nicht, einen Blick in die Tiefe zu werfen. Sie wollte sehen, wie der Schwarze Tod reagierte, denn eine Verfolgung war für ihn kein großes Problem.
    Mallmann gab ihr nicht die Chance. Er riss und zerrte sie mit. Seine mächtigen Schwingen bewegten sich auf und ab. Zwischen ihnen sah sie sein Gesicht und auch den Körper. Das D auf der Stirn, das blutrot glühte, das verzerrte Grinsen, und wieder hörte sie sein Lachen. Jetzt klang es in ihren Ohren wie die beste Musik.
    Justine wusste nicht, ob sie einen Schock erlitten hatte. Sie war eine Blutsaugerin und kein Mensch, auch wenn sie so aussah, aber es gab keine Gefahr mehr. Sie musste nicht um ihr Leben fürchten, zumindest nicht sofort, und nur das allein zählte.
    Er flog mit ihr weiter. Vom Schwarzen Tod war nichts zu sehen, und auch seine Helfer, die Vampirmonster, die in dieser Welt so schrecklich aufgeräumt hatten, hielten sich zurück. Sie waren stärker als die alten Vampire, die hier lebten und nach Blut dürsteten.
    Vor Justines Augen waren die bleichen, ausgemergelten Körper zerrissen worden. Die Vampirwelt war nicht mehr das, was sie einmal gewesen war. Schon jetzt nicht mehr. Und es würde weitergehen, da war sich Justine sicher.
    Nur das Rauschen der Luft war zu hören, als Mallmann mit ihr seine Kreise flog. Wie eine Fliege hatte er sie vom Boden aufgefischt und hatte ihr somit bewiesen, wer in dieser Welt wirklich das Sagen hatte.
    Justine hatte sich im Geheimen ausgerechnet, die Vampirwelt übernehmen zu können. Als Herrscherin hätte sie hier einen idealen Rückzugsort gehabt, aber das war nicht mehr möglich. Diese Gedanken verschwanden aus ihrem Kopf, als hätte der Flugwind sie weggeweht.
    Dann merkte sie, dass sie sanken. Sie verloren an Höhe und sackten langsam in die Tiefe. Mallmann veränderte den Griff nicht. Er hielt ihre Haare nach wie vor fest. Erst als sie dicht über den dunklen Boden hinwegflogen, ließ er sie los.
    Die Cavallo fiel nach unten, prallte auf und lief wie ein gelandeter Fallschirmspringer vor, ehe sie stoppte.
    Geschafft!
    Aber auch in Sicherheit?
    Justine drehte sich auf der Stelle, um sich zu orientieren. Was sie sah, kam ihr bekannt vor, und sie war froh, sich an diesem Ort aufhalten zu können.
    Die schnelle Drehung!
    Da war die Hütte. Das dunkle Haus. Der Zugang zu anderen Welten. Perfekt.
    Sie begann zu lachen. Das musste einfach raus. Justine konnte nicht anders. Ihr Vampirdasein war gerettet, sie konnte aufatmen, obwohl sie selbst nicht zu atmen brauchte, aber das war ihr egal.
    Dafür drang aus ihrem Mund ein erleichtertes Zischen, und sie hatte das Gefühl, wegzuschweben.
    Mallmann kümmerte sich nicht um sie. Er stand da und hatte sich wieder zurück in einen Menschen verwandelt, obwohl er dies nicht war, sondern ein gefährlicher Blutsauger in menschlicher Gestalt.
    Auf der Stirn glühte weiterhin der Buchstabe, das D, das ihn als Nachfolger des echten Dracula auswies.
    Er sagte kein Wort.
    Beide schauten sich an, und als Justine die Gesichtszüge des Vampirs musterte, verschwand das erleichterte

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