Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
von Segesthes entfernt ist. Bis zum Hals steckte er in Problemen. Er war Zeuge des Schreckensregimes der Oberherren von Magdag, entkam ihren Sklavenketten und wurde Korsarenkapitän einer kregischen Galeere auf dem Binnenmeer, dem Auge der Welt. Später wurde er in den mystischen militärischen Orden der Krozairs von Zy aufgenommen und durfte sich von nun an Pur Dray nennen. Nach Magdag zurückgekehrt, führte er die Sklaven in einer Revolte an, deren Erfolg im letzten Augenblick durch den Eingriff der Herren der Sterne in Frage gestellt wurde.
An der Spitze seiner Sklavenphalanx marschierend, umgab ihn plötzlich jene schillernde, blaue Strahlung, die – wie zuweilen auch ein riesiger Skorpion – eine Transition über 400 Lichtjahre begleitete. Damit drohte ihm eine weitere Verbannung zur Erde. Doch schon einmal war es ihm unter Aufbietung aller Willenskräfte gelungen, sich der Wirkung dieser Macht zu entziehen und auf Kregen zu bleiben. Und wieder strebte er mit allen Sinnen danach, diese Welt nicht zu verlassen.
Das vorliegende Buch, Schwertkämpfer von Scorpio , verfolgt Prescots weitere Abenteuer und braucht dabei fast alle in unserem Besitz befindlichen Kassetten auf, so daß nur noch wenige zur Veröffentlichung verbleiben.
Wenn Dray Prescot keine Möglichkeit findet, uns weitere Episoden seines Lebens zu offenbaren – und dabei gehe ich natürlich davon aus, daß er irgendwie die Möglichkeit hat, die fertigen Bücher zu sehen –, steht seine Schilderung unglaublicher Abenteuer und Taten, schrecklicher Grausamkeit und hervorragenden Mutes vor dem Ende.
Geoffrey Dean rief mich an, um mir von dem tragischen Tod Dan Frasers zu berichten. »Ich bin fest davon überzeugt, daß Dray Prescot seine Geschichte veröffentlicht sehen will«, sagte er. »Wenn es menschenmöglich ist – oder übermenschenmöglich, zieht man die Herren der Sterne in Betracht –, wird er eine Möglichkeit finden, Kontakt mit uns aufzunehmen und seine Geschichte fortzusetzen.«
Selbst wenn der Bericht hier endet – aber noch glaube ich, daß Geoffrey mit seinem Optimismus recht hat –, bin ich doch überzeugt, daß auf dem vierhundert Lichtjahre entfernten Kregen Dray Prescot, Pur Dray, Lord von Strombor, Kov von Delphond, Krozair von Zy, inzwischen viele weitere Abenteuer erlebt hat.
Alan Burt Akers
1
»Ich will auf Kregen bleiben!«
In meine Nase stieg der Geruch von Blut, Schweiß, eingeöltem Leder und Staub, in meinen Ohren hallte das Klirren von Schwertern und zustoßenden Lanzen, die auf Kettenhemden trafen, und der Knall von Armbrustbolzen, die sich in Rüstungen bohrten. Ich roch und hörte, doch meine Sicht war von einem allesumfassenden blauen Schimmer überdeckt, und meine zupackende Faust zuckte ins Leere, wo sie eben noch den Griff meines Langschwertes gehalten hatte.
Alles war von einem intensiven Blau durchdrungen und wirbelte in meinem Kopf durcheinander, stürzte mich Hals über Kopf in ein blaues Nichts.
»Ich will auf Kregen unter den Sonnen von Scorpio bleiben! Ich will!«
In meiner Qual und Verzweiflung brüllte ich diese Worte hinaus.
Ein Windhauch fuhr mir durchs Haar, und ich wußte, daß mein alter Voskschädelhelm zusammen mit dem Langschwert verschwunden war.
Ich lag flach auf dem Rücken. Der Kampflärm wurde leiser und verhallte. Das Schreien der sterbenden Männer und verwundeten Sectrixes, das heisere Brüllen, das Knurren und heftige Atmen der Kämpfenden, das Klirren und Scharren von Waffen – all dies erstarb. Der blaue Lichtschimmer ringsum zuckte, und ich spürte einen inneren Kampf, als sich undeutliche Gestalten am Rande meines Sichtfeldes bewegten und miteinander verschmolzen. Gegen meinen Rücken drückte harter Boden – doch war es der Boden Kregens oder meiner Heimatwelt, der Erde?
Der letzte Kampf gegen die magdagischen Oberherren war mit größter Erbitterung geführt worden, doch jeder Rest von Kampfesfieber war bei dem unerwarteten Eingreifen der Herren der Sterne mit einem Schlag in mir erloschen. Ich muß es gestehen, zuweilen überwältigt mich der Kampfrausch, allerdings nicht oft, und ich habe wenig Geduld mit Menschen, die von dem roten Vorhang reden, der sich ihnen vor die Augen legt und den sie als Rechtfertigung für barbarische Taten anführen. O ja, auch ich habe oft rot gesehen, doch auch in diesem Zustand kann man sich beherrschen, wenn man nicht schon völlig verroht und unmenschlich geworden ist.
Ich lag also auf dem harten Boden, und der
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