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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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passiert?«, fragte er.
    »Das Shuttle ist im Schiff, aber wir werden von den Cobo Ya Ya verfolgt.«
    »Verstehe. Was ist mit dem zweiten Shuttle?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin gleich da.« Sie versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht ganz. Mit einem enttäuschten Laut sank sie wieder zurück.
    Ein Medo-Larry huschte an ihr vorbei. Sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen. Charlotte Sternberg lag auf der Bahre. Wieso Charlotte Sternberg? Sie war doch auf Pearl zurückgeblieben. Doch dann erinnerte sie sich an eine Andeutung von Verotroicx, sie sei letztendlich doch auf der Timeless geblieben.
    Wütend schüttelte sie den Kopf. Das war nicht gerecht. Gute Menschen hatten auf dieser Expedition ihr Leben gelassen. Sie waren Opfer von Plänen der Sternbergs geworden.
    Charlotte Sternberg war kein guter Mensch. Sie hatte es nicht verdient. Selbst Hyatt Sternberg hätte es mehr verdient gehabt. Von Tamini gar nicht zu reden.
    Zwei weitere Medo-Larrys kamen an ihr vorbei. Zwei junge Mädchen lagen auf ihnen. Die eine war eine Asiatin, sie war Caitlyn fremd, bei der anderen handelte es sich um Roberta Galore, die Ärztin. Beide hatten schwere Verbrennungen erlitten.
    Caitlyn sah zu dem Shuttle hinüber. Werfel stand wieder auf den Beinen, neben ihm erkannte sie die schmächtige Gestalt von Edda. Ihr rotes Halstuch hatte sie fest um ihr Handgelenk gewickelt.
    Fünf Personen. Das Shuttle war demnach voll besetzt gewesen.
    Es fehlten nach Caitlyns Wissen noch Khartum, Jenaveve, Royce – und Leila. Vielleicht noch jemand anders. Die genaue Anzahl der Personen, die sich auf der Timeless befunden hatte, war ihr nicht bekannt.
    Sie spürte eine Bewegung. Verotroicx kroch gebückt wie ein alter Mann neben sie. Sein Gesicht hinter der Helmscheibe wirkte eingefallen und verzerrt. Er deutete auf seinen Frame, der neben ihm schwebte. Faith war dort zu sehen.
    Caitlyn aktivierte ebenfalls ihren Frame.
    »… es bleibt uns keine andere Möglichkeit«, sagte Faith soeben. »Das zweite Shuttle ist von Schiffen der Cobo Ya Ya umringt. Sie bestreichen die Umgebung mit den Materieverdichtern im Salventakt. Zusätzlich fliegen zwei Blades auf Parallelkurs zu dem Shuttle, die Unmengen von Scrags ausschleusen. Wenn wir dort auftauchen, sind wir in der nächsten Sekunde nur noch Asche. Wir haben errechnet, dass uns noch nicht einmal eine Zehntelsekunde bleibt, das Shuttle einzufangen und zu verschwinden.«
    Caitlyn sah Verotroicx verständnislos an.
    »Wovon spricht sie überhaupt?«, fragte sie ihn.
    Er winkte ab und setzte das Gespräch mit Faith fort. Dabei sah er mit grimmigem Gesicht in die Weite des Hangars hinein.
    Weitere Wellenfronten erreichten das Schiff. Seit Caitlyn wusste, dass sie von den Salven der Materieverdichter stammten, bekamen sie eine andere Gewichtung. Es war Krieg. Krieg zwischen den Menschen und den Cobo Ya Ya. Ein kleines Lachen brach aus ihr heraus.
    Was sonst? Die Menschen waren gerade dabei, einer Rasse die Freiheit zu nehmen, und zwar für immer. Ganz gleich, welche Verbrechen vorher zugrunde lagen. Die Schuldfrage blieb bei einem Krieg außen vor. Die Cobo Ya Ya wollten wenigstens ihre Rache und setzten alle Mittel ein, um sie zu bekommen. Es sah nicht danach aus, als wollten sie Gefangene machen.
    Werfel und Edda kamen heran. Beide hatten Verbrennungen im Gesicht davongetragen, die von den Medo-Larrys notdürftig behandelt worden waren.
    »Was ist mit dem zweiten Shuttle?«, fragte Werfel barsch und setzte sich Caitlyn gegenüber.
    Sie zuckte mit den Schultern. An den herben Ton des Wissenschaftlers würde sie sich nie gewöhnen. Sie verwies auf Verotroicx, der immer noch mit Faith sprach.
    Werfel ließ sich nicht abweisen. Seine Stimme wirkte jämmerlich, als er sagte: »Jenaveve ist im zweiten Shuttle. Wir sind getrennt worden.« Er fuchtelte mit seinen Händen vor Caitlyns Gesicht herum, wie wenn sie begriffsstutzig wäre. Ihr kam der Verdacht, dass er unter einem Schock stehen könnte.
    Edda kam ihr zu Hilfe, indem sie sich niederkniete und beruhigend ihre Hände auf seine Schultern legte. Dann schilderte sie kurz das Geschehen auf der Timeless. »Es war sehr hart. Das Schiff war kurz vor dem Wandler nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Auch ein Durchgang war nicht mehr möglich. MOSES war ausgefallen. Die Timeless war ein Wrack, das jeden Moment auseinanderzubrechen drohte. Überall herrschte eine enorme Hitze. Die Shuttles waren unsere einzige Chance. Wir mussten uns mehr oder weniger einzeln zu

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