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Dramatische Werke

Dramatische Werke

Titel: Dramatische Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schiller
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Verbrechen?
Ich habe eine gute That gethan,
Ich hab' das Reich von einem furchtbarn Feinde
Befreit und mache Anspruch auf Belohnung.
Der einz'ge Unterschied ist zwischen Eurem
Und meinem Thun: Ihr habt den Pfeil geschärft
Ich hab' ihn abgedrückt. Ihr sätet Blut
Und steht bestürzt, daß Blut ist aufgegangen.
Ich wußte immer, was ich that, und so
Erschreckt und überrascht mich kein Erfolg.
Habt Ihr sonst einen Auftrag mir zu geben?
Denn stehnden Fußes reis' ich ab nach Wien,
Mein blutend Schwert vor meines Kaisers Thron
Zu legen und den Beifall mir zu holen,
Den der geschwinde, pünktliche Gehorsam
Von dem gerechten Richter fordern darf.
(Geht ab.)
Zwölfter Auftritt.
    Vorige ohne Buttler. Gräfin Terzky tritt auf, bleich und entstellt. Ihre Sprache ist schwach und langsam, ohne Leidenschaft.
    Octavio (ihr entgegen).
O Gräfin Terzky, mußt' es dahin kommen?
Das sind die Folgen unglücksel'ger Thaten.
    Gräfin.
Es sind die Früchte Ihres Thuns – Der Herzog
Ist todt, mein Mann ist todt, die Herzogin
Ringt mit dem Tode, meine Nichte ist verschwunden.
Dies Haus des Glanzes und der Herrlichkeit
Steht nun verödet, und durch alle Pforten
Stürzt das erschreckte Hofgesinde fort.
Ich bin die Letzte drinn, ich schloß es ab
Und liefre hier die Schlüssel aus.
    Octavio (mit tiefem Schmerz).
O Gräfin,
Auch mein Haus ist verödet!
    Gräfin.
Wer soll noch
Umkommen? Wer soll noch mißhandelt werden?
Der Fürst ist todt, des Kaisers Rache kann
Befriedigt sein. Verschonen Sie die alten Diener,
Daß den Getreuen ihre Lieb' und Treu'
Nicht auch zum Frevel angerechnet werde!
Das Schicksal überraschte meinen Bruder
Zu schnell, er konnte nicht mehr an sie denken.
    Octavio.
Nichts von Mißhandlung! Nichts von Rache, Gräfin!
Die schwere Schuld ist schwer gebüßt, der Kaiser
Versöhnt, nichts geht vom Vater auf die Tochter
Hinüber, als sein Ruhm und sein Verdienst.
Die Kaiserin ehrt Ihr Unglück, öffnet Ihnen
Theilnehmend ihre mütterlichen Arme.
Drum keine Furcht mehr! Fassen Sie Vertrauen
Und übergeben Sie sich hoffnungsvoll
Der kaiserlichen Gnade.
    Gräfin (mit einem Blick zum Himmel).
Ich vertraue mich
Der Gnade eines größern Herrn – Wo soll
Der fürstliche Leichnam seine Ruhstatt finden?
In der Karthause, die er selbst gestiftet,
Zu Gitschin ruht die Gräfin Wallenstein;
An ihrer Seite, die sein erstes Glück
Gegründet, wünscht' er, dankbar, einst zu schlummern.
O, lassen Sie ihn dort begraben sein!
Auch für die Reste meines Mannes bitt' ich
Um gleiche Gunst. Der Kaiser ist Besitzer
Von unsern Schlössern, gönne man uns nur
Ein Grab noch bei den Gräbern unsrer Ahnen.
    Octavio.
Sie zittern, Gräfin – Sie verbleichen – Gott!
Und welche Deutung geb' ich Ihren Reden?
    Gräfin (sammelt ihre letzte Kraft und spricht mit Lebhaftigkeit und Adel).
Sie denken würdiger von mir, als daß Sie glaubten,
Ich überlebte meines Hauses Fall.
Wir fühlten uns nicht zu gering, die Hand
Nach einer Königskrone zu erheben –
Es sollte nicht sein – doch wir denken königlich
Und achten einen freien, muth'gen Tod
Anständiger als ein entehrtes Leben.
– Ich habe Gift . . . . .
    Octavio.
O rettet! Helft!
    Gräfin.
Es ist zu spät.
In wenig Augenblicken ist mein Schicksal
Erfüllt. (Sie geht ab.)
    Gordon.
O Haus des Mordes und Entsetzens!
    (Ein Kurier kommt und bringt einen Brief.)
    Gordon (tritt ihm entgegen).
Was gibt's? Das ist das kaiserliche Siegel.
    (Er hat die Aufschrift gelesen und übergibt den Brief dem Octavio mit einem Blick des Vorwurfs.)
    Dem Fürsten Piccolomini.
    (Octavio erschrickt und blickt schmerzvoll zum Himmel.)
    (Der Vorhang fällt.)
     

 
Maria Stuart
    Trauerspiel in fünf Aufzügen
    1800
     
     
     
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Maria Stuart

Personen:
    Elisabeth, Königin von England
    Maria Stuart, Königin von Schottland, Gefangne in England
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    Georg Talbot, Graf von Shrewsbury
    Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Großschatzmeister
    Graf von Kent
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    Mortimer, sein Neffe
    Graf Aubespine, französischer Gesandter
    Graf Bellievre, außerordentlicher Botschafter von Frankreich
    Okelly, Mortimers Freund
    Drugeon Drury, zweiter Hüter der Maria
    Melvil, ihr Haushofmeister
    Burgoyn, ihr Arzt
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    Margareta Kurl, ihre Kammerfrau
    Sheriff der Grafschaft
    Offizier der Leibwache
    Französische und englische Herren
    Trabanten
    Hofdiener der Königin von England
    Diener und Dienerinnen der

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