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Dramatische Werke

Dramatische Werke

Titel: Dramatische Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schiller
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Alles in Bewegung setzen!
Wie wird der Herzog diese Schreckenspost
Aufnehmen! – Wäre nur mein Mann zurück
Vom Gastmahl! Ob der Herzog wohl noch wach ist?
Mir war's, als hört' ich Stimmen hier und Tritte,
Ich will doch hingehn, an der Thüre lauschen.
Horch! Wer ist das? Es eilt die Trepp' herauf.
Neunter Auftritt.
    Gräfin. Gordon. Dann Buttler.
    Gordon (eilfertig, athemlos hereinstürzend).
Es ist ein Irrthum – es sind nicht die Schweden.
Ihr sollt nicht weiter gehen – Buttler – Gott!
Wo ist er? (Indem er die Gräfin bemerkt.)
Gräfin, sagen Sie –
    Gräfin.
Sie kommen von der Burg? Wo ist mein Mann?
    Gordon (entsetzt).
Ihr Mann! – O fragen Sie nicht! Gehen Sie
Hinein – (Will fort.)
    Gräfin (hält ihn).
Nicht eher, bis Sie mir entdecken –
    Gordon (heftig dringend).
An diesem Augenblicke hängt die Welt!
Um Gotteswillen, gehen Sie – Indem
Wir sprechen – Gott im Himmel! (Laut schreiend.)
Buttler! Buttler!
    Gräfin.
Der ist ja auf dem Schloß mit meinem Mann.
    (Buttler kommt aus der Galerie.)
    Gordon (der ihn erblickt).
Es war in Irrthum – Es sind nicht die Schweden –
Die Kaiserlichen sind's, die eingedrungen –
Der Generalleutnant schickt mich her, er wird
Gleich selbst hier sein – Ihr soll nicht weiter gehn –
    Buttler.
Er kommt zu spät.
    Gordon (stürzt an die Mauer).
Gott der Barmherzigkeit!
    Gräfin (ahnungsvoll).
Was ist zu spät? Wer wird gleich selbst hier sein?
Octavio in Eger eingedrungen?
Verrätherei! Verrätherei! Wo ist
Der Herzog? (Eilt dem Gange zu.)
Zehnter Auftritt.
    Vorige. Seni. Dann Bürgermeister. Page. Kammerfrau. Bediente rennen schreckensvoll über die Scene.
    Seni (der mit allen Zeichen des Schreckens aus der Galerie kommt).
O blutige, entsetzensvolle That!
    Gräfin
Was ist
Geschehen, Seni?
    Page (herauskommend).
O erbarmungswürd'ger Anblick!
    (Bediente mit Fackeln.)
    Gräfin.
Was ist's? Um Gotteswillen!
    Seni.
Fragt Ihr noch?
Drinn liegt der Fürst ermordet, Euer Mann ist
Erstochen auf der Burg! (Gräfin bleibt erstarrt stehen.)
    Kammerfrau (eilt herein).
Hilf'! Hilf' der Herzogin!
    Bürgermeister (kommt schreckensvoll).
Was für ein Ruf
Des Jammers weckt die Schläfer dieses Hauses?
    Gordon.
Verflucht ist Euer Haus auf ew'ge Tage!
In eurem Hause liegt der Fürst ermordet.
    Bürgermeister.
Das wolle Gott nicht! (Stürzt hinaus.)
    Erster Bedienter.
Flieht! Fliegt! Sie ermorden
Uns alle!
    Zweiter Bedienter (Silbergeräth tragend).
Da hinaus! Die untern Gänge sind besetzt.
    Hinter der Scene (wird gerufen).
Platz! Platz dem Generalleutnant!
    (Bei diesen Worten richtet sich die Gräfin aus ihrer Erstarrung auf, faßt sich und geht schnell ab.)
    Hinter der Scene.
Besetzt das Thor! Das Volk zurückgehalten!
Eilfter Auftritt.
    Vorige ohne die Gräfin. Octavio Piccolomini tritt herein mit Gefolge. Deveroux und Macdonald kommen zugleich aus dem Hintergrund mit Hellebardieren. Wallensteins Leichnam wird in einem rothen Teppich hinten über die Scene getragen.
    Octavio (rasch eintretend).
Es darf nicht sein! Es ist nicht möglich! Buttler!
Gordon! Ich will's nicht glauben. Saget Nein.
    Gordon (ohne zu antworten, weist mit der Hand nach hinten. Octavio sieht hin und steht von Entsetzen ergriffen.)
    Deveroux (zu Buttler).
Hier ist das goldne Vließ, des Fürsten Degen.
    Macdonald.
Befehlt Ihr, daß man die Kanzlei –
    Buttler (auf Octavio zeigend).
Hier steht er,
Der jetzt allein Befehle hat zu geben.
    (Deveroux und Macdonald treten ehrerbietig zurück; Alles verliert sich still, daß nur allein Buttler, Octavio und Gordon auf der Scene bleiben.)
    Octavio (zu Buttlern gewendet).
War das die Meinung, Buttler, als wir schieden?
Gott der Gerechtigkeit! Ich hebe meine Hand auf!
Ich bin an dieser ungeheuren That
Nicht schuldig.
    Buttler.
Eure Hand ist rein. Ihr habt
Die meinige dazu gebraucht.
    Octavio.
Ruchloser!
So mußtest du des Herrn Befehl mißbrauchen
Und blutig grauenvollen Meuchelmord
Auf deines Kaisers heil'gen Namen wälzen?
    Buttler (gelassen).
Ich hab' des Kaisers Urthel nur vollstreckt.
    Octavio.
O Fluch der Könige, der ihren Worten
Das fürchterliche Leben gibt, dem schnell
Vergänglichen Gedanken gleich die That,
Die fest unwiderrufliche, ankettet!
Mußt' es so rasch gehorcht sein? Konntest du
Dem Gnädigen nicht Zeit zur Gnade gönnen?
Des Menschen Engel ist die Zeit – die rasche
Vollstreckung an das Urtheil anzuheften,
Ziemt nur dem unveränderlichen Gott.
    Buttler.
Was scheltet Ihr mich? Was ist mein

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